Öffentliche Ideensammlung oder: das w.e.b.Square-Osterei

Jedes Jahr um diese Zeit beginnen wir damit, den Call for (Student) Papers bei w.e.b.Square zu planen. Das Besondere daran ist, dass wir in der Regel keine Themen in der Hinterhand haben, sondern jedes Mal in der großen Runde aus Studierenden, studentischen und wissenschaftlichen Mitarbeitern überlegen, was Studierende und Lehrende gleichermaßen bewegt. Jahr für Jahr kommen auf diese Weise spannende Ideen zu tage, die nicht nur in Augsburg, sondern auch an anderen Hochschulen interessieren. Dennoch stammen die meisten Beiträge für w.e.b.Square aus dem Augsburger Raum – was auf der Hand liegt, wenn man sich die Heimat der Initiative anschaut. Den Kreis der studentischen Autorinnen und Autoren möchten wir sukzessive erweitern – und hoffen, dass uns dies über eine stärkere Beteiligung bereits bei der Planung der Ausschreibungen gelingt. Gerne verlagern wir daher einen essentiellen Teil unseres Redaktionsprozesses in den öffentlichen Raum, nämlich die Themenfindung für den Call for (Student) Papers 2011. Ideen und Vorschläge werden ab sofort (ca. zwei Wochen lang) in einem EtherPad gesammelt. Folgende Fragen liegen der öffentlichen Ideensammlung zugrunde:

  • Was wären aus Eurer Sicht Themen, die Studierende bewegen?
  • Was sind Themen, wo Lehrenden die Perspektive der Lernenden verschlossen bleibt?
  • Welche Rolle spielen digitale Technologien bei Euren Ideen?
  • Worin besteht der Hochschulbezug bei Eurer Idee?

Wir sind schon sehr gespannt auf die „geballten“ Ideen und Vorschläge… stay tuned 🙂

Öfter mal was Neues oder: der erste w.e.b.Square-Call

In den letzten Jahren hat sich das Projekt w.e.b.Square kontinuierlich erweitert. Häufig habe ich über die Themenhefte berichtet, die infolge von herausragenden studentischen Arbeiten aus dem Augsburger MuK-Umfeld entstanden sind. Seit zwei Jahren gibt es auch die w.e.b.Square-Tagungen, die darauf hinarbeiten, den Wissensaustausch von Studierenden vor Ort zu fördern. Mit dem Call for Papers erweitert sich das w.e.b.Square-Portfolio um eine weitere Facette, nämlich um die gezielte Ansprache von studentischen Autoren zum Thema „Social Networks“ innerhalb und außerhalb unserer eigenen Universität. Das Thema kommt dabei nicht von ungefähr: Social Networks verändern Leben, Studium und Arbeiten bei den meisten jungen Erwachsenen seit Jahren merklich; viele von ihnen fühlen sich heute als Teil einer virtuellen Community und möchten nicht mehr auf die Tools verzichten. Trotzdem gibt es einige Studierende, die Sinn und Nutzen hinterfragen; nicht selten sind Facebook, studiVZ etc. Gegenstand von realen Gesprächen oder etwa Diskussionspunkte in (Lehr-)Veranstaltungen. Die wachsende Zahl an Netzwerke(r)n hat uns schließlich darin bestärkt, dieses Thema zum Gegenstand des ersten w.e.b.Square-Calls zu machen:


Während Calls in der wissenschaftlichen Welt allgegenwärtig sind, ist dies für w.e.b.Square ein bislang nahezu unbetretenes Testfeld. Nur selten werden Studierende dazu ermutigt, eigene Beiträge zu veröffentlichen bzw. oftmals sind die Hürden hoch, sich an Calls zu beteiligen. Allein die wissenschaftliche Begriffswelt schreckt Studierende ab, einen Artikel im Laufe des Studiums einzureichen. Wir haben uns daher bewusst für eine einfache Sprache und für geringe Einstiegsvoraussetzungen entschieden. So müssen lediglich fünf Seiten eingereicht werden; zudem gelten Reflexionen und Erfahrungsberichte ebenso wie theoretische Erörterungen als relevant. Mit den Ecken hat w.e.b.Square schließlich ein gut erprobtes Raster, das die Herkunft der Beiträge eindeutig zu klassifizieren hilft.

Aus Forschungssicht ist es zudem spannend, was die Studierenden und damit die Betroffenen selbst über soziale Netzwerke denken. Immerhin wird gern über sie geschrieben, ihnen aber nur selten ein Forum für die Darstellung der eigenen Meinung gegeben. Das möchten wir nachholen. Wenn auf die Weise Studierende noch Spaß an Wissenschaft gewännen, wäre das mehr als nur ein angenehmer „Nebeneffekt“.