„Lust oder Frust?“ Dokumentation der 10. GEW-Wissenschaftskonferenz

Unter dem Titel „Lust oder Frust? Qualität von Lehre und Studium auf dem Prüfstand“ ist dieser Tage die Dokumentation der 10. GEW-Wissenschaftskonferenz erschienen (Download .pdf). Deutlich wird die Spannweite der Diskussionen über Studium und Lehre, wie sie viele aus ihrer täglichen Arbeit an Hochschulen kennen und begleiten. Daher bietet die Dokumentation sicherlich einen hilfreichen Einblick über gewerkschaftliche Positionen hinaus. Ich selbst habe einen Beitrag zur Digitalisierung an Hochschulen beigesteuert, der in aller Kürze diesbezügliche Diskurse benennt und in Ansätzen auch zusammenführt.

Sorry, ich muss Sie enttäuschen…

Heute war ich beim XIV. Hochschulsymposium der Hanns Martin Schleyer-Stiftung Diskutantin auf dem Podium zum „Erwartungshorizont an die universitäre Lehre“. Vor diesem Hintergrund sind im Vorfeld drei Thesen entstanden, die ich auf dem Podium vertreten habe und hier zur weiterführenden Diskussion zur Verfügung stelle.

  • These 1: Es bestehen viele Vorstellungen und Annahmen über Studierende. Sie basieren häufig auf einem konkreten Bild des Studiums und münden in allerhand Konzepten zur Gestaltung von Studium und Lehre. Dabei wird vielfach lediglich angenommen zu wissen, um wen es sich bei der Gruppe „der Studierenden“ handelt.
  • These 2: Speziell subjektive Sinnzuschreibungen und Deutungen des Studiums durch Studierende selbst kommen im Repertoire von Studienganggestaltung, Evaluation und empirischer Hochschulbildungsforschung (zu) wenig vor.
  • These 3: Nicht erst seit der Digitalisierung dienen Studierende oft als zentrale Begründung für Lehr-/Lern- und Studienganginnovationen. Dabei wird Studierendenorientierung zugunsten gewünschter Kundenorientierung und der erhofften (managerialen) Erneuerung der Hochschulen manchmal schlicht missverstanden.

Wer darüber hinaus wissen möchte, was es mit dem Titel des Blogbeitrags auf sich hat, kann im ausformulierten Papier genauer nachlesen, auf welchen Beobachtungen sich meine Thesen im Einzelnen stützten. Hinweis: Das Papier diente zu meiner Vorbereitung und wurde als solches nicht vorgetragen. (Download .pdf | .docx)