in Wissenschaft

Vortrag: Viel Spuk um MOOCs

MOOCs sind derzeit in aller Munde. Und seit der Undercover-Aktion mit Rolf Schulmeister und Burkhard Lehmann dürfte bekannt sein, dass ich den MOOC-Trend interessant, aber aus Gesichtspunkten formaler Bildung auch fragwürdig finde. Umso mehr gefreut habe ich mich über die Einladung an die ETH Zürich, in einer Keynote im Rahmen eines internen Workshops heute meine Sicht auf MOOCs aufzuzeigen. Unter dem Motto „Viel Spuk um MOOCs“ habe ich versucht, den Trend kritisch einzuordnen und eine Perspektive aus mediendidaktischer Sicht zu entwerfen. Die Präsentation bot einigen Anlass zur Diskussion, u.a. auch deswegen, weil ich mit Elsbeth Stern und Jörn Loviscach interessante Vorredner/inn/en hatte und sich unterschiedliche Perspektiven auf den Trend ergaben.


Update (19.02.2013): Alle Impulsbeiträge sind inzwischen online verfügbar auf der Website der ETH Zürich.

Schreibe einen Kommentar

Kommentar

  1. Ciao Sandra
    Spannende Slides.. würde gerne auch auf den Inhalt des Referats zugreifen können, um eingehen(er) Stellung nehmen zu können.. Hast du deinen Vortrag auch in schriftlicher Form?
    Ganz allgemeine Bemerkung(en) zu moocs und formaler certifizierender Ausbildung (formal education):
    Das ganze mooc – Hype lässt eher darauf schliessen, dass der non formalen (nicht certifiziernden) Ausbildung ein stärkeres Gewicht zukommt als bis anhin. Dabei setzen sich namhafte Unis damit auseinander, dass ihre Kurse (moocs oder wie diese Gefässe auch immer genannt werden sollen), auf einer grossen (grösseren) Menge zugänglich gemacht werden und durch eine (wasauchimmer für eine) Form von eingebauter Zusammenarbeit (nach Siemens ‚Vernetzung oder so‘ genannt) sogar was gelernt werden kann, auch ohne am MIT oder in Harvard eingeschrieben zu sein.
    Das noch relativ neue Phänomen mooc wird sich aus meiner Perspektive ähnlich der radiativen Adaption bei den Säugetieren in der Kreidezeit entwickeln. Bei dieser mooc‘ schen Evolution werden sich rasch viele unterschiedliche Formen von mooc Typen (neben ‚x‘ und ‚c‘ und…) entwickeln. Unter diesen moocs könnte ich mir sehr wohl vorstellen, dass einige davon für eine zukünftige Form von formaler, certifizierender (oder wieauchimmer ‚badgender‘) Ausbildung taugen. Ich verstehe Schulmeisters Vortrag als gerechtfertigte Kritik der die jetzigen mooc-Formen für die formale (aus-)Bildung von heute (vielleicht habe ich ihn falsch verstanden).
    Die Formale Ausbildung ist im Wandel, die moocs auch. Meiner Meinung nach werden sie sich finden.. bzw. es werden spannende Formen aus der Kombination von mooc und formaler (und non formaler) Ausbildung entstehen.
    Es liegt an uns Didaktikerinnen und Didaktikern, Forscherinnen und Forscher, kreativ zu sein..

  2. Lieber Michele,

    da bin ich ganz bei Dir – die aktuellen Umsetzungsformen sind derzeit sehr von einer Entweder-Oder-Logik geprägt. Vor allem durch den immer häufiger geäußerten Wunsch, die Teilnahme an MOOCs auch zu zertifizieren, wird es hier, didaktisch betrachtet, Veränderungen geben (müssen). In diese Richtung habe ich im Vortrag auch argumentiert – ebenso wie dahingehend, dass es eine „friedliche Ko-Existenz“ geben kann, denn: MOOCs allein werden das System formaler Bildung nicht ablösen, vielleicht aber anreichern um „die Medien“ in „der Lehre“, was kein schlechter Effekt wäre.

    Jörn Loviscach hat es übrigens besser gelöst, er hat seinen Vortrag auf eigene Faust mitgeschnitten und ins Netz gestellt. Ich selbst habe „on the fly“ argumentiert und auf Mitschnitt verzichtet, weshalb es jetzt kein fertiges Skript o.ä. gibt. Aber vielleicht ergeben sich noch Fragen oder weiteres Diskussionspotenzial, dafür sind die Folien und der Blog ja (auch) da.

    Liebe Grüße,

    Sandra