Mit w.e.b.Square zu Gast in Darmstadt

Gestern war ich im E-Learning-Center der TU Darmstadt zu Gast. Im Rahmen der Vortragsreihe E-Learning habe ich dort unsere studentische Initiative w.e.b.Square vorgestellt. Anfangs bin ich auf die aktuellen Überlegungen zur Net Generation eingegangen, um gewissermaßen unsere Beobachtungen an der Uni Augsburg auf eine breitere Basis zu stellen (siehe hierzu unseren GMW-Beitrag 2008). Im Anschluss habe ich w.e.b.Square als lokale Lösung präsentiert, wie man Wissensaustausch unter Studierenden fördern kann. Dabei bin ich insbesondere auf das didaktische Modell eingegangen, das dem Portal zugrunde liegt und habe auch wichtige Akquisemöglichkeiten wie die w.e.b.Square-Tagung thematisiert. Denn ein Portal allein macht unserer Ansicht nach keine offenen Bildungsressourcen aus, sollen doch auch persönliche Bildungsprozesse in Gang gesetzt werden. Um zu erklären, was wir mit „zweifacher Kopplung“ an das Fachstudium meinen, habe ich einen kleinen Schwenk zum Begleitstudium „Problemlösekompetenz“ angeschlossen. Letzteres ist vor allem für diejenigen hilfreich, die die co-curriculare Struktur des MuK-Studiengangs nicht kennen und daher des Öfteren überrascht sind, warum sich bei uns (am imb) vergleichsweise viele Projekte tummeln. Mit allgemeinen Überlegungen zu w.e.b.Square im Kontext von Open Educational Resources habe ich den Vortrag geschlossen.


Im Anschluss an die Präsentation (und ein wenig zwischendrin) haben wir im Wesentlichen über zwei Dinge gesprochen (leider meist „off the Records“):

(1) Übertragbarkeit. Wie gelingt es, ein Projekt wie w.e.b.Square von einer ursprünglich lokalen Lösung auf weitere deutschsprachige Universitäten zu erweitern? Welche Rahmenbedingungen sind für eine Expansion notwendig? Wie kann man mehr Studierende, aber auch weitere Herausgeber (Lehrende) akquirieren? Wie sieht es mit der Anerkennung von Leistungen aus – werden beispielsweise Studierende an anderen Universitäten auch mit der Währung „Credit Points“ bezahlt? Welche Hürden/Grenzen bei der Anerkennung sind zu erwarten?

(2) Finanzierung. Wie kann man ein Projekt wie w.e.b.Square langfristig finanzieren, insbesondere dann, wenn es infolge von mehr Öffentlichkeit wächst und nicht mehr allein mit ehrenamtlichem Engagement zu bewältigen ist? Immerhin ist eines der wichtigsten Ziele von OER-Initiativen die Nachhaltigkeit. Was kann man tun, wenn die Universität als Geldgeber zunächst einmal ausscheidet? Welche Möglichkeit bietet Sponsoring für Hochschulinitiativen? Inwieweit verändern Studierende durch Sponsoring ihre (positive) Bereitschaft, sich bei w.e.b.Square zu beteiligen? Welchen (potenziellen) Nutzen verknüpfen Sponsoren mit einem Engagement bei w.e.b.Square?

Aus meiner Sicht steht bei w.e.b.Square genau die Klärung dieser Fragen an. Sowohl das Finanzierungsthema ist bei uns weit oben auf der Agenda als auch die Sache mit der Übertragbarkeit, denn es kann kaum Ziel von OER-Initiativen sein, ständig dezentrale Lösungen zu entwickeln und als Hochschule eher gegen- als miteinander zu arbeiten. Hier geht es schließlich um Bildung! Die eine oder andere spannende Antwort auf die o.g. Fragen haben wir gestern gemeinsam generiert. Ich werde diese mit ins Redaktionsteam nach Augsburg nehmen und intern weiter diskutieren. Vielleicht kann ich dann schon bald über konkrete Lösungsansätze berichten.

Vortragsreihe E-Learning: w.e.b.Square stellt sich vor

Die Zeit ist knapp – wir schließen gerade das Evaluationsprojekt business@school ab und ich denke nur noch in Häufigkeiten bzw. in gängigen oder innovativen Interpretationsmustern – trotzdem möchte ich kurz in eigener Sache auf die Vortragsreihe E-Learning an der TU Darmstadt hinweisen. Wir wurden gebeten, im Nachgang zur GMW unser studentisches OER-Projekt w.e.b.Square im Detail vorzustellen. Da mir w.e.b.Square sehr am Herzen liegt, bereite ich natürlich gern einen Vortrag vor und werde am 5. November 2008 nach Darmstadt reisen. Wenn der eine oder andere von Euch Zeit hat, im E-Learning-Center vorbeizuschauen, würde ich mich freuen! Ansonsten wird der Vortrag später sicher im Netz zu finden sein (meine Unterlagen stelle ich auf jeden Fall zur Verfügung). Vielleicht kann ich in drei Wochen auch News in Sachen European E-Learning Award (eureleA) mitbringen. Nachdem wir stark ermuntert wurden, haben wir uns in der Kategorie III – Public Relations beworben. Mal gucken, was daraus wird.

GMW08: Medienarchiv und Tagungsband online

Seit gestern sind das Videoarchiv, die Bildergalerie und der Tagungsband zur GMW08 online. V.a. das Videoarchiv ist eine tolle Sache, um ein paar interessante Vorträge im Nachhinein ansehen zu können (ich hatte ja schon berichtet, dass man als Vortragende relativ wenig Zeit für den Besuch anderer Sessions hatte). Wer sich dafür interessiert, kann übrigens unter Open Education I unseren Vortrag zum Thema „w.e.b.Square – ein Modell zwischen Studium und freier Bildungsressource“ ansehen und im Tagungsband ab S. 28 unser Paper lesen.

Zurück von der GMW

Mir fehlen immer noch die Worte. Wir konnten tatsächlich unseren „Titel“ (Best Paper Award) auf der GMW08 verteidigen. Letztes Jahr kam das alles wahnsinnig überraschend, nur ein kurzer Hinweis an das Team: Bleibt mal lieber in der Nähe… Dieses Jahr hat uns schon die Nominierung umgehauen – immerhin rechnet man nicht damit, dass zwei Jahre in Folge ähnliche Autoren für einen Artikel ausgezeichnet werden könnten (auch wenn sich die Inhalte durchaus unterscheiden). Umso erfreulicher war es dann, dass Gabi, Vicky und ich mit „w.e.b.Square – ein Modell zwischen Studium und freier Bildungsressource“ erneut überzeugen konnten. Gern würde ich unseren Beitrag einfach online stellen, aber ich fürchte, das wird schwierig – immerhin wurde er in einem Tagungsband zu Open Educational Resources abgedruckt (ein Widerspruch in sich?). Daher verweise ich an dieser Stelle „nur“ auf unsere Folien zum Vortrag (etwas andere Fassung), die – so hoffe ich – einen kleinen Vorgeschmack zur Aufzeichnung oder auf den Artikel liefern. Die GMW-Tagung selbst hat mir auch in diesem Jahr wieder sehr gut gefallen – schade nur, dass ich als Vortragende so wenig vom eigentlichen Programm mitbekommen habe.