Die Sache mit dem Abschied und dem Zauber

Wer von sich annimmt, dass berufliche Wechsel Routinen wären, die Frau oder Mann schnell vollzieht, der irrt. Es gilt, alte oder laufende Arbeiten gut abzuschließen und neue Stellen aufzunehmen bzw. sich darin hineinzudenken. Stellenwechsel sind immer auch verbunden mit persönlichen Abschieden, bspw. von lieben Kolleginnen und Kollegen oder von Studierenden, die den wesentlichen Teil des universitären Alltags präg(t)en. Gleichzeitig treten viele neue Gesichter in das eigene Leben ein, denn neue Orte sind immer mit neuen Personen verbunden. So wohnt jedem beruflichen Abschied sicherlich ein Zauber inne, wenn man nicht nur auf die schönen oder vielmehr: routinierten Stunden zurückschaut, sondern auch voraus auf eine spannende Zeit mit interessanten Menschen an neuen Orten blickt. Ich freue mich daher sehr, mit diesem Post meinen Wechsel als PostDoc an den Lehrstuhl für Hochschuldidaktik (Gabi Reinmann) an die Zeppelin Universität Friedrichshafen hier im Blog bekannt zu geben. Auch freue ich mich, dass der Wechsel für mich mit vielen neuen Gesichtern, aber auch mit alten Bekannten und vor allem mit bewährten Themen rund um Hochschule, Didaktik und Medien verbunden sein wird.

Von der Waterkant an den Neckar

Über manche Blogposts macht frau sich mehr Gedanken als über andere. Dieser hier ist so einer, und daher mache ich es kurz und schmerzlos: Nach einer einjährigen Station an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin für E-Learning und Blended Learning übernehme ich ab heute für 1 Jahr die Vertretung der Professur für Didaktik der Neuen Medien (Mediendidaktik) an der Pädagogischen Hochschule (PH) Heidelberg. Ich bin gespannt auf die neuen Aufgaben und Projekte in Heidelberg, die mich fortan begleiten und inhaltlich nicht völlig anders werden als zuvor. Bis auf Weiteres beschäftige ich mich mit dem Lernen und Lehren mit Medien, dem Lernen in institutionenübergreifenden Projekten sowie Prozessen der Öffnung und Entgrenzung mit und durch (digitale) Medien. Dies erkennt man unter anderem in meinen Lehrangeboten im Studiengang „E-Learning und Medienbildung„, die ihren Ausgang bereits in meiner Augsburger Zeit am Institut für Medien und Bildungstechnologie nehmen, und auch in (kleineren) Forschungsprojekten, die zum Teil in Kooperation mit der HAW Hamburg durchgeführt werden. Über die unterschiedlichen Formen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit freue ich mich sehr, zeigt es doch, wie sich Mobilität in der Wissenschaft auch positiv in hochschulübergreifenden Projekten niederschlagen kann.

Tatsache!

Jetzt ist schon wieder April. Und das ist kein Scherz, sondern eine nicht zu leugnende Tatsache. Und damit bin ich nun seit sechs Monaten an der HAW. Verglichen mit dem Zeitraum, den ich im Süden (Augsburg/München) verbracht habe, sind sechs Monate immer noch eine kurze Zeit. Für Hamburg und meinen neuen Aufgabenbereich „E-Learning und Blended Learning“ sind sechs Monate hingegen ein beträchtlicher Zeitraum: Erste Projekte sind angelaufen oder gar vorbei, weitere Ideen für medienbezogene Projekte bestehen, das „große Ganze“ liegt im Blick und die Kolleginnen und Kollegen sind mir ans Herz gewachsen – was nicht selbstverständlich ist, wenn ein Team komplett neu zusammengestellt und in eine Fakultät „hineingepflanzt“ wird. Alles in allem fällt also meine (erste) Zwischenbilanz sehr positiv aus, auch wenn sich Routinen erst langsam einspielen und ich sicherlich noch oft fragen muss. Eine wichtige neue Erfahrung ist für mich die Position, von der aus ich agiere: So bin ich weder genuin in Lehre und Forschung noch in einer bereits bestehenden (Verwaltungs- oder Service-) Einrichtung tätig. Am besten gefällt mir daher das Etikett „Third Space“ (siehe dazu die Ausgabe der ZFHE), da es wohl am ehesten unsere vielfältigen Tätigkeiten und auch den sehr großen Freiraum in der Ausgestaltung der Aufgaben beschreibt. Mal schauen, was sich daraus in der nächsten Zeit noch ergibt.

Moin Moin

Jetzt bin ich also Hamburgerin. Um ehrlich zu sein, das klingt noch etwas komisch für mich. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass ich mich erst einmal neu orientieren muss. Das gilt für meinen neuen Job an der HAW, aber auch für Hamburg als Stadt, die ich bisher „nur“ als Touristin kannte. Momentan scheint es so, als könnte ich mich an beides schnell gewöhnen: Ich treffe hier auf viele interessierte und engagierte Lehrende, die Lust darauf haben, ihre Lehre neu zu denken, diese durch Medieneinsatz anzureichern und persönlich miteinander zu kooperieren. Allerdings gibt es bisher wenig Erfahrungen mit E-Learning- oder Blended-Learning-Szenarien, geschweige denn mit dem Web 2.0. Umso gespannter bin ich, wie sich diese sehr unterschiedlichen Voraussetzungen mit den neuen mediendidaktischen Konzepten vereinbaren lassen, die ich nach und nach entwerfen werde. Unterschiedliche Voraussetzungen bringen übrigens nicht nur die Lehrenden mit, auch die Studierenden unterscheiden sich mitunter deutlich darin, welche Medienkompetenzen sie mitbringen und wohin sie sich entwickeln (sollen). Da trifft es sich ganz gut, dass ich in diesem Semester spontan in der Lehre eingesetzt werde und einen Teil der Studierenden im Studiengang BABE näher kennenlernen darf. Und Hamburg als Stadt, mei, des passt scho 😉

Ein leises Servus

Für die einen ist heute der 30. September 2011, für andere ist heute ein besonderer Tag, so auch für mich. Mit dem heutigen Tag beende ich meine Tätigkeit am Institut für Medien und Bildungstechnologie der Universität Augsburg. Die Entscheidung zu gehen ist mir nicht leicht gefallen, denn meine Augsburger Zeit war klasse und hat mich sehr geprägt. Vor allem vermissen werde ich meine tollen Teamkollegen, das kreative Umfeld des imb und die Zusammenarbeit mit den Studierenden, die ich nun nur noch indirekt haben werde. Ab morgen (oder besser: ab Dienstag) beginne ich dann meine Tätigkeit an der HAW Hamburg, wo ich als Mediendidaktikerin angestellt werde. Der Hochschule bleibe ich also treu, berichte nur demnächst von anderer Stelle. Und der Kontakt zu Augsburg wird sicher weiter bestehen, sei es durch die Abschlussarbeiten, die nach und nach bei mir eintrudeln, oder durch weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Bloggeburtstag, zum Dritten

Jetzt ist es tatsächlich auch bei mir drei Jahre her, dass ich mit dem Bloggen angefangen habe. Um es vorweg zu nehmen: Ich habe es nicht bereut 😉

Ich erinnere mich aber noch gut daran, wie es überhaupt dazu kam, mit dem öffentlichen Schreiben zu beginnen: Am Ende meiner ersten Vorstellung im Doktorandenkolloquium habe ich die Frage gestellt, wie ich all die neuen Erfahrungen der Projektarbeit konservieren kann und mir gleichzeitig auch eine kritische Haltung zur Evaluation bewahre. Von Beginn an war mir nämlich klar, dass die Bearbeitung von Fragestellungen in Drittmittelprojekten immer auch ein Aushandlungsprozess ist. Rückblickend interessant ist, dass sich mein Blog in den letzten drei Jahren in eine etwas andere Richtung entwickelt hat: Aufgesetzt als direkte Begleitung meiner Dissertation sind die Themen längst allgemeiner geworden, mal mit einem Augenzwinkern zu gebrauchen oder auch zur längeren Reflexion gedacht. Das mag auch damit zu tun haben, dass die Evaluation, die Grundlage meiner Doktorarbeit ist, längst abgeschlossen ist, und ich inzwischen abstrakter über (ökonomische) Bildung nachdenke. Hinzu kommt sicherlich auch, dass man eine Dissertation nicht von Beginn bis zum Ende planen kann, selbst wenn man dies wollte: Es verändern sich Interessenlagen, damit zusammenhängend Fragestellungen und theoretische Rahmungen, vielleicht ergeben sich auch beruflich oder privat Neuerungen. Nicht selten hat man daher das Gefühl, sich mit der Doktorarbeit im Kreis zu drehen, auch wenn die Analogie des Kreises eigentlich gar nicht angebracht ist. So geht es doch vielmehr darum, sich an den Rändern eines längeren, kurvenreichen Wegs einzupendeln – und währenddessen permanent voranzuschreiten, stets das (vage) Ziel vor Augen. Denn eine Dissertation ist immer ein inhaltlicher und persönlicher Entwicklungsprozess, so viel ist klar.

Feststellen kann man auch, dass sich meine Blog-Einträge selbst massiv verändert haben: Früher war der Blog eher das für mich, was Twitter heute ist: Eine Möglichkeit, kurz auf interessante Links oder Neuigkeiten aus unterschiedlichen Bereichen hinzuweisen. Solche Einträge gibt es (so gut wie) nicht mehr an dieser Stelle. Stattdessen schreibe ich weniger Blogeinträge, die dafür länger sind und meist auch bei der Erstellung mehr Zeit einnehmen. Mit dieser Art zu schreiben, bin ich längst nicht allein: Immer wieder ist im Web zu lesen, dass sich Blogs über die letzten fünf (bis zehn?) Jahre gewandelt haben. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es mit der Blog-Entwicklung im Anschluss an die Doktorarbeit nicht nur bei mir, sondern auch ganz generell weitergehen wird.

Fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2010

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe (unbekannten) Leserinnen und Leser meines Blogs,

ich wünsche Euch allen wunderbare Weihnachten, ein paar erholsame Tage im Kreise von Familie und Freunden und einen guten Start ins neue Jahr.

Wir lesen uns in 2010… ganz bestimmt 😉

Sandra

Urlaubszeit

… ist Reisezeit! Auch mich verschlägt es dieser Tage auf die Autobahn. Ich werde in die Heimat fahren. So richtig Urlaub wird es aber nicht: Ich habe (endlich!) vor, die ganzen wirren Gedanken zu meiner Diss auf (digitales) Papier zu bringen. Mal gucken, wie mir das gelingt. Immerhin bin ich in Rheine einigermaßen Internet-abstinent. Auch mein (neues!) mobiles Internet verspricht nicht zwingend, gut erreichbar zu sein. Die Netzabdeckung auf dem Land ist einfach zu schlecht. Ich wünsche daher all meinen Lesern schöne Ferientage und vielleicht melde ich mich von unterwegs – um mich abzulenken oder weil das Netz so toll funktioniert. Wir werden sehen.

Café-Studien

Ein Tag im Café: morgens geschäftiges Treiben von Businessmen und -women, die auf dem Weg zur Arbeit einen Coffee to go mitnehmen. Aber zackig, bitte! Ab 9.00 Uhr oder spätestens ab 10 geht’s los mit den Kleinfamilien, allem voran jungen Müttern, ihren Kindern und lustigen Gesprächszirkeln mit den anderen Mamas des Viertels. Aber nur bei schönem Wetter! In Bayern ab 11.00 Uhr, anderswo vermutlich erst später, geht es mit der Mittagszeit weiter; vor/nach dem Essen rasch einen Kaffee… olé olé. Mit dem einbrechenden Nachmittag kommen die Schüler – manchmal allein, meist in der großen Gruppe. Tratschen über den Schultag, die neuesten Liebschaften und die aktuelle Gerüchteküche. Gegen Abend (und je nach Wetterlage) kommen die Geschäftsleute zurück, auch alle anderen haben inzwischen Lust auf Heiß- und/oder Kaltgetränke. Einkaufsmarathon, bis das Café schließt. Und morgen? Da geht’s wieder von vorn los… ganz bestimmt.

PS: Wer sich fragt, wie ich plötzlich zu diesen Weisheiten gelange: Durch Bauarbeiten in der Wohnung werde ich an meinen Homeoffice-Tagen vertrieben… in das nächst beste Café am Platz. Natürlich könnte ich auch privates W-LAN aufsuchen oder die Stabi nutzen. Aber irgendwie mag ich sie ja, diese ausgelagerten Büros. Endlich Zeit und Raum für soziale Studien im Feld.

Von Hurenkindern und Schusterjungen

Nein, ich wechsle nicht das Metier. Ich mache mir nur hin und wieder den Spaß, Textdokumente zu layouten, gern auch mit gesonderten Programmen (meist Adobe InDesign) zu setzen. Dabei sollte man tunlichst vermeiden, im Fließtext Sätze allein stehen zu lassen – jedenfalls dann, wenn sie am Anfang oder am Ende einer Seite zu finden sind. Denn das sind so genannte Hurenkinder bzw. Schusterjungen. Woher die Namen kommen, weiß ich ehrlich gesagt nicht… und Wikipedia auch nicht. Aber sie sollen wohl daran erinnern, dass es einfach unschön aussieht, wenn Sätze einsam stehen. Seht selbst:

Beispiel für Hurenkinder und Schusterjungen(c) Rainer Zenz, publiziert unter GNU FDL Lizenz

Ich bin übrigens der Meinung, dass man einfache Gestaltungsgrundsätze auch gut für Seminar- und Abschlussarbeiten bzw. für andere wissenschaftliche Arbeiten berücksichtigen kann. Viel von dem erledigen Textverarbeitungsprogramme wie Word bereits selbst, aber ein geschulter Blick schadet nie. 😉