Wildes Votieren

Wer in den letzten Tagen Facebook und Twitter verfolgt hat, dem sind bestimmt all die Postings und Tweets zur Hochschulperle aufgefallen. Etwa zwei Wochen lang wurde vom Stifterverband die Hochschulperle des Jahres 2011 gesucht. Da die student.stories als ein Projekt für die Hochschulperle 2011 nominiert waren, haben wir (d.h. das alte Augsburger Team) uns kräftig um Stimmen bemüht. Man könnte auch sagen, wir haben die Werbetrommel gerührt.

Was nach außen nach wildem Votieren aussah, hatte auch einen tieferen Grund: Es gab die Möglichkeit, jeden Tag für eines der 12 Projekte zu abstimmen. Nun mag es eine Frage der Ehre sein, nur einmal für das Projekt seiner Wahl abzustimmen, aber: Der Wettbewerbscharakter sorgte bei vielen Projektverantwortlichen dafür, sich um neue und alte Stimmen aktiv zu bemühen.

Entsprechend klasse ist jetzt das Ergebnis aus Sicht der student.stories: Das Projekt schaffte es auf Platz 3 und ich freue mich für die beteiligten Studierenden sehr über diese Platzierung. Kritisch anzumerken ist aber, wie bei Wettbewerben dieser Art Ergebnisse beeinflusst werden (können). Hier würde ich mir aus Fairnessgründen ein anderes Abstimmungssystem wünschen. Dass auf diese Weise Komplexität von Wettbewerben steigt, ist klar. Aber der Preis würde aus meiner Sicht nochmals an Güte gewinnen, zumal die erste Auswahl der Projekte auch vom Stifterverband vorgenommen wurde.

Kategorie Öffentlichkeitswirkung: KaffeePod gewinnt betacampus-Innovationswettbewerb

Aus den Erfahrungen anderer (studentischer) Projekte zu lernen, war mindestens eine Grundidee, warum der KaffeePod so aufgezogen wurde, wie wir das Projekt heute kennen und wie es auch an verschiedenen Stellen bereits beschrieben wurde (am ausführlichsten direkt im Konzept, aber auch im GMW-Artikel des Jahres 2009). So gibt es seit 2009 nicht nur ein Seminar, das die Hörspiele in einem problemorientierten Szenario produziert, sondern seitdem auch ein selbstorganisationsoffenes Angebot im Begleitstudium, das sich gezielt der Vermarktung der Podcasts annimmt.

Schon früh war uns klar, dass man diese beiden Zielrichtungen – Studentinnen und Studenten produzieren und Studentinnen und Studenten vermarkten – kaum in einem Angebot integrieren kann; gleichzeitig werden auch inhaltlich eher unterschiedliche Interessen angesprochen, sodass wir auf der einen Seite stärker technisch affine, kreative Studierende ansprechen, auf der anderen Seite vielleicht eher die Studierenden, die Handwerkszeug im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit anwenden oder (er-)lernen wollen.

Umso schöner ist es dann, wenn ein Konzept über die Zeit aufgeht und wir sehen, dass diese zuvor überlegte Zweiteilung Sinn gemacht hat: Sinn bei der Konzeption von Lehre, aber auch für die Bekanntmachung des Projekts und bei seiner Überführung in nachhaltige Strukturen. So haben wir schon vor etwa einem halben Jahr eine sehr hohe Projektförderung aus Mitteln des DAAD erhalten, um die Grundidee des KaffeePods in Hörspiele für ausländische Studierende umzusetzen. Der eine oder andere ist vielleicht schon auf dieses neue-alte Projekt gestoßen: student.stories.

Vermutlich waren es nun sowohl harte als auch weiche Faktoren, die dazu führten, dass wir gestern den betacampus-Innovationswettbewerb in der Kategorie Öffentlichkeitswirkung gewinnen konnten (Tamara schreibt in ihrem Blog auch schon darüber). Das gesamte KaffeePod-Team (und dies ist richtig groß!) hat sich jedenfalls total über die Auszeichnung gefreut, da sie die Arbeit der letzten Zeit nochmals anerkannt hat. Auch ich persönlich war – zugegeben – happy, immerhin ist viel von dem, was wir im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gemacht haben, auf meinen Mist gewachsen, wie man so schön sagt.