Veranstaltungstipp zum neuen Jahr: Vortrag zu „Studieren in der Digitalität“ an der Universität Hamburg

Gleich im neuen Jahr bin ich in einer Ringvorlesung (Digital University Teaching Literacy (DUTy)) der Universität Hamburg zu Gast. Hiermit mache ich gerne auf meinen zugehörigen Vortrag am 10.1.2023 (16.00-18.00 Uhr) zu „Studieren in der Digitalität“ aufmerksam – der Impuls ist öffentlich und Gäste sind herzlich willkommen.

– verschoben auf den 07.02.2023 | zur Aufzeichnung

Aus meinem Abstract:

Hochschulen als Bildungseinrichtungen richten ihren Blick gewöhnlich auf die spezifische Lehr-Lern-Organisation eines Studiums. Diese Überlegungen fußen auf Soll-Vorstellungen (Normal-)Studierender und schließen auf unterschiedlichen Ebenen Aspekte didaktischer Gestaltung ein. In einer solchen Gemengelage rund um Hochschulsteuerung und -planung gerät allerdings aus dem Blick, dass sich Studierende ihr Studium auch selbst aneignen könn(t)en und als Bildungssubjekte nicht immer so studieren, wie es sich Hochschulen mit ihren Mitgliedern wünschen (würden) oder für sie vorsehen. Auch deswegen rücken im Vortrag zuerst kontingente, d. h. wiederkehrende Lesarten Studierender in den Fokus. Anschließend wird das Studium der je spezifischen Gegenwart zum Thema gemacht – Stichwort: Digitalität. Das Fazit enthält schließlich Hinweise zur Ökonomie des Studierens nicht nur in der Digitalität.

(zur Ringvorlesung einschl. Anmeldung)

Eigensinnig studieren? #wtf

Zugegeben, der Titel meines morgigen Vortrags in der Ringvorlesung des Master Intermedia klingt unkonventionell. Aber er greift vor allem eins auf: die Perspektive der Studierenden auf ihr Studium. Und ich gebe stellvertretend für einen größeren Verbund Einblick in ein neues Forschungsprojekt: Dies beschäftigt sich mit dem eigensinnigen Medienhandeln von Studierenden. Ich freue mich auf viele Zuhörer*innen und eine intensive Diskussion.

Eigensinnig studieren?

Bücherschau: Forschendes Lernen mit digitalen Medien

In den letzten Wochen sind zwei lesenswerte Bücher veröffentlicht worden, die sich auf unterschiedliche Weise (auch) mit medien- und hochschuldidaktischen Themen befassen. Das Buch „Forschendes Lernen 2.0“ ist aus meiner Sicht interessant, weil es den geisteswissenschaftlichen Zugang zu einem sozialwissenschaftlich dominierten Thema wagt. Auf diese Weise werden nicht nur Brücken zwischen unterschiedlichen Zugängen zum forschenden Lernen gebaut; es werden zugleich andere Fragen als sonst gestellt (und ihnen nachgegangen). Umso mehr freue ich mich, dass ich zusammen mit Michelle Mallwitz einen (kleinen) Beitrag zu diesem Buch leisten konnte – einen Text, überschrieben mit „forschendes Lernen zu Ende denken“. Wer mich kennt, weiß genau, was man in dem Text finden wird: U.a. beschäftigt sich der Artikel damit, wie man studentisches Publizieren als Teil forschenden Lernens begreifen könnte. Der Artikel ist für mich sehr aktuell, da sich gerade in Köln eine hochschulübergreifende Initiative zum studentischen Publizieren bildet. Darüber hinaus wird im Artikel skizziert, wie man Forschungsorientierung in Vorlesungen umsetzen könnte (ähnlich Gabis Beispiel „Kino fällt aus“) und welche Bedeutung studentische Forschungsprojekte im Kontext forschenden Lernens haben. Entsprechend geht es einerseits normativ um das „Zu Ende Denken“ forschenden Lernens, da man Studierenden ihre eigene Forschungstätigkeit in allen Lehr-Lernszenarien auch zutrauen muss. Andererseits zeigt der Beitrag auf, dass eine Kopplung mit entsprechenden Prüfungsordnungen und -szenarien unerlässlich ist. Das weiß jede*r Hochschullehrer*in aus der eigenen Lehrpraxis; die Umsetzung entsprechender Studien- und Prüfungsordnungen kommt aber nicht selten einer Sisyphos-Arbeit gleich. Ein anderes Buch, das kürzlich in Printform erschienen ist, lautet Handbuch „Informelles Lernen“. Über meinen Artikel in diesem Handbuch habe ich schon einmal berichtet, da er nach dem Beitrag informellen Lernens mit digitalen Medien in der Hochschule fragt. Auch wenn beide Beiträge in unterschiedlichen Herausgeberbänden erschienen sind, hängen sie doch zusammen: Während im ersten Beitrag vor allem die formale Seite des Studiums betrachtet wird, stehen im zweiten Beitrag letztlich eher sozialisatorische Fragen des Studierens (mit Medien) im Vordergrund. Zusammenhänge wie die skizzierten findet man zwischen Kergel/Heidkamp (2016) und Rohs (2016) zahlreich. Nicht zuletzt deswegen wünsche aufschlussreiche Lektüren zwischen dem formalen Lernen hier und dem informellen Lernen da.