Tipp des Tages: Social Science Research Network

Eher zufällig bin ich heute auf das Social Science Research Network (SSRN) gestoßen. Das Netzwerk dokumentiert Forschungsergebnisse aus den Sozialwissenschaften und umfasst dabei Veröffentlichungen jeder Art (inkl. „grauer“ Literatur). Besonders interessant ist daher der Zugriff auf eine elektronische Bibliothek. Auch wenn nicht immer Full Papers zur Verfügung gestellt werden, erhält man doch einen guten Einblick in englischsprachige Literatur bzw. über den dortigen Stand der Forschung.

w.e.b.Square in Bild und Ton

In der vergangenen Woche habe ich viel Zeit im Medienlabor verbracht, um Bildmaterial zu sichten, zu schneiden und zu vertonen. Herausgekommen ist (wie ich finde) ein schönes Produkt: der erste w.e.b.Square-Film. Berechtigterweise werdet Ihr Euch fragen: Warum die ganze Mühe? Aber die Erklärung naht sofort: Wir sind mit w.e.b.Square im Finale des European E-Learning Awards (eureleA) und bekommen die Chance, unser Projekt am 6. März auf der CeBIT in Hannover vorzustellen. Da zwei Folien bisweilen sehr verkürzend sind, haben wir uns kurzer Hand für einen emotionalisierenden Imagefilm entschieden. Aber nun will ich Euch nicht weiter auf die Folter spannen… Film ab!

An dieser Stelle nochmals allen fleißigen Helfern vor und hinter der Kamera vielen Dank für die Unterstützung! War ein großer Spaß mit Euch!

Unser mentaler Ausflug oder: eine Reise durch die Zeit

Was ist Zeit? Nicht erst seit dem gleichnamigen Seminar von Klaus Mainzer haben sich viele MuK-Studierende mit der Frage auseinander gesetzt, was Zeit für das eigene Leben bedeutet und wie sich diese konstruiert. Denn Zeit scheint eines der bestimmenden Themen der Moderne geworden zu sein. So trifft man oft Menschen, die keine Zeit haben oder (neudeutsch) busy sind und ihren Zeitmangel auf diese Weise öffentlich zur Schau stellen. Nicht selten begegnet man sogar Menschen, bei denen Zeitmangel mit hohem Engagement gleich gesetzt und folglich ein ganz neuer Wert in einer arbeitenden Gesellschaft geschaffen wird. Generell fällt auf, dass gerade Berufe unsere Zeit prägen; sie bestimmen den Tagesablauf und sorgen mehr und mehr dafür, dass Grenzen von Arbeit und Frei(Achtung!)Zeit verschwimmen. Die technologische Entwicklung tut ihr übriges; mit größer werdender Vernetzung steigt der Anspruch an Allseitserreichbarkeit und permanenter Verfügbarkeit, aber auch an einen hohen Grad an Informiertheit und Auseinandersetzung mit der globalen Welt. „[…] grosse Kontinuitäten sind zunehmend die Ausnahme, in diesem Sinne heißt Globalisierung auch im Alltagsleben Wechsel, Flexibilisierung, Stress und Suche nach Entlastung. Die festen Orte verschwinden, wenigstens solche, die auf eine ganze Lebensspanne hin berechnet sind.“ (Oelkers, 2000, S. 4)

Zeitökonomie

Wenn sich (Achtung!) Zeiten ändern, stellt sich folglich auch die Frage nach dem Umgang mit der uns verbleibenden Zeit:

  • Wie viel Zeit darf ich mit welchen Aktivitäten verbringen?
  • Wie bewusst darf (oder muss?) ich mir Freizeit gönnen?
  • Wie schaffe ich es, meine Zeit möglichst selbstbestimmt einzusetzen?
  • Gibt es einen reflexiven Umgang mit Zeit?

Ohne Zweifel gibt es Unterschiede in der Wahrnehmung von Zeit: Mal vergeht sie langsam, mal vergeht sie schnell. Ich würde jetzt nicht so weit gehen und das Zeitempfinden von der Art der kognitiven Verarbeitung des Erlebten abhängig machen. Wohl aber kann man Pöppel (1999) zustimmen, wenn er sagt: Entscheidend sind die Inhalte des Erlebens, nicht die formale (eben zeitliche) Struktur der Repräsentation. Denn Zeit im Sinne von Uhrzeit, Tages- und Nachtzeit, Arbeitszeit etc. bietet allem voran eine Orientierung, an der sich Menschen im Laufe ihres Lebens entlang hangeln (können). Kurios wird es in dem Moment, wenn die Verdichtung von Zeit zur Vergleichzeitlichung führt. Multitasking ist hier das richtige Stichwort. Schnell das eine machen, nebenbei das andere und ganz nebenbei noch etwas anderes.

Selbstbestimmung adé?

Problematisch wird die Auseinandersetzung mit der Zeit vor allem dann, wenn Zeitordnungen auch als Machtordnungen verstanden werden (vgl. Heitkötter & Schneider, 2004, S. 19). Spätestens an dem Punkt bemerkt man, dass man zumindest in beruflicher Hinsicht oft am längerem Hebel sitzt. Selbstbestimmung oder besser noch: Selbstbildung adé. Aber die Lösung naht (zumindest theoretisch): „Zukunftsfähige Zeitkonzepte sind darauf ausgerichtet, den Menschen zum selbstbestimmten Umgang mit ihren zeitlichen Ansprüchen und Anforderungen zu befähigen, die oft beschworene Balance zwischen Arbeit und Leben wirklich zu ermöglichen.“ (Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik, S. 19) Irgendwie fasst diese Forderung auch die zentrale Erkenntnis unseres mentalen Ausflugs am letzten Freitag bestens zusammen: Berufe prägen unsere Zeit. Aber wir wollen auch Freizeit!

Augsburger Begleitstudium gewinnt D-ELINA

Only bad news are good news? Weiß nicht! Bei uns ist nämlich ob der tollen Nachricht auch die Freude groß: Soeben hat das Augsburger Begleitstudium „Problemlösekompetenz“ den Deutschen E-Learning- Innovations- und Nachwuchs-Award (D-ELINA) in der Kategorie „Junge Berufstätige/junge Wissenschaftlerinnen u. Wissenschaftler“ gewonnen. Was für ein Start ins neue Jahr – so kann’s weitergehen!

Update 4.2.2009: Inzwischen gibt es auch ein Bild von der Preisverleihung online zu sehen.

Corporate Social Responsibility – Modewort oder mehr?

Durch einen wertvollen Hinweis bin ich auf die Hohenheimer Studientexte (2006) zum Thema „Corporate Social Responsibility – Modewort oder mehr?“ gestoßen. Der Text zeigt dabei sehr deutlich auf, was unter Corporate Social Responsibility (CSR) gemeinhin verstanden wird und grenzt diesen von verwandten Begriffen wie Corporate Citizenship oder Nachhaltigkeit ab. Wichtig ist dabei das Verständnis, dass CSR als strategische Klammer oder als Dach aller gesellschaftlich relevanten Aktivitäten eines Unternehmens gilt. So sieht CSR etwa vor, „[…] dass Wirtschaftsbetriebe ihre Wertschöpfungskette neben den ökonomischen Kriterien auch nach sozialen und ökologischen Prinzipien organisieren und ihre Beziehungen zu Mitarbeitern, Kunden, Zuliefern und anderen Interessengruppen pflegen“ (Hohenheimer Studientexte, 2006, S. 10). Ziel der Aktivitäten ist somit nicht nur, „Gutes“ zu tun, sondern langfristig selbst Vorteile durch das unternehmerische Engagement zu erhalten (z.B. Imagegewinn). Trotz des freiwilligen Engagements können sich Unternehmen kaum mehr davor verschließen, sich nicht für die Gesellschaft einzusetzen. Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen sei zum strategischen Zwang ohne Ausstiegschance geworden. Dabei ist die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen nicht neu; ihnen wird seit langem eine große Verantwortung zugeschrieben (vgl. hierzu auch „Das Unternehmen als guter Bürger„).

Wenn man CSR als strategische Klammer des freiwilligen unternehmerischen Engagements versteht, stellt sich die Frage, was diese Klammer umfasst. Ein wichtiger Teilbereich auf Ebene der Gesellschaft ist Corporate Citizenship (CC). Hier engagiert sich das Unternehmen als „guter Bürger“ (Corporate Citizen) vor allem für die sozialen Belange in der Gesellschaft (vgl. ebd., S. 12). Wiederum ein Teilbereich von CC ist das Corporate Volunteering (CV). Mit CV ist dabei das aktive Unterstützen von Mitarbeitern durch ihre Unternehmen gemeint, „wenn sie sich in sozialen, kulturellen, ökologischen oder anderen Projekten vor Ort bürgerschaftlich engagieren wollen“ (ebd., S. 34). Unternehmen übernehmen so soziale Verantwortung vor allem im lokalen Raum. Neben CV gibt es noch eine ganze Reihe anderer Aktivitäten, die dem Bereich CC zugeordnet werden können, darunter etwa Corporate Giving/Sponsoring.

Oftmals synonym mit dem CSR-Begriff wird der Begriff „Nachhaltigkeit“ verwendet. Nicht selten wird darunter auch das unternehmerische Engagement für die Umwelt verstanden. Dieses Begriffsverständnis führt allerdings in die Irre, denn: „[…] Nachhaltige Unternehmensführung soll analog zum Nachhaltigkeitsbild alle drei Dimensionen – Ökonomie, Ökologie, Soziales – umfassen.“ (ebd., S. 13) Somit ist Nachhaltigkeit vielmehr ein Ziel, das mit dem unternehmerischen Engagement erreicht werden soll. Die wirtschaftliche Entwicklung (ökonomische Dimension), die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen (ökologische Dimension) und die Wohlfahrt (soziale Dimension) sind dabei die wesentlichen Maximen von Nachhaltigkeit (vgl. ebd., S. 12).

Für Medienmenschen: Stellenbörsen im Internet

Ich werde oft gefragt, wo man sich als MuK-Absolvent oder solcher, der es werden will, nach geeigneten Jobs umsehen kann. Nun habe ich neulich ein paar Tipps von der Agentur für Arbeit erhalten, wo man sich nach Stellen im Bereich Medien erkundigen kann. Diese Liste möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Herausragend gut und bisher noch recht unbekannt ist das Angebot des Wissenschaftsladen Bonn. Auch hier lohnt sich ein Blick in die aktuellen Offerten.