Schriftliches zum Jahresende

Das Jahresende naht und ich will noch rasch auf ein paar Veröffentlichungen hinweisen, in die – über das Jahr 2012 verteilt – viel Energie geflossen ist.

So ist unter anderem der Tagungsband zur Jahrestagung des Hochschulverbundes Distance Learning (HDL) in den letzten Tagen online gegangen, der wie die Veranstaltung selbst mit „Fernstudium und Weiterbildung. Zwischen Medienlust und Medienfrust“ betitelt ist. Der Beitrag von Christine Hoffmann und mir bietet Einblicke in das Mediencurriculum an der HAW Hamburg, an dessen Konzeption und Implementierung ich bis September 2012 beteiligt war und in drei kleineren Projekten im Hintergrund immer noch bin. Er baut auf unserem Text zur Edulearn 2012 auf und ergänzt diesen um den (sicher nur kurz angerissenen) theoretisch-konzeptionellen Diskurs zu Medien- und Informationskompetenzen. Am Ende stellen wir die offene Frage nach Partizipationsmöglichkeiten im Implementierungsprozess, die sich immer dann stellt, wenn man nicht nur Qualifizierungsmöglichkeiten für Lehrende und Studierende, sondern auch günstige (Rahmen-)Bedingungen für einen Lernkulturwandel an der Hochschule bzw. an einer Fakultät schaffen möchte. (zum Tagungsband als .pdf)

Ebenfalls erschienen ist die medien + erziehung (merz) Wissenschaft 2012, in der sich dieses Jahr ein Beitrag von Mandy Rohs und mir findet. Im Artikel wenden wir uns dem Handeln in (formal organisierten) Medienprojekten zwischen Medienbildung und ökonomischer Bildung zu und suchen nach konzeptionellen Gemeinsamkeiten (und Unterschieden). Der Beitrag greift dabei eine Diskussion auf, die sich bei Medienprojekten häufig stellt: Werden „nur“ Medienkompetenzen gefördert oder werden auch andere Kompetenzen entwickelt? Immerhin hat das Projektlernen seinen Ursprung in ökonomisch orientierten Ansätzen und zeichnet sich pädagogisch-didaktisch durch Handlungsorientierung aus, sodass Disziplinen-übergreifende Schnittmengen sichtbar sind und in zunehmendem Maße auch thematisch-inhaltlich zwischen Medien- und Wirtschaftspädagogik/-didaktik deutlich werden. Diese Überlegungen passen daher gut in ein Heft der merz Wissenschaft, das dieses Mal mit „Medienhandeln in globalisierten und multilokalen Lebenswelten“ überschrieben ist und von Friedrich Krotz herausgegeben wurde. (zum aktuellen merz-Heft)

Da ich ja einen schon länger anhaltenden disziplinären Spagat wage, kommt es nicht von ungefähr, dass die ökonomische Bildung Gegenstand einer dritten Veröffentlichung ist. Mit dem Beitrag „Entwicklung sozio-ökonomischer Kompetenzen im Kontext schulischer Projektarbeit“ fasse ich zentrale Befunde des dritten Kapitels meiner Dissertation zusammen, welcher kürzlich im Tagungsband zur diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für ökonomische Bildung veröffentlicht wurde. (zur Website des Wochenschau Verlags)

Das Jahr war vielfältig, auch weil ich zusätzlich zu allen Texten mit Mandy kurzfristig eine Rezension zum Herausgeberband „Digital native oder digital naiv? Medienpädagogik der Generationen“ für die neue Zeitschrift Medien & Altern zugesagt hatte, die seit wenigen Wochen ebenso verfügbar ist. (zum aktuellen Heft der Medien & Altern)

Erschienen: Lernen durch Kooperation

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Zwischen Weihnachtskarten und -geschenken tat sich in den letzten Tagen ein Paket besonders hervor – nicht nur ob der Größe, sondern vor allem wegen seines Inhalts: Es handelte sich um die Lieferung meiner Dissertationsschrift „Lernen durch Kooperation“, die für den Dezember 2012 angekündigt war und pünktlich zum Fest eingetroffen ist. Über diese Tatsache freue ich mich sehr, denn seit Abgabe der Arbeit im Oktober 2011 ist mit ihrer Begutachtung und Verteidigung in München, der nochmaligen Bewertung durch die Herausgeber der Reihe „Ökonomie und Bildung“ im Wochenschau Verlag, der Aufnahme in die Reihe im Frühjahr, allfälligen Korrekturarbeiten über den Sommer und der Vorbereitung für den Druck im Herbst gut ein Jahr vergangen. Und dieses Jahr war ereignisreich genug, sodass die Überarbeitungsschlaufen neben dem Tagesgeschäft zur eigenen Herausforderung wurden. Umso schöner ist es jetzt, das gedruckte Buch in Händen zu halten und es wichtigen Wegbereitern, mit einem kleinen Dank versehen, zu schenken – und auch um eine grüne Open-Access-Lösung zu wissen, auf die sich der Verlag nach Verhandlungen eingelassen hat. Jetzt ist das Kapitel „Diss“ also endgültig abgeschlossen. Nicht das schlechteste Gefühl. 😉

Hofhues, S. (2013). Lernen durch Kooperation: Potenziale der Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen am Beispiel eines Schule-Wirtschaft-Projekts. Reihe Ökonomie und Bildung. Schwalbach: Wochenschau.

„Mal eben“ eine Nachwuchstagung organisieren

An ein paar Stellen habe ich schon darüber berichtet, dass die Nachwuchsarbeit in der GMW „an Fahrt“ aufgenommen hat und dass vor allem das Junge Forum Hochschul- und Mediendidaktik als eine Initiative ein voller Erfolg war/ist. Der Erfolg ergab sich durch eine große Teilnehmerzahl beim ersten Durchlauf, die gemeinsame, aber auch unterschiedliche Perspektiven und Fragen in die Tagung eingebracht haben. Auch der Tagungsaufbau hat sich als vorteilhaft dargestellt, der sich nicht „von selbst“ ergab, sondern dem viele Gespräche mit allen Beteiligten (vor Ort, Fachgesellschaften) vorausgingen.

Das Vorhaben, kurzfristig eine Nachwuchstagung zu organisieren, ist daher etwas komplexer und keineswegs mit einem lapidaren „mal eben“ getan. Vor allem ziehen sich die Arbeiten über die Zeit, wenn neben der Tagung auch eine Möglichkeit zur Publikation geschaffen werden soll. Ein passendes Verfahren für den Nachwuchs scheint mir dazu unerlässlich, wenn wir eine Nachwuchstagung zur Nachwuchsförderung im Sinne von Präsentation, Austausch und Publikation initiieren und begreifen. Was sich aus der Prämisse aber auch ergibt, ist ein hoher Aufwand im Hintergrund durch ein offenes Review-Verfahren, durch Möglichkeiten der Interaktion und durch mehrere Begutachtungsschlaufen, die als Coaching „drin“ sein müssen, wenn es um den Nachwuchs geht.

Was ich damit sagen will: Die Aufmerksamkeit für eine Tagung richtet sich vor allem auf den Zeitpunkt des Stattfindens selbst. Was vorher oder nachher geschieht, kümmert – von außen gesehen – wenige. Hauptsache, Prozesse laufen reibungslos ab. Dies mag für professionell organisierte Tagungen auch stimmen. Bei einer Nachwuchstagung sieht es aber anders aus: Sie wird zu anderen Zwecken initiiert und nicht zuletzt im Hintergrund getragen. Denn zum Glück gibt es bei allem Aufwand noch eine ganze Reihe Engagierte, die die Idee der Nachwuchstagung unterstützen und durch die Übernahme allfälliger Arbeiten ganz wesentlich aufrecht erhalten. Und sie sind es eigentlich, denen man danken muss: Ohne sie wäre es undenkbar, „mal eben“ eine Nachwuchstagung zu organisieren.