Alles verfügbar – und dann?

Es ist eine wichtige Diskussion, die seit einigen Jahren unter dem Motto „freie Bildung für alle“ geführt wird und inzwischen viele Facetten von offenen Bildungsressourcen (Open Educational Resources – OER) über offene Bildungspraktiken (Open Educational Practices – OEP) bis hin zur offenen Bildung (Open Education) kennt. Der Fokus liegt allerdings meist auf OER und einer Debatte um die Zugänglichkeit von Informationen oder, weiter gefasst, digitalen (Lern-)Materials. Diese Debatte ist spannend, weil ihr an sich auch medienpädagogische/-didaktische Fragen inhärent sind, diese aber allenfalls vor dem Hintergrund nötiger Informationskompetenzen, weniger zugunsten von Gestaltungsoptionen in der Hochschullehre diskutiert werden. Letzteres ist schade, denn der Umgang mit OER erfordert nicht nur entsprechende Fähigkeiten in der Recherche, Auswahl und Bewertung von Material, sondern auch Rahmenbedingungen, die eine Auseinandersetzung und eine gemeinsame Beurteilung/Reflexion an der Schnittstelle formaler und informeller Räume erlauben. So haben sich Kerstin Mayrberger und ich für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Hochschulentwicklung verstärkt mit OEP auseinandergesetzt (zum Artikel) und damit unseren Beitrag von der OER-Konferenz in Berlin in eine längere Schriftform überführt (zur Tagungs-Seite, zur unseren Folien). Auf diese Weise steht der Herbst ganz im Zeichen von OER, da wir die mediendidaktische Sicht auf die gegenwärtigen Entwicklungen in komprimierter Form ebenfalls für das Hamburger E-Learning-Magazin vorbereitet haben und ich kommende Woche an der ZU einen Workshop zu digitalen Ressourcen (im Rahmen des Development Days) organisieren darf. Letzterer wird sicherlich mehr Fragen aufwerfen als konkrete Antworten anbieten, denn die Auseinandersetzung mit OER i.w.S. ist an Universitäten weiterhin „Neuland“.

Nachtrag 20.12.2013: Der Beitrag im Hamburger E-Learning-Magazin ist nun erschienen.