G’day from Australia! Eindrücke einer Forschungsreise

Es sind die Kleinigkeiten, die meine Forschungsreise nach Australien bisher besonders machen. Diese kurzen Momente und Situationen, in denen ich ins Gespräch komme mit vielen tollen Menschen. Gespräche, die sich um Dieses und Jenes drehen. Wie man z. B. den Bus in Sydney bezahlen soll, wenn es nirgends Ticketautomaten gibt. Umgekehrt aber auch, wie der ÖPNV in Melbourne funktioniert: Schon einen Bundesstaat weiter läuft das nämlich ganz anders. Die Bereitschaft, mir in all diesen Lebenslagen zu helfen, ist unglaublich. Sie ist proaktiv und sie lädt ein. Immer freundlich geht es auch im Zug zu, wenn hot meals stets nur zu festen Zeiten serviert werden und gemeinsam lange Distanzen ohne Internet überwunden werden müssenVielleicht zieht sich auch deswegen durch alle Gespräche, was eigentlich eine Fernuniversität ist. In Australien sei alles „fern“. Kein Wunder, dass hier online teaching zum Standardprogramm gehört, mindestens for the countrysides und long before COVID. Open Universities jedoch nicht, Lehre ist eine „cash cow“, wie sie mir erzählen. Vieles, wenngleich nicht alles, wird daher zugunsten eines erfolgreichen Studienabschlusses unternommen. Ein ganzes Unterstützungssystem hat sich ergeben, meistens sogar innerhalb der Hochschulen etabliert. Inwieweit sich die Standpunkte, von denen aus Studium gedacht wird, von denen in Deutschland unterscheiden? Well, der Fokus liegt auf Beruflichkeit. Und es zeigen sich viele Ähnlichkeiten aufgrund externer Reformen und einer zunehmend studierendenzentrierten Governance in den allermeisten Hochschulen. 

Studentische Partizipation

So früh habe ich vermutlich noch nie einen Call for Papers (mit) auf den Weg gebracht – und nicht zuletzt deswegen hoffe ich darauf, dass die viele Zeit, die nun interessierten Beitragenden zur Verfügung stehen wird, möglichst auch zu vielen Einreichungen führen wird 😆.

ZfHE 19/3 | Studentische Partizipation (hrsg. von Peter Tremp, Mandy Schiefner-Rohs und mir) | Aus dem Themenschwerpunkt:

„In seinen „Empfehlungen für eine zukunftsfähige Ausgestaltung von Studium und Lehre“ plädiert der deutsche Wissenschaftsrat u. a. für „Austausch- und Partizipationsformate für eine aktive Mitgestaltung“ (S. 49). Studierende „sollten als verantwortungsvolle Mitgestalterinnen und Mitgestalter ihrer Lernprozesse in die Planung und Qualitätsbewertung von Studienangeboten eingebunden werden und sich auch aktiv daran beteiligen“ (S. 50). Notwendig dafür sei beispielsweise, strukturelle Hürden für studentisches Engagement abzubauen oder gezielt über die Möglichkeiten und über den Mehrwert des studentischen Engagements zu informieren (S. 51–52). Partizipation, so gesehen, würde sich heute vor allem auf Aspekte der Mitgestaltung von Lehre beziehen. Dies wiederum erinnert vor allem an den lateinischen Begriff der universitas magistrorum et scholarium, an das Bild der Universitas als Gemeinschaft der Lehrenden und Studierenden, also an die vorneuzeitliche, sich selbst verwaltende Gemeinschaft von Lehrenden und Scholaren. Und es erinnert beispielsweise an Diskussionen und Aushandlungsprozesse der Hochschulreformen in den 1960er- bzw. 1970er-Jahren. Und nicht zuletzt präsentiert „Aktive Mitgestaltung“ ein Konzept, das in zentralen Punkten der heute oft bemühten Metapher der „Studierenden als Kund:innen“ und der Lehre als Dienstleistung entgegentritt und in der englischsprachigen Diskussion im Postulat „Students as partners“ zusammengefasst wird. So verstandene Partizipation an Bildung und Hochschule, aber auch am Studium selbst rückt aktuell wieder mehr ins Bewusstsein: Gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen (z. B. die Corona-Krise, Care-/Arbeits-Verpflichtungen) führen beispielsweise vor Augen, dass studentische Partizipation voraussetzungsvoll ist, wenn Interaktionen ausbleiben, wenn Studierende vermehrt zu Hause leben und/oder an Universität und Hochschule auch aus sozioökonomischen Gründen nicht mehr so teilhaben, wie es in einem Konzept akademischer Bildung vorgesehen war bzw. ist.

Angesichts dieser unterschiedlichen Zugänge zum Thema studentischer Partizipation interessieren uns mehrere Fragen, so etwa: Wie konkretisiert sich eine Partnerschaft zwischen Studierenden und Lehrenden, die sich in bildungs- und wissenschaftspolitischen Dokumenten meistens als Zusammenspiel von Dozierenden und Studierenden versteht? Wird Partizipation hier als Beteiligung an Forschungsprojekten oder in der Gestaltung der Hochschule in den damit verbundenen Gremien verbunden? Und insbesondere: Wie gestaltet sich studentische Partizipation in der Lehre? Erste Formen kommen einem rasch in den Sinn: Etwa, wenn Studierende Referate halten und dabei zwischenzeitlich die Rolle als Lehrende einnehmen. Oder wenn Studierende als Tutor:innen tätig sind, wenn Studierende hier und dort auch Lehrinhalte und/oder -methoden wählen können oder in so gesehen formativen Lehrevaluationsformen eingebunden werden. Wie lassen sich solche Partnerschaften aber systematisieren? Welcher Mehrwert (und für wen) ist damit verbunden? Wie wird Beteiligung realisiert und welche Adressierungen und Machtverhältnisse werden implizit verstärkt? Und: Geht es wirklich um Partizipation oder liegen nicht oftmals pseudo-partizipative Bedingungen vor, über die Studierende zwar formal beteiligt, dann aber doch nicht erst genommen werden? Was sagen Studierende selbst dazu und sehen sie Optionen für eine Teilhabe an Hochschulen? [weiterlesen]“

Digitalisierung und Hochschulbildung | Skript und Folien zum Parallelvortrag im Rahmen des 28. DGfE-Kongresses

Im Nachgang des DGfE-Kongresses zum Thema „ENT|GRENZ|UNGEN“ stelle ich auf diesem Weg sowohl mein Skript als auch meinen Foliensatz zu meinem Parallelvortrag zu „Digitalisierung und Hochschulbildung“ zur Verfügung.

Wie immer gilt das gesprochene Wort. Ich freue mich auf weitere Einordnungen, Kommentare und Feedback.

Download: Vortragsskript | Foliensatz

Eigentlich, ja eigentlich

… habe ich mir für den März 2020 vorgenommen, an dieser Stelle über den großen DGfE 2020-Kongress zu schreiben. Oder voller Freude auf die neue Ausgabe der Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZfHE) zu verweisen, die in diesen Tagen zu „Forschungsperspektiven auf Digitalisierung in Hochschulen“ absehbar online gestellt würde. Die Planungen für den Kongress sind derweil Geschichte. Auch er musste – wie viele Veranstaltungen dieser Tage – abgesagt werden. Sicherlich, die digitalen Angebote im ConfTool der Konferenz (zum Log-in) trösten über den fehlenden Austausch hinweg, indem u.a. Parallelvorträge Einblicke in zentrale Überlegungen zum Kongressthema geben oder beinahe alle eingereichten Poster online zu betrachten sind. Den echten Kongress hätten wir dennoch sehr gerne ausgerichtet, so viel ist klar.

Online zu betrachten ist nun auch die neue ZfHE-Ausgabe zum genannten Thema (zum Editorial). Als wir vor ca. zwei Jahren den Call auf den Weg gebracht und im letzten Jahr für die Einreichung von Beiträgen geworben haben, hat sicherlich niemand von uns im Sinn gehabt, vor welchen Herausforderungen die Hochschulen in diesen Tagen in Bezug auf ihre Digitalisierung stehen würden. So ist zu hoffen, dass viele Lehrende gegenwärtig auch die Gelegenheit nutzen, sich mit Forschung in diesem Feld zu befassen. Denn so manches Forschungsergebnis gibt auch Aufschluss darüber, was im Zusammenhang mit der Digitalisierung in und an Hochschulen (nicht) gelingt. Überhaupt würde ich mir wünschen, dass bei allem notwendigen Pragmatismus die Reflexion nicht zu kurz kommt.

Rezension zu „Open Education“

Seit es Blogs gibt, sind Rezensionen irgendwie aus der Mode gekommen. Dabei regen sie Diskurs an und werden an tradierten Orten der wissenschaftlichen Community publiziert. Auch deswegen habe ich den Sommer gerne mit Markus Deimanns Habilitationsschrift zu „Open Education“ verbracht und sie für die Online-Zeitschrift MedienPädagogik rezensiert. Aus dem Sommer wurde Herbst und nun ist das Ergebnis (endlich) online verfügbar (Überblick; Download PDF).

Medienbildung an der Hochschule? #mwb2015

Die Tagung „Medien – Wissen – Bildung: Medienbildung wozu?“ hat mich in diesem Jahr besonders angesprochen, wurde doch gefragt nach spezifischen Verständnissen von Bildung, nach Perspektiven für Medienbildung sowie nach sich verändernden Handlungspraktiken, welche im (medialen) Handeln des Einzelnen sichtbar werden. So war es in den letzten beiden Tagen vor Ort in Innsbruck sehr bereichernd, mit Vertreter_innen ganz unterschiedlicher Bezugsdisziplinen über Medien- und Bildungsverständnis zu diskutieren, mit ihnen nach der praktischen Relevanz dieser Fragen zu suchen und die Bedeutung der Praxen umgekehrt wieder in den Diskurs einzubringen. Entsprechend gab es Beiträge auf der Tagung, die sich eher theoretisch Medien, Bildung und Medienbildung näherten, sowie eher gestaltungsorientierte Beiträge, die sich intensiv (aber nicht ausschließlich) mit der Bedeutung normativer Setzungen für eine Anwendung in der Praxis auseinandersetzten (zum detaillierten Programm). In letzteren Bereich fiel sicherlich auch mein Poster, auf dem ich Optionen für eine Medienbildung an der Hochschule offenlegen und vor allem zur Diskussion über die enge Verbindung von Forschungsverständnis, Medien(-begriff) und Bildung(-sbegriff) beitragen wollte. Die Einbindung in ein sog. Educamp gab mir dann viel Raum, mit den Teilnehmenden nach solchen Optionen zu suchen sowie derzeitige Begriffe bzw. Konzepte auch zu schärfen. Weiter beschäftigen werden mich sicherlich die (diversen) Bilder von Medienbildung, die auf der Tagung sichtbar wurden und die u.a. Petra Missomelius auf ihrem Poster festgehalten hat (ein kleiner Eindruck ist schon online). Letzteres ist nicht nur sehenswert, sondern regt auch dazu an, andere Darstellungsweisen für den Ausdruck komplexer Zusammenhänge zu nutzen (wie dies bspw. auch in den Künsten üblich ist).

E-Portfolio an der Schnittstelle von Studium und Beruf: Widerspruch in sich?

Einen Vorteil hat das schöne Sommerwetter: Man hat viele Gelegenheiten zum Schmökern in Büchern, da sie so wunderbar mobil und auch außerhalb heißer Räumlichkeiten zu nutzen sind. So habe ich gestern länger im Herausgeberband „E-Portfolio an der Schnittstelle von Studium und Beruf“ geblättert und gelesen, das in diesen Tagen in der Reihe „Medien in der Wissenschaft“ im Waxmann Verlag erschienen ist. Das Buch vereint mehrere Perspektiven auf den (E-)Portfolio-Einsatz an Hochschulen, wobei diese in großen Teilen klassischer Natur sind: So geht es zu Beginn um Grundlagen der Portfolio-Methode sowie um die Arbeit mit/an E-Portfolios. Im Folgenden dreht es sich um unterschiedliche Funktionen, die Portfolios in der Hochschullehre einnehmen, bevor die wesentlichen Zielgruppen – Studierende und Lehrende – zu Wort kommen. In den beiden letzten Kapiteln werden speziell Übergänge vom Studium in den Beruf sowie digitale Tools und notwendige Service-Leistungen thematisiert, was nicht zuletzt mit dem speziellen Fokus des Bandes von Damian Miller und Benno Volk zusammenhängt.

Gedanklich hängen geblieben bin ich vor allem am Text von Ramón Reichert, der sich in seinem Artikel der „Portfoliostrategie 2.0“ widmet und darin den gegenwärtigen Trend zur Selbstdarstellung im Netz aus medien- und kommunikationswissenschaftlicher Sicht betrachtet. So kann ich dem Hinweis, dass Portfolios eine lange Tradition in der Betriebswirtschaft aufweisen und man speziell in den „Vorzeigeportfolios“ den „aktiven Selbstoptimierer“ (Reichert, 2013, S. 107) wiederkennt, einiges abgewinnen. Auch ich habe schon länger Schwierigkeiten mit dieser einseitigen Auslegung der Portfolio-Methode in Richtung Produkt sowie öffentlicher Wirksamkeit, weil sich darin der Kern der Methode (u.a. Förderung von Reflexionsfähigkeiten, Empowerment von Lernenden) zugunsten anderer, individualökonomischer Überlegungen verliert. Es passt daher gut ins Bild, dass im Text u.a. die Frage nach dem Selbstmanagement (ebd., S. 113) aufgeworfen und auch in weiteren Artikeln diskutiert wird (u.a. im Text von Gabi Reinmann und Silvia Hartung zu Möglichkeiten des persönlichen Wissensmanagements mit E-Portfolios – gewissermaßen die andere Seite derselben Medaille). Interessant finde ich zudem die Hinweise zu Aufmerksamkeitsökonomien im Social Web sowie den Verweis auf das (alte) Prinzip „the rich get richer“ (ebd., S. 121), das in der derzeit häufig anvisierten, eher einseitigen Auslegung von E-Portfolios durchaus zutreffend erscheint. Im Fazit heißt es: „Der allgemeinen Gegenwartstendenz der Mediatisierung des Alltäglichen kommt die neue Praxis der autobiografischen Selbstthematisierung auf den Aufmerksamkeitsmärkten des Internet entgegen.“ (ebd., S. 127).

In den Kontext dieser Fragestellungen, nämlich den pädagogischen Kern der Portfolio-Methode und die ökonomische Notwendigkeit einer multiplen Anerkennung von (Lern-)Leistungen, fügt sich auch unser Interview mit (inzwischen früheren) Augsburger Studierenden ein: Zusammen mit den vier Studentinnen Ina Ertner, Eva Opitz, Verena Ott und Sarah Rohrer haben Thomas Sporer und ich vor rund zwei Jahren auf den Einsatz von E-Portfolios im Begleitstudium Problemlösekompetenz zurückgeblickt – und offen nach den Chancen wie auch Grenzen der Methode aus Studierendensicht gefragt. Was Reichert zuvor identifiziert hatte, findet sich in unserem Beispiel durchaus wieder: das permanente Changieren zwischen Lernen und persönlicher Kompetenzentwicklung auf der einen Seite und Anerkennung, Sichtbarkeit sowie Erfolg/Weiterkommen in den Begleitstudiumsprojekten auf der anderen Seite.

Die Entscheidung für die Portfolio-Methode und die Umsetzung in digitaler Form bleibt daher für formale Bildungskontexte ambivalent: Sie scheint für bestimmte didaktische Szenarien vernünftig, für andere hingegen nicht. Auch produziert man mit dem Einsatz Anschlussfragen, die mitunter stärker von ökonomischen Gedanken getrieben sind, als dies die Methode im ursprünglichen, pädagogischen Sinn nahelegte. Diese Verwobenheit sollte man im Sinn haben, wenn man z.B. reflexive Fähigkeiten des Einzelnen fördern möchte, aber zu didaktischen Konzepten kommt, die eher die Selbstvermarktung als bspw. ein Bewusstsein für eigene Stärken und Schwächen ansprechen. Insofern ist die Schwerpunktsetzung des Bandes gelungen, indem er klar die „Schnittstelle von Studium und Beruf“ bedient und sich mit den vielen, teils widersprüchlichen Fragen zwischen Pädagogik, Technologie/Medien und (Individual-)Ökonomie auseinandersetzt.

Quellen:
Ertner, I., Opitz, E., Ott, V., Rohrer, S., Hofhues, S. & Sporer, T. (2013). Unterstützung überfachlicher Kompetenzentwicklung in Projekten mit E-Portfolio-Arbeit: ein „Reality-Check“ aus Studierendenperspektive. In D. Miller & B. Volk (Hrsg.), E-Portfolio an der Schnittstelle von Studium und Beruf (S. 215–230). Reihe Medien in der Wissenschaft (Band 63). Münster: Waxmann.

Reichert, R. (2013). Portfoliostrategie 2.0. „Biografiearbeit“ und „Selbstnarration“ im Social Net. In D. Miller & B. Volk (Hrsg.), E-Portfolio an der Schnittstelle von Studium und Beruf (S. 105–132). Reihe Medien in der Wissenschaft (Band 63). Münster: Waxmann.

Erschienen: Plädoyer für eine Hochschulbildung mit Medien

Über die Wintermonate habe ich einen Artikel für die Hamburger Zeitschrift standpunkt : sozial (Ausgabe „Horizonte Kultureller Arbeit“) verfasst, der mir schon länger unter den Nägeln brannte und der jetzt als „Plädoyer für eine Hochschulbildung mit Medien“ erschienen ist. Bereinigt um Bildmaterial kann ich den Text dankenswerterweise nun auch online zur Verfügung stellen (zum Artikel). Inhaltlich setzt er sich damit auseinander, welche Erwartungen eigentlich an den Medieneinsatz an der Hochschule bestehen, welche Schieflagen so manche Argumentationen schmücken und welche Leerstellen es (möglicherweise) in der aktuellen hochschul(didakt)ischen Auseinandersetzung mit und über Medien gibt. Ich versuche daher ein paar Annahmen bezogen auf Medien zu entkräften, gleichzeitig aber Perspektiven für Medien(-einsatz) an Hochschulen zu entwickeln. Dass dabei hochschulische und medienbezogene Fragen zusammenfallen, ist kein Zufall, sondern der bewusste Versuch, Debatten um Hochschule, Didaktik und Medien stärker als bisher zusammenzudenken. Dass es dazu einer Erweiterung des primär werkzeug- bzw. vermittlungsorientierten Medienbegriffs bedarf, ist eine notwendige Folge und erst auf den zweiten Blick anschlussfähig, wenn man nämlich den effizienten Medieneinsatz und eine traditionelle Bildungsidee fokussiert.

Quelle:
Hofhues, S. (2013). At any place, anytime, anywhere? Plädoyer für eine Hochschulbildung mit Medien. standpunkt : sozial. 1, 52–58.

Beitrag: „Bildungsmedien zwischen Sozialisation, Partizipation und Öffentlichkeit“

Damit es nicht im Semesterbeginn untergeht, möchte ich in aller gebotenen Kürze noch auf unseren Beitrag zur Tagung „Medien, Wissen, Bildung“ der DGfE-Sektion Medienpädagogik und des interfakultären Medienforums Innsbruck hinweisen. Unter dem Motto „Bildungsmedien zwischen Sozialisation, Partizipation und Öffentlichkeit“ haben Kerstin Mayrberger und ich sieben Jahre nach Initiierung des Projekts w.e.b.Square auf dessen aktuellen Stand (zurück-)geblickt – und vor allem offene Fragen hinsichtlich der Fortführung des (Medien-)Projekts aufgeworfen, die uns bei allem Erfolg vergangener Tage inzwischen beschäftigen. Unter medienpädagogischem Blickwinkel ging es uns daher um drei Perspektiven auf das Projekt (aus dem Abstract):

„Die Produktion von Bildungsmedien stellt (1) Bezüge zur aktiven Medienarbeit (Schell, 1993) und deren Zielsetzungen durch die selbsttätige Auseinandersetzung im Kontext Hochschule her. Die veränderten Sozialisationsbedingungen im Umgang mit Bildungsmedien legt (2) die Auseinandersetzung mit der tatsächlichen Partizipation (Mayrberger, 2012) insbesondere von Studierenden bei der Produktion dieser Art von Bildungsmedien und deren Rezeption nahe. Herausgegriffen wird (3) die öffentliche Dimension (Hofhues, 2010), die zu w.e.b.Square als Journal gehört und die bezogen auf die Partizipation der Studierenden am Projekt flankierend wirkt. Somit lässt sich am Beispiel w.e.b.Square verdeutlichen, welche Herausforderungen sich im Geflecht von Sozialisationsbedingungen von Studierenden, ihrer Bereitschaft zur Partizipation und Möglichkeiten der Veröffentlichung ergeben.

Zusammenfassend steht im Beitrag die Partizipationsproblematik als Sozialisationsproblematik für den Umgang mit Bildungsmedien an der Hochschule im Vordergrund. Mit dem vertretenen Verständnis wird mindestens ein erweiterter Kontext zur Entwicklung akademischen Lehrens und Lernens aufgezeigt ebenso wie eine neuerliche Diskussion um eine (veränderte) Lehr- und Lernkultur mit/durch Medien aufgeworfen.“

Da ich aufgrund des Semesterauftakts in Heidelberg nicht nach Innsbruck reisen konnte, habe ich meinen Impuls zum Projekt w.e.b.Square vorab auf Video aufgezeichnet (danke, Carlo!) und ins Netz gestellt. Kerstin hat dann vor Ort die theoretische Einordnung und Weiterführung des Beitrags übernommen, worüber ich ihr sehr dankbar war/bin. Allerdings führt dies auch dazu, dass ich lediglich über den Beitrag, nicht aber über etwaige Diskussionen im Zusammenhang damit berichten kann. Das wird aber bestimmt an anderer Stelle nachgeholt. 🙂

Literatur

  • Schell, F. (1993). Aktive Medienarbeit mit Jugendlichen. Theorie und Praxis. 2. überarbeitete Aufl. kopaed: München.
  • Hofhues, S. (2010). Die Rolle von Öffentlichkeit im Lehr-Lernprozess. In S. Mandel, M. Rutishauser & E. Seiler Schiedt (Hrsg.), Digitale Medien für Lehre und Forschung (S. 405–414). Reihe Medien in der Wissenschaft (Band 55). Münster: Waxmann.
  • Mayrberger, K. (2012). Partizipatives Lernen mit dem Social Web  gestalten: Zum Widerspruch einer ,verordneten Partizipation‘. Medienpädagogik 21. http://www.medienpaed.com/21/mayrberger1201.pdf

 

Vortrag: Viel Spuk um MOOCs

MOOCs sind derzeit in aller Munde. Und seit der Undercover-Aktion mit Rolf Schulmeister und Burkhard Lehmann dürfte bekannt sein, dass ich den MOOC-Trend interessant, aber aus Gesichtspunkten formaler Bildung auch fragwürdig finde. Umso mehr gefreut habe ich mich über die Einladung an die ETH Zürich, in einer Keynote im Rahmen eines internen Workshops heute meine Sicht auf MOOCs aufzuzeigen. Unter dem Motto „Viel Spuk um MOOCs“ habe ich versucht, den Trend kritisch einzuordnen und eine Perspektive aus mediendidaktischer Sicht zu entwerfen. Die Präsentation bot einigen Anlass zur Diskussion, u.a. auch deswegen, weil ich mit Elsbeth Stern und Jörn Loviscach interessante Vorredner/inn/en hatte und sich unterschiedliche Perspektiven auf den Trend ergaben.


Update (19.02.2013): Alle Impulsbeiträge sind inzwischen online verfügbar auf der Website der ETH Zürich.