in Wissenschaft

In die Vollen #edex13

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es heute mit Expertenvorträgen in die Vollen: Was versteht man unter Online-Education und welchen Stellenwert nehmen Online- und Distance Learning in den USA ein? Beide Fragen standen (grob) im Fokus des ersten Vortrags von I. Elaine Allen, die man in Deutschland durch die Langzeitstudie „Changing Course. Ten Years of Tracking Online Education in the United States“ kennen könnte. Ich selbst habe die Studie für einen Vortrag verwendet, weshalb die Ergebnisse für mich nicht überraschend waren; eher wirkten sie nochmals bestärkend darin, dass man sehr genau hinsehen muss, wann und unter welchen Bedingungen Online-Lernen in den USA eingesetzt wird. So liegt ein Fokus eher auf ganzen Studienprogrammen als auf eigenen Kursen sowie auf der Überbrückung von (räumlicher) Distanz. Letzteres wird plastisch, wenn man sich vor Ort die weite(re)n Wege klar macht. Der zweite Vortrag von David Theo Goldberg (DML) richtete sich auf die Hochschule im digitalen Zeitalter: Welche Veränderungsprozesse werden dort angestoßen? Für mich war dieser Vortrag sehr anregend, da umfangreich dargestellt wurde, vor welchen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen wir stehen und dass diese Veränderungen auch die Hochschule berühren: angefangen beim notwendigen Wissen und Können über adäquate Lernformen wie das vernetzte Lernen bis hin zu ökologischen Fragen, womit vor allem mediengestützte Lernumgebungen oder vielmehr Medienökologien gemeint waren. Ich muss daher nochmals genauer in einer Publikation nachlesen, welche Konsequenzen sich für Lehre und Forschung aus der Fokussierung auf Medienökologien ergeben. Kenneth Green habe ich vor allem für die Infrastruktur-Sicht auf Medien an der Hochschule wahrgenommen. Schließlich folgte James Glapa, der an einem Community College u.a. für OER zuständig ist. Letzteres ist insofern interessant, da für Kalifornien eine strategische Entscheidung für den Einsatz von OER in Bildungseinrichtungen getroffen wurde, nicht zuletzt aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Wie OER allerdings eingesetzt werden können/sollen, wurde eher ausgeklammert, d.h. gerade die Frage nach offenen Bildungspraktiken, die mich zuletzt intensiv beschäftigt hat. Zusammen genommen bot der heutige Tag also ein breites Spektrum, das keineswegs voll von MOOCs war, sondern auch andere Themen wie OER aufgriff und andiskutierte. Morgen Früh steht dann der erste „Side Visit“ zur Golden Gate University auf dem Programm.

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Kommentar

  1. Hallo Sandra! Danke für deinen Report und ich hoffe ich lese noch ein paar Zeilen von dir über die edex13. Wäre gerne auch hin gefahren, aber wegen angehender Familie bin ich sicherheitshalber hier geblieben. Dafür grüße meine Kollegen Cornelis von mir und dir wünsche ich weiterhin eine lehrreiche Reise! LG Marc

  2. Hallo Marc,
    ich versuche weiterhin täglich zu bloggen – fällt zugegeben nicht leicht bei der Stadt. 😉
    Die Grüße richte ich gleich sehr gerne aus – bei uns ist es jetzt halb neun und in einer Stunde geht es los/weiter.
    Liebe Grüße,
    Sandra

  3. Hallo Sandra,
    na Gott sei Dank keine langweilige Fokussierung auf MOOCs mit den immer gleichen Argumenten ;-). Ganz offensichtlich sind MOOCs nur so etwas wie ein Defibrillator zum Wiedererwecken des Interesses am technologiegestützten Lehren und Lernen.
    Ich wünsche dir weitere interessante Tage!
    Gabi

  4. Hallo Gabi,
    dafür sind sie auf jeden Fall gut – und ich habe den Eindruck, dass sich durch die exemplarische Auseinandersetzung der Fokus wieder in Richtung der eigentlichen Fragen (Lehren und Lernen mit Medien) verschiebt. Richtig plastisch wurde es heute Morgen, als wir u.a. Instructional Designer bei der Arbeit erlebt haben und oft gesagt wurde, „das haben wir in Deutschland auch“. Exactly!
    Liebe Grüße,
    Sandra