w.e.b.Square: neue Ausgabe zum Thema CSR

Ein bisschen komisch ist es schon, auf eine neue w.e.b.Square-Ausgabe hinzuweisen, die nahezu komplett aus Ergebnissen meiner eigenen Seminare besteht, zumal ich selbst fest in der w.e.b.Square-Redaktion verwurzelt bin und insofern einen großen Einfluss auf die zu publizierenden Inhalte habe. Über die Zeit haben sich dort allerdings so gute studentische Arbeiten angesammelt, die wir unmöglich unveröffentlicht lassen konnten und dringend eine Ausgabe zu Corporate Social Responsibility (CSR) einplanen mussten. Die aktuelle w.e.b.Square-Ausgabe widmet sich nun eben diesem Thema und bietet (zumindest in Teilen) Einblicke in den derzeitigen Forschungsstand rund um CSR. Hinzu kommen eine Reihe an konzeptionellen Arbeiten, die sich damit beschäftigen, wie Schulen und Unternehmen durch ihre Zusammenarbeit voneinander profitieren (können). Diese Werke lehnen sich an den Ansatz des Corporate Volunteerings an, der zum Ziel hat, durch das ehrenamtliche Mitarbeiterengagement sowohl einen Beitrag zur Fortentwicklung der Gesellschaft zu leisten als auch überfachliche Kompetenzen der Beteiligten (informell) zu entwickeln. Alle Arbeiten sind, wie so oft, höchst spannend und eine Lektüre lohnt sich. Über Ostern ist vielleicht etwas Zeit dazu 🙂

Die zweite w.e.b.Square-Ausgabe des Jahres 2010 ist übrigens die erste Ausgabe mit einer nahezu ausgetauschten Redaktion. Aufgrund ihres Studienendes oder eines Uni-Wechsels mussten eine Vielzahl an Personen aus dem Projekt aussteigen – was schade ist, wenn sich (Redaktions-)Prozesse eingeschliffen haben und ein Projekt gut läuft. Besonders will ich hier Marianne und Tamara erwähnen, die mir im letzten Jahr nicht nur in der angegliederten Lehrveranstaltung stark zur Hand gegangen sind. Vielen Dank für Euer Engagement! Auch Alex ist sehr zu danken, der sich als Admin stets unserer Website angenommen und auf Zuruf viele größere und kleinere Veränderungen vorgenommen hat – merci! Still und leise hoffe ich natürlich, dass Ihr alle dem Projekt (in welcher Form auch immer) verbunden bleibt… 😉

Als „Berufsoptimistin“ sehe ich in jedem Wandel (natürlich) eine Chance und freue mich daher auf die Arbeit mit den neuen Redaktionsmitgliedern, die zum Teil frisch ins Projekt einsteigen oder ihre Rolle bei w.e.b.Square aufgrund der frei gewordenen Posten verändern werden. Durch die Kombination aus sehr erfahrenen und weniger erfahrenen Mitdenkern bin ich sehr zuversichtlich, dass uns die Gestaltung der kommenden Ausgaben auch weiterhin in hoher Qualität gelingen wird. Vielleicht werden sich ein paar Dinge verändern, wir werden sehen. Die Cover-Gestaltung mit selbst geschossenen Bildern könnte z.B. so eine (marginale) Veränderung sein, die dem Geschmack des neuen Teams entspricht.

"Uni geht ja doch anders"

In meinem Blog schreibe ich öfters über die studentische Initiative w.e.b.Square, die sich in den letzten vier Jahren von einer kleinen Online-Zeitschrift in Richtung eines didaktischen Modells im Augsburger MuK-Studiengang gewandelt hat. Ein wichtiger Teil von w.e.b.Square ist die jährliche Tagung, die wir dieses Jahr zum Thema „Bekannt, befreundet, vernetzt“ durchgeführt haben (meine Eindrücke dazu habe ich bereits geschildert). Seit einigen Tagen ist jetzt der neue (Image-)Film zur w.e.b.Square-Initiative da, der sich dieses Mal allein der Tagung widmet. Der Film transportiert eindrucksvoll die außergewöhnliche Stimmung auf der studentischen Konferenz und zeigt die vielen Gäste, die im Jahr 2010 mitdiskutiert haben. Außerdem kommt sehr gut heraus, dass Uni auch „anders“ gehen kann… viel Spaß!

Ein ganz herzlicher Dank gilt dem Video-Team, das unzählige Stunden in die Konzeption, Umsetzung und Aufbereitung des Films investiert und zudem noch die komplette Tagung dokumentiert hat. Klasse!

Einfach nur "Wow"!

Es gibt Momente, wo man nur noch grinsend in der Ecke sitzt und sich darüber freut, was gerade passiert. Gestern war einer dieser Momente und „Schuld“ daran waren meine Studierenden, die als Seminargruppe die 3. w.e.b.Square-Tagung auf die Beine gestellt haben. Ich kann kaum herausgreifen, was dieses Jahr besser war als in den Jahren zuvor – vielleicht muss ich das auch gar nicht. Denn in den ersten beiden Jahren ging es mit Sicherheit erst einmal um die Idee, eine studentische Tagung im Rahmen einer Lehrveranstaltung zum wissenschaftlichen Publizieren zu organisieren und vor Ort in Augsburg zu etablieren. So verwundert es nicht, dass sich das inhaltliche Niveau und die Zahl der Teilnehmer der ersten beiden Tagungen von der gestrigen dritten Veranstaltung deutlich unterschieden. Ich finde das nicht schlimm, im Gegenteil: Man merkt, dass auch die Organisation von Veranstaltungen mit jedem Mal, wo sie (wie im Falle von w.e.b.Square) stattfindet, optimiert werden kann. Und dies gilt für alle Beteiligten, für die Studierenden wie auch für uns als Lehrende.

Die Studierenden schauen sich z.B. frühzeitig an, was ihre Kommilitonen in den vorangegangen Veranstaltungen geleistet haben. Hier bietet w.e.b.Square als Plattform interessante Einblicke (z.B. Tagungsband 2009, mediale Begleitung 2009), aber auch die schriftlichen Handbücher sind sehr hilfreich, um nicht in jedem Jahr von vorn zu beginnen. Natürlich kann man sagen, dass diese Unterlagen nicht an die Studierenden ausgegeben werden dürften, damit sich jedes Jahr und in Gänze in die Materie Veranstaltungsorganisation einarbeiten könnten. Das halte ich aber, ehrlich gesagt, für Quatsch. Ich bin fest der Meinung, dass die Studierenden sehr davon lernen zu sehen, welche Aufgaben von ihresgleichen bereits geleistet wurden – sie schöpfen daraus Mut und (mit Sicherheit auch) den Ehrgeiz, es „noch besser“ zu machen. Jedenfalls habe ich den Eindruck, das letzteres implizit der Fall ist und den (positiven) Effekt hat, dass sowohl das inhaltliche Niveau der Vorträge als auch das „Drumherum“ von Jahr zu Jahr steigt.

Als Lehrende muss man sagen, dass sich offenbar manche Themen besser für Studierende eignen als andere. So konnte man gestern merken, dass die „sozialen Netzwerke“ Studiererende in ihrem (Medien-)Alltag permanent begegnen und sie allein deswegen viel zum Thema zu sagen haben. Mehr noch: Man hatte den Eindruck, dass sie bei diesem Thema als Experten im Vordergrund standen – und zwar nicht nur aufgrund ihrer studentischen Perspektive, sondern auch durch ihre Sozialisation mit den digitalen Medien ganz allgemein. Auch wenn die Themen der vorangegangenen Tagungen mit Sicherheit nicht unspannend waren (2008: Innovation vs. Tradition – Hochschule im 21. Jahrhundert; 2009: Open University oder: die Zukunft der Hochschule), muss man festhalten: Will man (Wissens-)Austausch unter Studierenden anregen und in gewisser Weise zwischen „Generationen“ vermitteln, gibt es Themen, die sich hierzu besser als andere eignen. Diese Erkenntnis ist an sich nicht neu, doch gibt es offenbar graduelle Unterschiede in der Situiertheit, die das Gelingen eines Seminarvorhabens (positiv wie negativ) beeinflussen können.

Was sich über die Jahre etabliert hat und sich immer wieder als wichtiges Merkmal von w.e.b.Square herausstellt, ist die sehr ausgeprägte Feedbackkultur. So erhalten alle Gruppen in jedem Stadium der Lehrveranstaltung Rückmeldungen auf ihre Arbeit, teils mischen wir (in diesem Jahr Marianne, Tamara und ich) uns sogar in den Prozess der Ideenfindung ein, sollte das (beispielsweise für das PR- oder Videoteam) nötig sein. Das an sich ist noch nichts besonderes, jedenfalls bei uns in Augsburg, doch gibt es neben dem „normalen“ Feedback auf die Arbeit zwei detaillierte Reviews auf die geschriebenen Artikel, die hinterher im Tagungsband auf w.e.b.Square veröffentlicht werden. Diese Reviews sind keine einmalige Angelegenheit, sondern können bis zu drei Schlaufen haben und ziehen sich über mehr als einen Monat hin. Das ganze Verfahren ist sehr aufwändig und kann in dieser Intensität nicht in jeder Lehrveranstaltung durchgeführt werden; angesichts der gestrigen Ergebnisse und der offensichtlichen Entwicklungen bei den Studierenden muss man aber sagen, dass es sich lohnt, mehr Energie zu investieren. Um es provokanter zu sagen: Wissenschaftliches Arbeiten kann (und darf!) auch Spaß machen 😉

Natürlich gehen manche Dinge schief und werden nicht immer gut geheißen. Die Klagen, was den Aufwand der Lernenden angeht, sind dabei typisch und gerade zu Beginn der Lehrveranstaltung stets zu hören. Aber auch ein Event ist prädestiniert dafür, dass etwas nicht klappt. So gut man das organisatorische „Drumherum“ auch plant, aufgrund der merklichen Belastung vor Ort gibt es meist ein paar „Fehlerchen“. Aber auch das halte ich für ganz normal und sind wichtige Lernergebnisse, die man als Studierender aus einer Lehrveranstaltung wie dieser mitnehmen kann (Stichwort: geschützer Raum): die Arbeit auf einen Punkt (Tagung) hin, die wachsende Anspannung, das passgenaue Abrufen von Leistung und den Umgang mit Stress. Denn was abseits von inhaltlich-thematischer Auseinandersetzung bleibt, sind eine ganze Reihe an überfachlichen Kompetenzen im sozialen und methodischen Bereich.

Liebe Seminarteilnehmer, ich bin echt stolz auf Euch, dass das dieses Jahr so gut geklappt hat… ein dickes „Wow“ und Dankeschön an Euch alle!

Wie soziale Netzwerke unser Leben prägen

Vor ein paar Tagen wurde ich gebeten, einen Kommentar für das Gesellschaftertagebuch der Aktion Mensch zu schreiben. Um ehrlich zu sein, wusste ich erst mal gar nicht, wohin mit der Anfrage, denn: Die Kampagne ist in den letzten Wochen und Monaten an mir vorbeigegangen. Doch irgendwie fand ich die Anfrage spannend und zudem passend für eine Zeit, die vermutlich nicht nur in Augsburg mit „Social Networks“ überschrieben ist (wer es nicht mitbekommen hat: Am Freitag findet die w.e.b.Square-Tagung zu diesem Thema statt). Jedenfalls habe ich in meinem Beitrag versucht, die Entwicklung des Internets und damit zusammenhängend einige Veränderungen aufzuzeigen, die sich (natürlich!) auch auf das Zusammenleben von Menschen auswirken. Leider kann ich den Beitrag aktuell noch nicht online stellen, werde ihn aber Freitag verlinken (für diesen Tag wurde die Veröffentlichung zugesagt). An vielen Stellen kann und muss der Beitrag an der Oberfläche bleiben, denn die Zeichenzahl für den Tagebucheintrag ist begrenzt. Ich will daher hier die Gelegenheit nutzen und nochmals auf drei Studien verweisen, die ich in Punkto Nutzungsverhalten für grundlegend halte. Erstens ist die Studie von Schmidt, Paus-Hasebrink, Hasebrink und Lambert (2009) zu erwähnen, die sich mit dem Heranwachsen im Social Web auseinandersetzt. Daneben bieten zweitens die ARD-/ZDF-Online-Studie und drittens die KIM-/JIM-Studie jedes Jahr wichtige (neue und alte) Ergebnisse im Hinblick auf (aktuelle und künftige) Einsatzszenarien digitaler Medien. Wer sich also nicht so gut mit der Mediennutzung auskennt, kann und sollte in diesen Berichten nachlesen: Sie sind leicht zu verstehen und mit Sicherheit intersubjektiv nachvollziehbar.

w.e.b.Square: Reviews abgeschlossen

Es hat sich eingeschlichen, dass wir über die Feiertage die w.e.b.Square-Reviews für die angeschlossene Tagung fertig machen. Wir hatten zwar die Hoffnung, es in diesem Jahr vor den Weihnachtstagen zu schaffen, aber es gibt immer wieder Nachzügler, die (aus gutem Grund) ihre Artikel später abgeben. So haben wir heute den letzten Text begutachtet und den Studierenden zurückgeschickt. Fast schon traditionell kommt auf diese Mails keine Antwort. Denn die Gutachten sind kritisch und auf einem Niveau, wie man sie als Studierender selten erhält. Das will erst verarbeitet werden. Allein die Studierenden, die mit uns in anderen Projekten zusammenarbeiten, kennen diese Form von Feedback bereits aus ihrem Alltag und sind dadurch schnell in der Lage, dieses für sich aufzunehmen bzw. Fragen zu stellen zu den Punkten, die sie nicht verstehen.

Die (inzwischen schon vier) w.e.b.Square-Seminare zeigen mir daher immer wieder, dass es sehr sinnvoll wäre, Studierenden beim Annehmen von Feedback zu helfen und umgekehrt auch darin zu schulen, „richtiges“ (eben konstruktives) von „falschem“ (sprich pauschalem) Feedback unterscheiden zu können. Denn der persönliche Lernerfolg hängt ebenso wie der Fortgang der Veranstaltung stark davon ab, inwieweit die Studierenden die Rückmeldungen von Lehrenden und von ihren Peers aufnehmen. Interessant ist dabei, dass es sich in der genannten Lehrveranstaltung bewährt hat, dass die Rückmeldungen zu den Artikeln von den Dozenten selbst kommen. Aus meiner Sicht hat das viel damit zu tun, wie die Studierenden sozialisiert sind, aber auch damit, ob sie erfahren darin sind, sinnvolles Feedback zu formulieren.

Wenn es das w.e.b.Square-Seminar weiter gibt, werde ich mir auf jeden Fall Gedanken dazu machen, wie man Peer-Reviews in diese Veranstaltung integrieren kann. Denn durch den ersten Call for Papers, den wir Mitte des Jahres 2009 für w.e.b.Square durchgeführt haben und dessen Ergebnisse seit ein paar Tagen online verfügbar sind, haben wir einige Erfahrungen mit studentischen Reviews gesammelt. Diese kann man nun gut für das Seminar nutzen (aber auch für weitere Calls für die Online-Zeitschrift selbst). Denn eins scheint klar: Gutachten zu verfassen, ohne darin erfahren zu sein, stellt Studierende vor erhebliche Hürden. Durch Gutachtertätigkeiten im geschützten Seminarraum hätten sie die Chance, durch die Reviews viel über die Struktur von Arbeiten („roter Faden“), über die Verwendung und Interpretation von Literatur, über die Einhaltung von formalen Kriterien (Zitierweise, Zeitformen, Erzählebenen) etc. zu lernen – mehr noch: Sie würden aufgefordert, ihre Eindrücke zu einem Text für andere nachvollziehbar zu explizieren. Vermutlich läge darin sogar der größte Gewinn für das wissenschaftliche Arbeiten, wenn man die besondere Referatssituation „Tagung“ einmal außen vor lässt.

Bekannt, befreundet, vernetzt!

Ein Seminarprojekt, über das ich dieses Semester noch gar nicht berichtet habe, ist die Konzeption, Organisation und Durchführung der 3. w.e.b.Square-Tagung am 22. Januar 2010. Dabei ist die zugehörige Lehrveranstaltung schon so weit fortgeschritten, dass nahezu der gesamte Input bereits erfolgt ist und die Studierenden mitten in ihren Teilprojekten stecken. So schreiben einige Teams fleißig an ihren Artikeln, da der Abgabetermin naht und ihnen über die Weihnachtstage ein Review bevorsteht. Andere Teams sind mit der PR- und Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstaltung beschäftigt bzw. planen die Videodokumentation der Tagung. Diese unterschiedlichen Aufgaben in einem Seminar zu vereinen, ist zugunsten des gemeinsamen Ziels (Tagungsorganisation) notwendig, aber aus Lehrendensicht mitunter gar nicht so einfach. Schließlich soll der Input für alle Gruppen gleichermaßen relevant sein und doch so viele Facetten bieten, dass man als Studierender inhaltlich etwas mitnimmt.

In diesem Jahr gibt es daher gegenüber den Vorjahren eine weitere Inputsitzung, die sich explizit dem Vortrag auf einer Veranstaltung widmet und daher mit Rhetorik überschrieben ist. Abgesehen davon treffen wir uns (je nach Bedarf) mit den Teams, um Detailfragen zu klären, die in den Präsenzsitzungen zu kurz kommen bzw. dort inhaltlich nur schwer Platz finden. Da das Projektseminar in diesem Semester so viele Teilnehmer hat wie nie (30), bin ich wirklich froh, dass es mit Marianne und Tamara zwei Co-Dozentinnen gibt, die viele Fragen abfangen und zusätzliche Ideen in die Organisation einbringen. Eine schöne Entwicklung ist auch, dass wir bei der kommenden w.e.b.Square-Tagung aller Voraussicht nach erstmals einen Live-Stream anbieten werden.

Warum ich all das heute schreibe, hat aber einen ganz anderen Grund: Mit dem Versand der Pressemitteilung ist der Startschuss für die Öffentlichkeitsarbeit zur Tagung gefallen. Und ich will mit meinem Blogbeitrag gern dazu beitragen, dass Studierende und Lehrende der Universität Augsburg sowie weitere Interessierte auf die Veranstaltung aufmerksam werden und bei Interesse vorbeikommen. Der Eintritt ist kostenlos und für das leibliche Wohl ist gesorgt. Inhaltlich wird es so oder so spannend, denn: Mit dem Thema „Bekannt, befreundet, vernetzt!“ beleuchten wir Social Networks aus Studierendensicht und das dürfte für alle Beteiligten ausreichend Diskussionspotenzial bieten.

w.e.b.Square: Folien von der Wissensorganisation '09

Während ich in Augsburg mit Erstsemesterbegrüßung, Seminar-Kick-off etc. einen vollen Unitag hatte, haben Marianne und Tamara heute w.e.b.Square auf der Wissensorganisation ’09 vorgestellt. Darüber habe ich mich aus mehreren Gründen besonders gefreut, unter anderem weil dies ihr erster Tagungsbesuch als Vortragende war und ich mich noch gut daran erinnern kann, welche Bedeutung das für mich eingenommen hat (auch Tamara deutet auf ihrem Blog die Vorfreude an). Per SMS haben die beiden mir netterweise gleich nach der Präsentation mitgeteilt, dass der Vortrag zu ihrer Zufriedenheit verlaufen ist. Auch das ist toll, weil wir uns thematisch mit dem Beitrag in neues Terrain begeben haben – zumindest mit Blick auf den informationswissenschaftlichen Anteil im Text. Dass die beiden den Vortrag locker meistern würden, war mir übrigens von Beginn an klar 😉

Für alle, die nun Interesse an den Dokumenten haben: Die Präsentation findet sich bei Slideshare und der Artikel schon seit einiger Zeit als Preprint auf der imb-Website.

Zurückblicken heißt Vorausdenken

Seit gestern Abend ist sie also online, unsere neue w.e.b.Square-Ausgabe. Auf die Aufgabe zum Thema „Reflexion“ habe ich mich inhaltlich schon länger gefreut, da wir nun endlich ein paar sehr gute Projekttagebücher und -berichte, die im Rahmen des Begleitstudiums entstanden sind, öffentlich zeigen können. Außerdem besteht eine w.e.b.Square-Ausgabe nun erstmals ausschließlich aus Reflexionen, die ja von Beginn unserer Initiative eine der vier Ecken ausmachen, aber bislang leider nur eine untergeordnete Rolle auf der Online-Plattform spielen.

Dies hat aus meiner Sicht zwei Gründe: Einmal ist es bis heute eher unüblich, im Kontext Universität Lernerfahrungen schriftlich zu reflektieren bzw. dass Reflexionen Gegenstand von Prüfungsleistungen sind. Dies zeigt sich dann auch in der Verteilung der Arbeiten auf w.e.b.Square: Viele von ihnen haben zwar Ich-bezogene Anteile (z.B. in Einleitung und Fazit), legen aber doch den größten Fokus auf die fachlichen Inhalte.

Der zweite Grund, warum eher wenige Reflexionen im Internet zu finden sind, ist aus meiner Sicht folgender: Viele Studierende schätzen zwar die Möglichkeit, gemeinsam mit der Gruppe und/oder mit dem Dozenten ihre Lernerfahrungen zu betrachten; die wenigsten können sich aber vorstellen, diese öffentlich im Internet preis zu geben – schon gar nicht unter Nennung des eigenen Namens. Ich habe für eine solche Perspektive großes Verständnis und bin umso glücklicher, dass sich ein paar Studierende bereit erklärt haben, ihre gewiss ungewöhnlichen studentischen Arbeiten ins Netz zu stellen.

Die leichten Schwierigkeiten, die aktuelle Ausgabe mit Reflexionen zu füllen, hat intern zudem eine kleine Diskussion in Gang gebracht: Wir werden uns überlegen, inwieweit wir den anderen Schwerpunkt solcher Publikationen gegenüber „typischen“ wissenschaftlichen Arbeiten erläutern oder über die Zuordnung in die Ecke „Reflexion“ hinaus kennzeichnen müssen. Denn schade wäre es allemal um die wirklich gelungenen Einblicke in Lernprozesse von Studierenden.

PS: Die Pressemitteilung zur vierten w.e.b.Square-Ausgabe dieses Jahres findet sich übrigens im neu gestalteten Pressebereich des imb.

Öfter mal was Neues oder: der erste w.e.b.Square-Call

In den letzten Jahren hat sich das Projekt w.e.b.Square kontinuierlich erweitert. Häufig habe ich über die Themenhefte berichtet, die infolge von herausragenden studentischen Arbeiten aus dem Augsburger MuK-Umfeld entstanden sind. Seit zwei Jahren gibt es auch die w.e.b.Square-Tagungen, die darauf hinarbeiten, den Wissensaustausch von Studierenden vor Ort zu fördern. Mit dem Call for Papers erweitert sich das w.e.b.Square-Portfolio um eine weitere Facette, nämlich um die gezielte Ansprache von studentischen Autoren zum Thema „Social Networks“ innerhalb und außerhalb unserer eigenen Universität. Das Thema kommt dabei nicht von ungefähr: Social Networks verändern Leben, Studium und Arbeiten bei den meisten jungen Erwachsenen seit Jahren merklich; viele von ihnen fühlen sich heute als Teil einer virtuellen Community und möchten nicht mehr auf die Tools verzichten. Trotzdem gibt es einige Studierende, die Sinn und Nutzen hinterfragen; nicht selten sind Facebook, studiVZ etc. Gegenstand von realen Gesprächen oder etwa Diskussionspunkte in (Lehr-)Veranstaltungen. Die wachsende Zahl an Netzwerke(r)n hat uns schließlich darin bestärkt, dieses Thema zum Gegenstand des ersten w.e.b.Square-Calls zu machen:


Während Calls in der wissenschaftlichen Welt allgegenwärtig sind, ist dies für w.e.b.Square ein bislang nahezu unbetretenes Testfeld. Nur selten werden Studierende dazu ermutigt, eigene Beiträge zu veröffentlichen bzw. oftmals sind die Hürden hoch, sich an Calls zu beteiligen. Allein die wissenschaftliche Begriffswelt schreckt Studierende ab, einen Artikel im Laufe des Studiums einzureichen. Wir haben uns daher bewusst für eine einfache Sprache und für geringe Einstiegsvoraussetzungen entschieden. So müssen lediglich fünf Seiten eingereicht werden; zudem gelten Reflexionen und Erfahrungsberichte ebenso wie theoretische Erörterungen als relevant. Mit den Ecken hat w.e.b.Square schließlich ein gut erprobtes Raster, das die Herkunft der Beiträge eindeutig zu klassifizieren hilft.

Aus Forschungssicht ist es zudem spannend, was die Studierenden und damit die Betroffenen selbst über soziale Netzwerke denken. Immerhin wird gern über sie geschrieben, ihnen aber nur selten ein Forum für die Darstellung der eigenen Meinung gegeben. Das möchten wir nachholen. Wenn auf die Weise Studierende noch Spaß an Wissenschaft gewännen, wäre das mehr als nur ein angenehmer „Nebeneffekt“.

Hier drücken, da drehen…

Passend zum Start des Sommersemesters ist die neue w.e.b.Square-Ausgabe zum Thema „Hier drücken, da drehen“ online verfügbar. Wie der Titel bereits vermuten lässt, beschäftigt sich das aktuelle Themenheft vor allem mit (medien-)didaktischen Arrangements und nimmt hierzu unterschiedliche Organisationen bzw. Kontexte in den Blick. Besonders hinweisen möchte ich an dieser Stelle auf den Artikel von Mareike und Tamara: Sie haben ihre Erfahrungen mit dem Lernen durch Lehren in einem meiner letzten Seminare skizziert. Sehr interessant 🙂 Von besonderem Mehrwert dürften auch die erstmals dargestellten Ergebnisse zu den AV-Mediendiensten sein: Unter dem Titel „Gute Einschaltquoten für Vorlesungsmitschnitt“ wird der Nutzen von Videoaufzeichnungen in der Hochschullehre am Einzelfall aufgezeigt. Daneben stehen zahlreiche Abschlussarbeiten rund um Didaktik zum Download bereit. Ihr seht: Die neue w.e.b.Square-Ausgabe hat wieder ein breites Portfolio an Themen zu bieten und zwar nicht nur für diejenigen, die sich mit dem Medieneinsatz in der Lehre beschäftigen. Schaut einfach mal rein.