Hier drücken, da drehen…

Passend zum Start des Sommersemesters ist die neue w.e.b.Square-Ausgabe zum Thema „Hier drücken, da drehen“ online verfügbar. Wie der Titel bereits vermuten lässt, beschäftigt sich das aktuelle Themenheft vor allem mit (medien-)didaktischen Arrangements und nimmt hierzu unterschiedliche Organisationen bzw. Kontexte in den Blick. Besonders hinweisen möchte ich an dieser Stelle auf den Artikel von Mareike und Tamara: Sie haben ihre Erfahrungen mit dem Lernen durch Lehren in einem meiner letzten Seminare skizziert. Sehr interessant 🙂 Von besonderem Mehrwert dürften auch die erstmals dargestellten Ergebnisse zu den AV-Mediendiensten sein: Unter dem Titel „Gute Einschaltquoten für Vorlesungsmitschnitt“ wird der Nutzen von Videoaufzeichnungen in der Hochschullehre am Einzelfall aufgezeigt. Daneben stehen zahlreiche Abschlussarbeiten rund um Didaktik zum Download bereit. Ihr seht: Die neue w.e.b.Square-Ausgabe hat wieder ein breites Portfolio an Themen zu bieten und zwar nicht nur für diejenigen, die sich mit dem Medieneinsatz in der Lehre beschäftigen. Schaut einfach mal rein.

Genderfragen

In diesen Tagen kommt man fast nicht darum herum, über Genderfragen zu sprechen – immerhin fand gestern der Girl’s und an vielen Orten parallel auch der Boy’s Day statt. Zu einer Zeit initiiert, als Frauen stärker in typische Männerberufe hineinschnuppern sollten, frage ich mich inzwischen schon, inwieweit genderspezifische Berufsvorbereitung notwendig ist. Schließlich stehen frau – zumindest formal – alle Wege der Berufswahl offen. Abseits von Genderfragen halte ich es schon für spannender, nach der Bedeutung eines Berufsinformationstags an Mamas oder Papas Seite zu fragen (in vielen Unternehmen gehen die Kinder mit den Eltern zur Arbeit): Die Vererbung von Berufen findet längst nicht mehr statt; vielmehr sind es persönliche Erfahrungen und vor allem Peers, die den Einfluss auf die Studien- und Berufswahl prägen (siehe weiterführend Beinke, 2004 und 2006). So nutzen solche „Tage der offenen Tür“ aus Schülersicht ganz global, um praxisorientierte Einblicke in die Arbeitswelt zu bekommen – und zwar Mädchen wie Jungen. Erst heute findet sich schließlich ein Artikel bei Spiegel-Online darüber, wie planlos Abiturienten in punkto Berufsorientierung sind. Und in meiner Heimatzeitung wurde schon gestern darüber berichtet, dass der Boy’s Day die Jungs nicht recht erreicht – wen wundert’s. Klingt der Name doch ziemlich uncool und vor allem nach einem Abklatsch. Ich würde für ein neues „Label“ plädieren. Wie das genau heißen soll, muss ich mir noch überlegen.

Schüler-Info-Tag 2009: Same procedure as every year?

Wenn ich mich recht erinnere, bin ich seit 2003 an den Schüler-Info-Tagen der Universität Augsburg beteiligt. In den ersten Jahren war ich vorwiegend als Fachschaftsvertreterin anwesend, seit dem letzten Jahr darf ich die Lehrendensicht vertreten (ich habe vor knapp einem Jahr ausführlicher darüber berichtet). Man könnte jetzt meinen, die Schüler-Info-Tage sind immer wieder dasselbe, es würden jedes Jahr auf’s Neue ähnliche Fragen gestellt und man könnte folglich immer wieder ein Programm „abspulen“. Entweder machen wir etwas falsch oder die Uni bewegt sich doch mehr, als wir es glauben: Denn wir sind zwar sehr routiniert im Umgang mit den Schülerfragen vor Ort, aber das Aktualisieren der Folien sorgt im Vorfeld für einige Mühen (und für einigen Koordinationsaufwand bei Alex ;-)).

Außerdem werden wir am kommenden Samstag erstmals das neue MuK-Curriculum vorstellen, das ab dem Wintersemester 2009/2010 zum Einsatz kommt. Am Kern des Studiengangs verändert sich nicht viel, aber eben doch so viel, dass ich mich auf die Vorstellung der Inhalte anders als in den letzten Jahren vorbereiten muss. Interessant wird natürlich auch sein, wie der leicht veränderte Aufbau des „MuK 2.0“ bei den Studieninteressierten ankommt. Etwas verschulter als bisher ermöglicht er meines Erachtens doch einen rascheren Überblick bzw. Einstieg in die konkreten Inhalte. Zudem gefällt mir die vernetzte „Logik“ hinter dem Curriculum, die auch aus Studierendensicht attraktiv sein dürfte.

Neben den konkreten Inhalten unseres „Slots“ fällt übrigens auch auf, dass die SIT in diesem Jahr an nur einem Tag und dazu noch am Wochenende stattfinden. Dies geht vermutlich zurück auf das große Engagement und Bemühen der Studienberatung, die mit der Aktion möglichst viele Studieninteressierte erreichen möchte. Ich finde das grundsätzlich gut und hoffe darauf, dass viele Abiturienten die Chance nutzen werden, sich vor Bewerbungsschluss nochmals über das MuK-Studium in Augsburg zu informieren. Immerhin ist es mit der Studien- und Berufsorientierung in der Schule nach wie vor schlecht bestellt; nicht wenige Abiturierenten wissen erst „kurz vor knapp“, was sie werden möchten… und greifen folglich auch öfters einmal daneben. Das ist gewiss nicht schlimm; aber ich frage mich doch, warum niemand das Problem in den Griff bekommt, die Lücke zwischen Schule und Hochschule ernsthaft zu schließen und endlich die berufliche Orientierung von Jugendlichen zu erleichtern.

Einen Schritt in die richtige Richtung geht aktuell die Robert-Bosch-Stiftung: Sie fördert z. B. Projekte, die Schüler, Studierende und (Geistes-)Wissenschaftler näher zusammenbringen (danke an Timo für den Tipp!). An sich wäre das etwas für unseren KaffeePod, allerdings sollten wir wohl erst unsere Hausaufgaben machen und nicht den x-ten Schritt vor dem ersten tun. Jetzt warten wir erst einmal gespannt, was sich am Samstag tut.

Zum Notieren: Schüler-Info-Tag 2009 am 25. April in der Universität Augsburg; Vorstellung des MuK-Studiengangs von 13.00 bis 14.00 Uhr in Hörsaal I; Abiturienten, Studieninteressierte, Eltern etc. herzlich eingeladen Löcher in den Bauch zu fragen!

MuK-Alumni-Netzwerk und KaffeePod erhalten Gelder aus Betacampus-Wettbewerb

Das Warten hat sich gelohnt: Gestern spät abends haben wir die Nachricht erhalten, dass sowohl das MuK-Alumni-Netzwerk als auch der KaffeePod mit Geldern des Betacampus-Wettbewerbs gefördert werden. Beide Projekte sind noch in der Entwicklungsphase, weshalb die (Zusatz-)Finanzierung gerade recht kommt. Die Förderung macht es notwendig, dass wir die Projekte auch innerhalb dieses Jahres umsetzen – eine Herausforderung, der wir uns gern stellen 😉

In den Fängen der Informationsflut oder: wie das Sommersemester beginnt

Ich weiß gerade gar nicht, wo ich anfangen soll – da ist man ein paar Tage nicht oder nur selten im Netz und schon überfallen einen zahlreiche E-Mails, rund 350 ungelesene Feeds und jede Menge liegen gebliebene „to do’s“, wie man neudeutsch so schön sagt. Vermutlich brauche ich den ganzen Abend dazu, um einen Überblick über die Flut an Informationen zu erhalten. Morgen ist dann wieder „Ernst“ angesagt.

Generell steht mir eine spannende Woche bevor, denn ich mag die erste Uniwoche wirklich. Auch wenn im Sommersemester etwas weniger fragende Gesichter auf mich warten als im Winter (da kommen ja noch die ganzen Erstsemester hinzu), sind die Kick-offs zu meinen Veranstaltungen immer wieder auf’s Neue eine Freude. Man merkt einfach gleich, ob das Konzept, das man sich ausgedacht hat, bei den Studierenden ankommt oder ob man spontan Veränderungen daran vornehmen muss. Letzteres passiert z. B. oft, wenn viel mehr Studierende am Seminar teilnehmen wollen oder wider Erwarten niemand kommt. Beides wird dieses Semester nicht passieren; alle drei Veranstaltungen sind gut gefüllt bzw. voll.

Inhaltlich bin ich auf das am Freitag startende Seminar „Corporate Volunteering als Personalentwicklung“ besonders gespannt. Hier habe ich nämlich vor, mithilfe von Studierenden und einem Kooperationspartner ein antragsreifes Konzept für Corporate Volunteering in der Schule zu entwerfen. Neben Praxisbezug und Projektarbeit erhält das Seminar damit eine weitere Komponente: Die Studierenden bekommen Einblicke in den echten Wissenschaftsbetrieb – wer kennt ihn schließlich nicht, diesen Antragsmarathon? Auf die beiden anderen Veranstaltungen zu „Online-Befragungs-Instrumenten“ freue ich mich auch, denn dort erhalten die Studierenden die Chance, gemeinsam(e) Forschungsfragen zu generieren, ordentliche Fragebögen zu entwickeln und diese mithilfe von Online-Tools umzusetzen. Da die Befragungswerkzeuge im Vordergrund stehen, werden sowohl die Bachelor- als auch die Masterveranstaltung einen bunten Strauß an Themen bieten, in die sich alle Beteiligten (mehr oder weniger) spontan hineindenken müssen. Sicher eine große Herausforderung – nicht nur für mich.

Frühlingswahn

Bei der Überschrift könnte man meinen, dass ich etwas gegen den Frühling habe. Ich möchte ausdrücklich betonen: Dem ist nicht so! Aber was ich gestern im Baumarkt erlebt habe, kann man einfach nur mit Frühlingswahn bezeichnen. Noch nie habe ich den Parkplatz eines Giesinger Einkaufszentrums so voll erlebt, dass man allein schon bis zum Eingang meterweit laufen musste. Noch nie musste ich anstehen, um mir ein blühendes Angebot aus der Nähe anzusehen. Und wirklich noch nie habe ich erlebt, dass ganze Blumensorten ausverkauft sind. Aber das kann ja alles mal passieren. Doch die Höhe ist: Noch nie habe ich erlebt, dass mir der Einkaufswagen geklaut wurde! Vor lauter Frühlingswahn konnte es jemand wohl nicht mehr abwarten und hat kurzerhand den erstbesten herumstehenden Wagen genommen – ohne Rücksicht darauf, ob dieser jemandem gehören könnte. Was für eine Unverschämtheit! Versteht Ihr jetzt, warum ich anstelle von Frühlingsgefühlen lieber über Frühlingswahn berichte?

PS: Nach überstandenem Ärger im Baumarkt hat mich nachmittags noch der Pflanzwahn gepackt. Ein Wahn, der definitiv erlaubt ist, denn der Balkon sieht jetzt richtig frühlingshaft aus 🙂