CfP: Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung #jfmh15

2012 fand das Junge Forum Hochschul- und Mediendidaktik zum ersten Mal an der Universität Hamburg statt. Nach Stationen in Potsdam und Dresden wird es im Jahr 2015 in Düsseldorf zum vierten Mal ausgerichtet (derweil unter leicht anderem Namen – Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung – und mit mehr Fachgesellschaften als Unterstützende). Ich berichte daher an dieser Stelle gerne über den bis 22.2.2015 laufenden Call for Presentations, denn: Das Junge Forum lebt von den Personen, die es mitgestalten und Beiträge in ganz unterschiedlicher Form einbringen. Gleichzeitig finde ich es bemerkenswert, dass das Junge Forum unter wechselnder Regie zum vierten Mal stattfinden kann – und das mit nahezu komplett ausgewechselter „Mannschaft“. Hoffen wir auf eine ebenso schöne Tagung in Düsseldorf im Juni.

Rückblick: #jfmh14

Ein Rückblick auf ein ‚Event‘ der letzten Tage fehlt an dieser Stelle definitiv noch: Die Betrachtung des Jungen Forums Medien und Hochschulentwicklung, das in diesem Jahr zum dritten Mal ausgerichtet wurde und am 13. und 14. Juni 2014 an der TU Dresden stattfand. Die TU Dresden, insbesondere Andrea Lißner und Team, war dabei ein toller Gastgeber: Im modernen Informatikgebäude gab es genügend Platz für Austausch, aber auch eine ausreichende Zahl an Steckdosen und viele ungewöhnliche Sitzgelegenheiten, die sowohl die individuelle Programmgestaltung als auch Kollaboration über Fachgesellschaften und Tracks hinaus möglich machten. Inhaltlich bot die Tagung ein breites Spektrum an Themen und Vertiefungen an. So waren es vor allem die Keynotes, die zum Denken in unterschiedliche Richtungen anregten. Erwähnt sei bspw. Markus Krajewski aus Basel mit seinem ‚produktiven Verzetteln‘. Die Metapher des Verzettelns geht dabei auf den Zettelkasten zurück, den viele Forschende seit Jahrhunderten einsetzen, um ihre Studien zu dokumentieren und zu reflektieren. Sie nutzen den Zettelkasten dann als Ausgangspunkt für neue Texte, da er seit jeher eine Form des externalisierten Gedächtnisses ist. Die Metapher des Verzettelns mit und ohne Zettelkasten erweist sich auch dann als nützlich, wenn man digitale anstelle von analogen Medien zur Dokumentation einsetzt. Krajewski selbst zeigte ein eigens entwickeltes Werkzeug, um ‚produktives Verzetteln‘ anzustoßen (siehe seine Software ‚Synapsen‘). In ähnliche Richtungen stoßen aber letztlich alle Literaturverwaltungssysteme und Social Bookmarking-Tools. Der mediengeschichtliche Zugang zu einem sowohl medientechnisch als auch medienpsychologisch höchst interessanten Thema hat sich dabei als absolut brauchbar erwiesen und in Randgesprächen wurde vielfach auf diese Keynote verwiesen. Diskutiert wurde allerdings eifrig darüber, dass der historische Zugang insgesamt einer 1:1-Übersetzungs-Logik folgt, d.h. analoge Handlungspraxen werden vorwiegend in digitale übertragen. Dass und wie digitale Werkzeuge hier Erweiterungen anbieten und damit neue Handlungspraxen durch Gebrauch erzeugen, wurde in dieser Keynote eher nicht thematisiert. Dafür hatte aber am Folgetag Christina Schwalbe von der Universität Hamburg einige Ideen, wie sich Handlungspraxen in der digitalen Welt von solchen in einer Buchkultur unterscheiden. Dabei halfen zwei Tabellen/Abbildungen besonders (zu den Folien): Zum einen bot die Tabelle zur Entwicklung von Leitmedien und kulturellen (Handlungs-)Praxen eine Einordnung unterschiedlicher Praxen und Erweiterungen an. Zum anderen wurde auf unterschiedlichen Gestaltungsebenen argumentiert, nämlich auf solchen, die im engeren Sinne der Didaktik zuzuordnen sind, aber eben auch auf solchen, die eher der Organisationsentwicklung und darin im Besonderen einer systemtheoretischen (Denk-)Richtung zuzuordnen sind. Die Bezugnahme auf die strukturale Medienbildung von Jörrissen und Marotzki erwies sich im Kontext der Nachwuchstagung zudem als hilfreich, da anhand der zweiten Keynote der praktische Gehalt einer Theorie der Medienbildung deutlich wurde. Vertiefungen ganz anderer Art bot später Peter Baumgartner mit seinem Workshop zu Publikationsindizes an, der bei der Gruppe der Nachwuchsforschenden und -praktiker auf großes Interesse gestoßen ist, auch wenn der Sinn der Auseinandersetzung mit dem Publizieren mehrfach erst auf den zweiten Blick erkannt wurde (zum Rückblick auf den Workshop). Überhaupt sind es solche Aha-Effekte, die man in vielen Gesprächen auf dem Jungen Forum wahrnehmen konnte und die eine Tagung unter Novizen oder weniger erfahrenen Forschenden wie Praktikern besonders auszeichnen. Dass solche Effekte in den einzelnen Tracks am Freitag und Samstag ebenso erzielt werden konnten, ist wahrscheinlich, denn: Das Feedback des Plenums ist auf der Nachwuchstagung traditionell wohlwollend und nicht zerstörend, alle Anwesenden bemühen sich um echte Rückmeldungen und weniger um Co-Referate, und gleichzeitig wird den Referenten zugestanden, selbst in diesem inzwischen professionalisierten Tagungsrahmen Fehler zu machen. Insgesamt haben sich das Tagungsprogramm und die unterschiedlichen Angebote also einmal mehr bewährt; genauso kam die etwas kleinere Teilnehmerzahl (+/- 60 Teilnehmende) den Gesprächen eher zugute und das Rahmenprogramm ‚Bunte Republik Neustadt‘ hat für das Tüpfelchen auf dem I gesorgt. Als Nachwuchsvertreterin der GMW sage ich daher Danke nach Dresden und hoffe, dass sich für das nächste Jahr bald ein neuer Austragungsort findet/formiert. Denn das Junge Forum als kooperative Nachswuchsveranstaltung geht weiter, natürlich.

CfP: Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung 2014

Was als fixe Idee von ein paar Hamburgern im Jahr 2012 entstand, ist inzwischen fest im Konferenzkalender einzuplanen: das Junge Forum Medien und Hochschulentwicklung. Das Junge Forum ist die Nachwuchstagung der dghd, GMW, Sektion Medienpädagogik der DGfE und der Fachgruppe E-Learning der GI. Sie findet dieses Jahr am 13. und 14. Juni 2014 an der Technischen Universität Dresden statt.

Genaueres zum Schwerpunktthema „‚Trendy, hip und cool‘: Auf dem Weg zu einer innovativen Hochschule?“ sowie formale Hinweise zur (insgesamt knapp gehaltenen) Einreichung finden sich im Call for Presentations. Fragen zur Ausschreibung beantworten die Dresdner Ausrichter sowie alle involvierten Fachgesellschaften gerne vorab – Kommentar oder E-Mail genügt.

Call for Presentations: Nachwuchstagung von DGHD und GMW

Mit diesem Post möchte ich nochmals auf die Nachwuchstagung von DGHD und GMW („Junges Forum Hochschul- und Mediendidaktik“) aufmerksam machen, die am 29. und 30. Mai 2012 an der Universität Hamburg stattfinden wird. Die Tagung richtet sich an Hochschuldidaktiker und Mediendidaktiker gleichermaßen und versucht, Perspektiven von Nachwuchswissenschaftlern mit Praxisperspektiven zu verknüpfen. Auf das Vorhaben bin ich sehr gespannt.

Auch möchte ich die Gelegenheit nutzen, insbesondere Doktoranden aus dem Umfeld von Medienpädagogik- und -didaktik zur Einreichung zu ermuntern. Wir freuen uns auf eine große Vielfalt an Beiträgen, die auch unterschiedliche organisationale Bezüge erlauben – medienpädagogische/-didaktische Fragen und Herausforderungen stellen sich ja nicht nur in der Hochschule, sondern können genauso gut aus dem frühkindlichen Bereich, der Schule oder aus Weiterbildungskontexten stammen. Zugleich ist es kein Nachteil, wenn die eine oder der andere bereits bei einem der letzten Doktorandenforen präsentiert hat, im Gegenteil: Wenn man das Gefühl hat, der Austausch mit anderen würde zu einem bestimmten Zeitpunkt der Doktorarbeit helfen, dann halte ich eine erneute Einreichung für sinnvoll. Auch kann ich mir vorstellen, dass es von Nachwuchstagung zu Nachwuchstagung leicht regionale Unterschiede geben wird: angefangen bei den Teilnehmern und Referenten über Themen und Inhalte bis hin zu Spezifika, die in Hamburg sicher in der gezielten Vernetzung der Beteiligten zu suchen sind.

Der Call for Presentations endet am 31. Januar 2012. Der inzwischen knappe Zeithorizont sollte aber nicht abschreckend wirken: Die Hürden zur Einreichung sind überschaubar und lassen sich (hoffentlich!) auch kurzfristig in den Arbeitsalltag integrieren. Bei Fragen stehe ich natürlich – wie alle anderen Organisatoren auch – gerne zur Verfügung. Über eine Verbreitung des Calls würden wir uns ebenfalls sehr freuen.

PS: Wer es mit einer Einreichung nicht schafft, dem sei gesagt, dass man auch ohne diese zur Tagung kommen kann. Die Keynotes und Workshops versprechen schon jetzt viel Abwechslung und die Möglichkeit, über die eigenen offenen Fragen mit anderen ins Gespräch zu gelangen. Die Anmeldung ist (voraussichtlich) ab Ende Februar möglich.