in Wissenschaft

Die Macht der "Buzzwords"

Ja, auch ich habe es unlängst erfahren. Buzzwords, zu Deutsch Schlagwörter, üben ihren ganz eigenen Reiz aus. Sie sind sogar so mächtig, dass sie Entscheidungen von Studierenden immens beeinflussen. Nehmen wir an, es ist Uni und Zeit, sich für Seminare anzumelden. Man hat die Qual der Wahl: Veranstaltungen im Überfluss, mehr oder weniger zumindest, keine oder kaum Orientierung, welche Inhalte spannend sind oder welche Dozenten gute Lehre machen. Da kommen die Schlagwörter ins Spiel. Die Qual der Wahl leicht gemacht. Oh, PR, toll! Da will ich rein. Ich hoffe, dass wenigstens ein paar Studenten wegen den Inhalten, der Kooperation mit einem externen Partner (wer das ist, wird noch nicht verraten ;-)) und vielleicht auch wegen mir in mein Seminar kommen. Ich bleibe zuversichtlich. Liebe Seminarteilnehmer: Wenn Ihr das lest, belehrt mich gern eines besseren!

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Kommentar

  1. Hallo liebe Sandra, das wäre mal ein interessantes Thema: Entscheidungsverhalten Stuierender bei der Seminarwahl. Aber ich bin mir auch sicher, dass neben der Buzzword-Einschätzung, die Zeitpassung und ggf Freunde/Innen einen Rolle spielen. Aber wie sollten man sich denn auch anders entscheiden, was wären also Alternativen? Im Nebel suchen die Schiffe halt den Leuchttum und das laute Stöhnen des Nebelhorns … da ist für feinsinniges Geflüster kein Raum. Also noch mal, was ist die Alterantive? Vielleicht das vielumworbene e-portfolio, indem man seine Studienleistungen sammelt und aus dem dann ein gewisser logischer Druck entsteht etwas persönlich passendes in das Portfolio zu holen? Also entweder baut man sich ein biographisches patchwork-Kunstwerk (Identität genannt) oder man überläßt sich der Willkür der Schlagwörter oder man folgt einem Studenplan, der von weisen Professoren ersonnen wurde und für alle gilt. Personalisierung, Willkür oder Gleichmacherei, zwischen diesen Extremen liegt es irgendwo, das heilige Land.

    Wenn du aber als Semiarveranstalter weißt, dass der „Jetzt-Student/in“ (denjenigen der jetzt empirisch existiert und nicht der oder diejenige die man sich seit Jahrhunderten wünscht) … eben nach diesen Buzzwords schaut, warum machst du da dann mit? In solchen Situationen helfen Paradoxien, z.B. der Seminartitel: „NGO, CSR, CC und andere Abkürzungen“ …oder so ähnlich 🙂

  2. Lieber Frank,

    natürlich hätte ich die Veranstaltung anders betiteln können. Aber warum? Letztlich trifft der Titel genau das, was ich vorhabe: Corporate Citizenship/Corporate Social Responsibility aus Perspektive von Stakeholdern und Unternehmen kritisch zu betrachten. Und um ehrlich zu sein, wollte ich auch den Effekt einmal ausprobieren, nämlich wie stark bestimmte Worte im Seminartitel die Entscheidung beeinflussen 😉

    Ich bin mir sicher, dass neben der Namensgebung auch andere Faktoren eine Rolle spielen – zu den oben genannten kommt in meinen Veranstaltungen garantiert noch hinzu, dass sie Blended-Learning erlauben (also im zwei- bis dreiwöchigen Abstand stattfinden) und somit gerade für Pendler attraktiv sind. Was weitere Gründe sind, werde ich hoffentlich bald erfahren – fast schon traditionell erfasse ich zu Beginn jeder Veranstaltung, warum man dorthin gekommen ist bzw. was sich die Studierenden vom Seminar erwarten.

    Um dem „Buzzword“-Problem zu entkommen, E-Portfolios als Lösung heranzuziehen und – wie Du sagst – einen „logischen Druck“ zu erzeugen, halte ich jedenfalls für weniger sinnvoll. Schließlich macht es die Zeit an der Uni auch aus, frei zwischen x Themen hin- und herzuhüpfen, in Disziplinen hineinschnuppern zu können und ad hoc Spaß am Fremden zu finden…

    Viele Grüße,

    Sandra

  3. Ha! „frei zwischen x Themen hin- und herzuhüpfen, in Disziplinen hineinschnuppern zu können und ad hoc Spaß am Fremden zu finden…“ wo hast du das denn her?