Rückblick: #JFMH16

Fünf Jahre nach dem ersten ‚Jungen Forum‘ war es am letzten Wochenende wieder soweit: Das JFMH16 (= Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung) fand statt. Nach einem Jahr Abstinenz hatte ich dieses Jahr die Gelegenheit hinzufahren – nicht zuletzt aufgrund der Überredungskunst von Mit-Ausrichter Franco Rau, der mich durch die Einbindung als Diskutantin doch zum Fahren bewegt hat.

Inhaltlich fand ich die Schwerpunktsetzung des JFMH16 ohnehin sehr interessant und gelungen: Mit dem Titel „die vermessen(d)e Bildung“ wurde ein Feld in Hochschul- und Mediendidaktik adressiert, das m.E. zu wenig diskutiert wird. So lernten wir schnell, was ‚theoretisch‘ (also vor allem technisch oder lehr-lernpsychologisch) hinsichtlich automatisierter Erhebungs- und Messverfahren alles möglich ist. Eine angeregte Diskussion schloss sich an. Die Sessions waren dann darauf angelegt, bestimmte Tendenzen in Wissenschaft und Technologie zu hinterfragen – am Beispiel der Einreichungen der Teilnehmenden selbst. Ich hatte das Glück, der Learning-Analytics- bzw. E-Portfolio-Session beizuwohnen und hier mit den Vortragenden über technische Entwicklungen (z.B. Curriculum-Crawler) und über Grenzen von Technologie (z.B. durch das Rekurrieren auf das Humboldt’sche Bildungsverständnis) zu diskutieren. In dieser Session entstanden (auch) ganz neue Projektideen, was einmal mehr Ausdruck der tollen Atmosphäre auf dem JFMH ist. Den ersten Tag rahmte – zumindest für mich – die Keynote von Thomas Damberger, der sich dezidiert dem Phänomen des „Quantified Self“ widmete. In der anschließenden Diskussion hieß es dann so schön: Der Vortrag machte jede Menge Türen auf. Mir ging es ähnlich, zumal ich viele Passungen zu seinem älteren Artikel zur Halbmedienkompetenz (wieder) entdeckt habe (siehe Blogpost von damals).

Alles in allem hat mir das Junge Forum in diesem Jahr sehr gut gefallen, auch wenn ich nur einen Tag dabei sein konnte und von Zeit zu Zeit als ‚alte Häsin‘ bezeichnet wurde. Ein ganz neues Gefühl.

Keynote Lecture: „Inquiry-based learning and research-based teaching with (social) media“ #SMART14

Auch wenn man jeden Tag mit digitalen Medien umgeht und darüber forscht, ist es doch immer wieder ein spannendes Erlebnis, Vorträge aufzuzeichnen und für ein Publikum aufzubereiten, das man gar nicht sieht und kennt. Das gilt auch für die SMART-Konferenz in Rumänien, an der ich nun schon das zweite Mal mit einer Keynote Lecture beteiligt bin, aber eben „nur“ einen virtuellen Impuls setzen kann. Dieser kommt dieses Mal von einem ganzen Team – Ulrike Lucke, Gabi Reinmann, Mandy Rohs und mir – über forschendes Lernen in und mit digitalen (sozialen) Medien.


Wahrscheinlich erzeugt unser Vortrag mehr Fragen als Antworten. Das ist beim forschenden Lernen ja durchaus gewollt, aber wird durch den interdisziplinären Zugang auch mehr und mehr nötig. Ich gehe daher davon aus, dass uns das Thema weiter begleiten wird – und zwar über die nächste Tagung hinaus, die mit einem Abstract zu „Lernen und Medienhandeln im Format der Forschung“ bereits ihren Schatten vorauswirft.