Zum Internet fahren

Die DSL-Verfügbarkeit oder vielmehr: Nicht-Verfügbarkeit sorgte in den letzten Tagen einmal mehr für Schmunzeleien bei den Kolleginnen und Kollegen. So musste ich mehrfach „zum Internet fahren“, was tatsächlich räumlich gemeint ist: In meiner westfälischen Heimatstadt gibt es zwar Internet, aber auf dem Land ist die Netzabdeckung bis auf Weiteres schlecht. Kleinere Datengrößen, etwa Textnachrichten, schafft das Handynetz gerade; alles, was darüber hinausgeht (etwa E-Mails mit Dateianhängen), packt es nicht mehr. An Videos oder Livestreams ist gar nicht erst zu denken. Nun könnte man eine solche Umgebung als Ort der Entspannung verbuchen und das mit dem Netz einfach sein lassen. Soll aber aus der Ferne noch ein Beitrag zu einem Artikel, einem Projektantrag etc. geleistet werden, passt das fehlende Netz so gar nicht ins Konzept: Es stört Arbeitsroutinen und fordert einen heraus, in der Zusammenarbeit mit anderen „alt bewährte“ Kommunikationswege zu finden. In diesen Zeiten irgendwie auch beschaulich, dieses Arbeiten 1.0. Nur zu wenig selbstbestimmt, sodass von bewusster Entschleunigung leider keine Rede sein kann.

virtual partizipation

Ein bisschen seltsam ist es ja schon, wenn man an einer Konferenz virtuell teilnehmen darf und die virtuelle Teilnahme aus einer Expresslieferung im Anschluss an die Konferenz besteht: in Form eines fein geschnürten Päckchens mit ein paar Give aways sowie einer wenig aufwendig gestalteten Konferenz-CD. Zugegeben, ein dickes Buch wäre bei der Anzahl der eingereichten Artikel und Präsentationen sicher zu viel des Guten, aber ein E-Book wäre vielleicht doch ganz nett. Ebenso wie Einblicke in das Konferenzgeschehen vor Ort: Zumindest hoffte ich bis dato, dass „virtual partizipation“ auch echte Partizipationsmöglichkeiten meint. Zu früh gefreut…

Forum Young Scientists 2012: Auswahl erfolgt

Woran merkt man, dass die Jahrestagung der GMW näher rückt? Richtig, das Mailvolumen steigt und die Anrufe häufen sich. So auch hinsichtlich des Doktorierendenforums, das in diesem Jahr erstmals „Forum Young Scientists“ heißt und im Vorfeld der Tagung als Preconference-Halbtag stattfindet. Eine solche Anbindung an die Hauptkonferenz ist wichtig, damit die Einreichenden Synergien (z.B. Finanzierung) nutzen können. Gleichzeitig ist der Raum, den die Preconference bietet, nötig: Erst so werden Gespräche über Forschungsvorhaben, insbesondere Dissertationen, möglich und es kann sich ein wenig Gemeinschaft entwickeln. Letztere ist wiederum wichtig, um Arbeiten nicht nur „über den grünen Klee“ zu loben, sondern gleichzeitig auch Herausforderungen – je nach Status quo – zu identifizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Insofern hoffe ich sehr, dass nach dem Versand des umfangreichen Feedbacks alle Einreichenden weiterhin motiviert sind, ihre Präsentationen vor Ort in Wien einzubringen. Denn die Arbeiten versprechen ein interessantes Programm und Diskussionen über offene Punkte, die vermutlich im jeweiligen theoretischen Zugang, aber auch im empirischen Vorgehen zu suchen sind. Ich bin gespannt auf das #FoYoS12.