CfP: GMW’14

Die Frage nach dem Raum ist eine ältere pädagogische, (bildungs-)soziologische, aber auch architektonische und sie berührt mehr oder weniger explizit die Gestaltung von Lehren und Lernen an der Hochschule. Der Raum-Begriff wurde mit dem Aufkommen digitaler Medien und in der Unterscheidung realer und virtueller Räume allerdings recht strapaziert. Dies führte dazu, dass man sich hochschul- und insbesondere mediendidaktisch von den Dichotomien eher verabschiedete, als diese weiter zu verfolgen. Erst in letzter Zeit nehme ich aber wahr, dass ältere Überlegungen um den (Bildungs-)Raum in hochschul- und mediendidaktischen Diskursen an Stellenwert (zurück-) gewinnen. Umso mehr freue ich mich darüber, dass die kommende Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) an der Pädagogischen Hochschule (PH) Zürich unter dem Motto „Lernräume gestalten“ steht und damit ältere und neuere Diskurse sowie disziplinäre, trans- und interdisziplinäre Zugänge zu Bildung, Medien und Räumen zulässt und fokussiert. Besonders interessant finde ich die „Zwischenräume“, wie es im Call for Papers heißt:

„Bei der Diskussion um Räume geht es auch um Zwischenräume, um Grenzen und deren Überschreitungen, sowie gleichsam um Räume der Unbestimmtheit. Hier geht es z.B. um Fragen nach den Übergängen von Innen nach Außen, von traditionell-konservativ zu innovativ-progressiv, von analog zu digital, von makro zu mikro, von (Hoch-) Schule zu Beruf oder von Schule zu Hochschule usw. Denkbar sind hier beispielsweise Fragen nach den Brüchen in den mediatisierten Lernmustern beim Übergang von Zuhause in die (Hoch-)Schule oder das Hinterfragen tradierter Konferenzformen durch Un-Konferenz-Aktivitäten.“

Hoffentlich nutzen viele diesen spannenden Call for Papers oder bringen sich anderweitig auf der Veranstaltung ein. Als Mitglied des Steering Committees freue mich schon jetzt auf die Einreichungen und das Programm.

Die Sache mit dem Raum… ein großes Ärgernis

Heute ist ein guter Tag, um mich aufzuregen. Aufzuregen über die Uni bzw. vor allem über die (Un-)Logik, die Uni manchmal durchdringt. Warum gerade heute? Ich habe heute erfahren, dass mir trotz fünf Semesterwochenstunden kein Raum für meine Lehrveranstaltungen zugeteilt wird. Auf Nachfrage heißt es, dass die Veranstaltungen ja früh morgens (8.15 Uhr), Freitagnachmittag oder samstags stattfinden könnten. Für diese Zeiten gibt es noch Räume. Das Groteske an der Geschichte ist nicht, dass ich spätestens um 6.00 Uhr aufstehen muss, um Veranstaltungen um 8.15 Uhr in Augsburg durchführen zu können. Das lässt sich durchaus regeln. Das Unglaubliche an der Situation ist vielmehr, dass ich als Lehrende (natürlich!) Lehrverpflichtung habe und die Uni mir nicht zusichern kann, einen adäquaten Raum für meine Seminare zu haben. Im Sommer kann man schon mal in den Innenhof, die Cafete oder anderswo hin ausweichen. Aber im Winter? Ich frage mich schon, wie die Uni wachsende Nachfrage einerseits und sinkendes Angebot andererseits in den Griff bekommen will. Immerhin steigt mit den Studienbeiträgen die Zahl an Lehrenden stetig an und von einer deutlichen Abnahme der Studierendenzahlen (z.B. durch die demografische Entwicklung) sind wir noch weit entfernt, sodass das Raumproblem zumindest an der Uni Augsburg immer mehr um sich greift. Eine Lösung ist derzeit nicht in Sicht, zumal aus Uniperspektive sicher andere Probleme im Vordergrund stehen als die Sache mit dem Raum.