Semester“ferien“

Gerade sind Semesterferien. Zur Erinnerung: Mit Semesterferien wird die Phase im Studium bezeichnet, wo man eine längere Zeit auf Achse ist, wo Urlaub oder Praktika gemacht werden und wo zuhause oder in der Bibliothek Hausarbeiten geschrieben werden. „Schöne Ferien,“ hieß es daher oft unter Kommiliton_innen. Gemeint war eine schöne freie Zeit und die Hoffnung auf ein Wiedersehen nach den Ferien. Denn am Studienort war eigentlich niemand, allenfalls für kürzere Phasen, wenn die Bücher ausgingen oder ein Abgabetermin anstand. Das Komische daran: Semesterferien sehen heute irgendwie anders aus – nicht bei den Studierenden, denn die Flure sind leer. Aber bei mir als Dozentin an einer Uni durchaus. Es gibt vor Ort viel zu organisieren, zu korrigieren, zu schreiben. Auch stehen einige Reisen an, allerdings aus dienstlichen Gründen, die einer Vor- und Nachbereitung bedürfen. Einzig die selbstbestimmte Einteilung der Zeit ist von früher geblieben. Immerhin.

Semester-Ferien?

Neulich wurde ich von meinen Studierenden gefragt, was wir wissenschaftlichen Mitarbeiter eigentlich in den Ferien machen. Das sei so wenig transparent. Zugegeben: Woher soll man als Studierender wissen, was genau neben Lehrtätigkeiten anfällt? Vielleicht können sie noch den Verwaltungsaufwand erahnen, der uns alle ereilt, da Studierende selbst des Öfteren mit verschiedenen inneruniversitären Einrichtungen zu tun haben. Aber was ihre Dozentinnen und Dozenten in der Forschung machen, bleibt für viele im Argen – nehmen sie jedenfalls an, wie Evaluationsergebnisse öfters zeigen. Dabei ist die Perspektive der Lehrenden sicher anders: Viele von ihnen würden in Befragungen angeben, Studierende an Forschung, zumindest an Forschungsergebnissen teilhaben zu lassen. So viel zum Unterschied von Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Was wissenschaftliche Mitarbeiter nun in den Ferien machen, ist dagegen recht klar: Sie machen vielleicht mal Ferien, aber sicher nicht zu lange, denn das neue Semester will vorbereitet und das eine oder andere Buch gelesen, Projekte wollen akquiriert und vielleicht auch ein paar Veranstaltungen besucht werden. Letztere erfüllen unterschiedliche Zwecke, neben Projekt- und Ergebnispräsentationen geht es manchmal auch um die eigene Weiterbildung und um Aspekte der Vernetzung. Wie passend, dass die aktuelle Tagung der DINI, die ich heute mit unserem Projekt w.e.b.Square besuchen durfte, den Titel Vernetzungstage 2011 trägt. Ziel der Osnabrücker Tagung ist es dabei (sie läuft noch), verschiedene Perspektiven auf Vernetzung zu entwerfen – meine Aufgabe war es konkret, anhand unserer studentischen Online-Zeitschrift einen pädagogisch-didaktischen Blickwinkel auf Vernetzung offenzulegen. Die folgenden Folien sind daher für diejenigen, die w.e.b.Square gut kennen, keine Neuheit. Spannend ist die Beschäftigung mit dem Projekt jedoch immer wieder, speziell dann, wenn man es außerhalb der bekannten Community vorstellt, da man nur so neuen Input für den weiteren Projektverlauf erhalten kann.


Bei den Vorbereitungen einmal mehr geholfen hat mir Tamara – Vernetzung auf allen Ebenen nennt man das wohl 😉