Werbung für studentische Forschung

Langsam sprießen vielerorts Projekte und Maßnahmen aus dem Boden, die studentische Forschung fördern. Inzwischen gibt es auch mehrere studentische Konferenzen, die studentische Lernergebnisse als Forschungsergebnisse aufnehmen und dabei helfen, diese zu einem frühen Zeitpunkt in die wissenschaftliche Community zurückzuspiegeln. Dieses spürbare Engagement für studentische Forschung freut mich sehr, kennt jede*r doch auch den Gegenwind, der studentischer Forschung und Unterstützer*innen entgegenbläst. Ohne Machtpromotor*innen wäre es sicherlich bis heute nicht möglich, dass studentische Forschung an Bedeutung gewinnt (von etablieren kann in Deutschland noch keine Rede sein). Gerne mache ich daher an dieser Stelle auf die forsch2017 aufmerksam, die vom bologna.lab der HU Berlin ausgerichtet und durch die Universität Oldenburg unterstützt wird. Nach eigenen Angaben handelt es sich um die zweite bundesweite und fachübergreifende Konferenz für studentische Forschung, worüber ich – w.e.b.Square und die ZUfo vor Augen – natürlich etwas schmunzeln muss. Aber über das Problem des Wissensverlusts in der Hochschul- und Mediendidaktik hatte ich erst kürzlich an anderer Stelle geschrieben. Mein Schmunzeln soll auch den generellen Wert solcher studentischen Tagungen nicht schmälern. Ich finde sie als Veranstaltungsformat wichtig und für Studierende sind sie ohnehin eine – wie sagt man so schön – nachhaltige Lernerfahrung.

Alte Bekannte und neue Gesichter: Buch zum forschenden Lernen erschienen #FOL

Gesehen habe ich das Buch noch nicht, aber auf den verschiedenen Netzwerken wurde ich darüber informiert, dass der Herausgeberband von Harald A. Mieg und Judith Lehmann zum forschenden Lernen nun im Campus Verlag erschienen ist. Der Call zum Buch liegt eine Weile zurück und es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Beiträge zum Thema zusammenkommen, wenn hierfür (gezielt) getrommelt wird und das Werk gesammelt vorliegt. Auch der Blick ins Inhaltsverzeichnis ist vielversprechend: Er verspricht eine umfassende und angenehme Lektüre „alter Bekannter“ und „neuer Gesichter“ rund um das forschende Lernen. Ausgewogen scheint mir auch das Verhältnis von fachbezogenen Beiträgen zu Überblicksbeiträgen und den sog. Perspektiven, für die ich einen Beitrag zum forschenden Lernen mit digitalen Medien beisteuern konnte. Dabei handelt es sich um den letzten von drei Beiträgen, die im Sommer 2015 im Übergang von der Zeppelin Universität zur Universität zu Köln entstanden sind. Im Beitrag selbst habe ich hochschul- und mediendidaktische Konzepte vor dem Hintergrund des Medienwandels zusammengeführt. Mithilfe von Beispielen zeige ich nicht nur Chancen, sondern auch Grenzen gegenwärtiger Praxen auf, z.B. hinsichtlich vorherrschender Medienbegriffe und Konzepte von Medien in der Hochschule. Mit diesen Grenzen beschäftige ich mich seither ständig, u.a. auch wegen der verkürzt geführten (öffentlichen) Diskussion um Digitalisierung (einem Begriff der längst vorüber gezogenen Informationsgesellschaft…). Hierzu wird hoffentlich auch bald ein Essay von Mandy und mir erscheinen. Jetzt heißt es aber erst einmal, im neuen Buch zum forschenden Lernen zu schmökern.

Neu: Medienpädagogisches Forschungskolloquium #MPFK16

Über die Veranstaltungen in der grundständigen Lehre hinaus erproben wir ab dem Sommersemester ein weiteres (Lehr-)Format: das medienpädagogische Forschungskolloquium. Ziel des medienpädagogischen Forschungskolloquiums ist es, den wissenschaftlichen Austausch über aktuelle Themen und Fragestellungen am Standort Köln zu verbessern. Ausgangspunkt für das Kolloqium bilden daher alle Promotions- und Habilitationsvorhaben, die an den beteiligten Professuren angesiedelt sind. Überdies werden gegenwärtige Forschungsprojekte und -vorhaben diskutiert bzw. analysiert. Besonders ist sicherlich der hochschulübergreifende Zugang des Kolloquiums: So beteiligen sich insgesamt sechs Professor*innen aus Universität zu Köln und TH Köln daran.
Weitere Informationen finden sich im #MPFK16-Blog – ebenso wie Termine, Ansprechpartner*innen und was es ’sonst so’ über das medienpädagogische Kolloquium zu wissen geben könnte.

Semesterbeginn #UzK

Seit zwei Wochen laufen die Veranstaltungen des Sommersemesters. Ich selbst biete im SoSe zwei Lehrveranstaltungen in der grundständigen Lehre der Universität zu Köln (UzK) an. Ausgehend vom interdiszipilinären Bachelor- (und bald Master-) Studiengang Intermedia sind diese Veranstaltungen auch für andere Studiengänge geöffnet (z.B. Erziehungswissenschaft, Frühförderung, Bildungswissenschaften). Kern beider Veranstaltungen sind ‚typische‘ mediendidaktische Herausforderungen und Probleme:

  • Die eine Veranstaltung nimmt speziell die Gestaltung und Produktion digitalen Lernmaterials in den Blick, wobei mir die Diskussion über und mit OER in diesem Seminar besonders wichtig ist. So ist Ziel der Veranstaltung, sich kritisch mit der gegenwärtigen Lernmaterialgestaltung auseinanderzusetzen, die OER-Debatte in Bezug zu anderen, eher schulpädagogischen Diskursen der Lernmaterialproduktion zu setzen und über die Analyse hinaus selbst Lernmaterial für einen frei gewählten, formalen oder informellen Kontext zu gestalten.
  • Die Kontexte sind es auch, die im Fokus meiner zweiten Lehrveranstaltung stehen: Im Fokus der (eher) forschungsbasierten Veranstaltung steht das Analysieren und Hinterfragen eines formalen und eines informellen Kontexts. Jeweils die Hälfte des Seminars setzt sich mit dem einen (bzw. dem anderen) Kontext auseinander, sodass alle wechselseitig von den Ergebnissen profitieren und sich wichtige Fragen bzgl. der Kontext-Gestaltung aus dem kontrastierenden Vorgehen ergeben.

Auf beide Lehrveranstaltungen freue ich mich sehr, weil sie inhaltlich aktuelle mediendidaktische Fragestellungen aufgreifen und Studierende durch ihr eigenes Tun zum Fragen (und damit Forschen) anregen. Die Seminare werden überdies durch Blogs begleitet, die – wie gewohnt – öffentlich zugänglich sind und von außen verfolgt werden können (zum Kontext-Blog; zum OER-Blog). Über Kommentare zu den einzelnen Blog-Beiträgen und Feedback jeder Art freuen wir uns natürlich sehr.