Nachtrag: Teilnehmer-Berichte zu #edex13 online

Seit ein paar Tagen sind fünf Teilnehmer-Berichte der diesjährigen Fulbright-Expert/in/en-Reise nach San Francisco online. Diese Berichte handeln nach und nach ab, was wir an den fünf sehr unterschiedlichen Reisetagen erlebt haben und setzen die Erlebnisse ein Stück weit ins Verhältnis zum deutschen Bildungssystem. In Ergänzung zu meinen Live-Blogpostings (Gabi hatte sie übersichtlich zusammengefasst) sind die Berichte daher durchaus informativ, da sie gebündelt diejenigen Fragen behandeln, die vor Ort gemeinsam mit Expert/inn/en diskutiert wurden. Ich selbst war mit zwei weiteren Kollegen für den Bereich Lehre und Bildungsprozesse (zum PDF) zuständig, was niemanden, der mich kennt, verwundern wird und sich auch in der Stoßrichtung der Argumentation zeigt. Zuerst begeben wir uns auf die Spuren des MOOC-Hypes, zeigen dann, wie sich MOOCs in den USA zwischen „didaktischem Spielzeug“ und designorientierter Forschungsperspektive verorten, schlagen den Bogen zum Online-Lernen und beschreiben letztlich in aller Kürze gegenwärtige oder absehbare Herausforderungen im Umgang mit einem scheinbaren Trend. Ein paar Literaturtipps runden das Dokument ab, sodass ich schließlich nur noch viel Spaß beim Schmökern und Weiterlesen wünschen kann.

Geteilte Meinungen: Phoenix-Runde zu PISA-Ergebnissen

In der gestrigen Phoenix-Runde wurde heiß über die neuen PISA-Ergebnisse diskutiert. Es ging viel um die Schule, aber auch um das deutsche Bildungssystem generell und um die Wirksamkeit von Testverfahren zur Erhebung von (Schüler-)Leistungen. Eine interessante Sendung für all dienigen, die sich mit Bildungsthemen auseinander setzen (und angesichts unserer Workshopreihe mit der Hanns-Seidel-Stiftung eine schöne Ergänzung zum aktuellen Stand der Diskussionen).

Weit oben auf der Agenda: die Lernstandserhebungen

Wenn ich mir die Blogstatistik von heute anschaue, könnte man meinen, die Lernstandserhebungen sind bei Schülern gerade ganz weit oben auf der Agenda. Immerhin stoßen viele Suchende unter Verwendung folgender Stichworte auf meinen Blog:

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Sorry, liebe Schüler, ich kann Euch leider kein Patentrezept für die Prüfung morgen liefern, drücke Euch aber fest die Daumen, dass alles gut ausgeht 🙂

Lernstand schulübergreifend erfassen? Lernstandserhebungen in NRW

Sonntagabend. Eintrag meiner Cousine im ICQ: „Lernen! Diese Woche Lernstandserhebungen“. Seitdem ich in Bayern lebe, habe ich den Eindruck, geht das Schulsystem in NRW etwas an mir vorbei. Lernstandserhebungen? Ich kann mir natürlich grob etwas darunter vorstellen, auf Nachfrage habe ich dann Genaueres erfahren: Bei einer Lernstandserhebung geht es darum, z.B. bei Achtklässlern den Stoff der 5. bis zur 8. Klasse zu prüfen. Geprüft werden die Fächer Mathe, Deutsch und Englisch. Lernen wie für eine Klausur kann man in dem Fall nicht. Soll man auch nicht, wenn nach dem Schulmisterium NRW geht. Schließlich sollen durch die Erhebung Stärken und Schwächen („Kompetenzniveaus“) einzelner Schüler/Schulen herausgelesen und die Ergebnisse für eine gezieltere Förderung eingesetzt werden. Aus Sicht von Lehrern, Schulen und Ministerium sicher eine super Sache – für Eltern vielleicht auch, weil sie bei Bedarf erfahren, was ihre Kinder im Vergleich mit anderen Schülern können. Für Schüler selbst ist das aber eine ganz schön schwierige Situation: Auf der einen Seite wollen sie gut abschneiden – für sich selbst, für ihre Eltern und für ihre Lehrer, die sie normalerweise unterrichten und bewerten. Auf der anderen Seite ist völlig klar, dass Schüler kaum in jedem Fach gleich gut sind/sein werden. Mich würde in dem Zusammenhang mal interessieren, inwieweit die Ergebnisse bei den Lernstandserhebungen dann tatsächlich auch für Schul- und Unterrichtsentwicklung genutzt werden. In der Auswertung der letzten Lernstandserhebung (2007) heißt es dazu nur optimistisch: „Eine solche schulübergreifende Einordnung der Ergebnisse hilft den Schulen, den Erfolg ihrer pädagogischen Arbeit besser einzuschätzen.“ (ebd., S. 1) Liebe Lehrer, wenn Ihr das lest: Welchen Nutzen haben die Lernstandserhebungen wirklich?