Forschung & Lehre zu „Bildung als Ware“

Wenn der Aufhänger einer Zeitschrift „Bildung als Ware“ lautet und damit einen Themenbereich berührt,

dann ist die aktuelle Ausgabe der Forschung & Lehre auf den ersten Blick gelungen – zumindest für mich.

Auch auf den zweiten Blick werden unterschiedliche Dimensionen der Diskussion klar, die in disziplinäre Positionen zum Verhältnis von Bildung und Ökonomie sowie sich unterscheidende Forschungszugänge oder auch Stellungnahmen münden. Ich persönlich gewinne dem Einspruch von Barbara Zehnpfennig viel ab, fragt sie doch danach, wie ökonomisch die Bildung sein kann (zum Artikel). Die Frage deutet dabei einen möglichen Umwälzungsprozess an, in den sich Hochschulen wie auch andere Bildungseinrichtungen mit der Orientierung am ökonomischen Leitsystem begeben haben und dessen Ausprägungen sich seit einigen Jahren nicht nur im Bereich der Bürokratisierung zeigen – mit ungewissem Ausgang, mahnen doch die weiter hinten im Heft skizzierten Ausstiege aus Exzellenzinitiativen, Rankings etc. ein Überdenken seitens der Wissenschaft und ihrer Vertreter an. Ebenfalls im Heft besprochen werden Fragen der Finanzierung formaler Bildung(sinstitutionen), die nachvollziehbar sind, wenn man sich im Spannungsfeld von Bildung und Ökonomie bewegt und neben dem Verständnis von Wissenschaft und Bildung einen Schwerpunkt auf Hochschulen als formale Bildungseinrichtungen legt (z.B. Interview zu „‚Goldader‘ Bildung„). Alles in allem also ein gelungenes Heft, dessen Lektüre sich wegen der Aktualität des Themas lohnt und aus meiner Sicht jeden Hochschullehrenden/Wissenschaftler etwas angeht, ob sie/er will oder nicht.

PS: Wer sich in der Diskussion vertiefen möchte, dem sei auch der Herausgeberband von Paul Kellermann et al. zum Thema „Zur Kritik europäischer Hochschulpolitik. Forschung und Lehre unter dem Kuratel betriebswirtschaftlicher Denkmuster“ (2009 erschienen im VS Verlag) empfohlen.

Comics, Film und interkulturelle Interdependenzen

Seit 2006 gibt es w.e.b.Square und man könnte nach vier Jahren Projektlaufzeit erwarten, dass das Projekt langsam keine Neuerungen mehr parat hält. Dem ist nicht so 😉

Mit der neuen w.e.b.Square-Ausgabe öffnen wir die studentische Online-Zeitschrift für einen weiteren Bereich des Medien-und-Kommunikation-Studiengangs, der seit vielen Jahren sehr beliebt ist: der Medienethik. Innerhalb dieses geisteswissenschaftlichen Nebenfachs beschäftigen sich die Studierenden mit Film und Fernsehen und den ethisch-moralischen (Medien-)Wirkungen. So freuen wir uns besonders, dass wir dieses Mal einige Haus- und Abschlussarbeiten aus diesem Bereich auf w.e.b.Square zur Verfügung stellen können und den Verantwortlichen für das Nebenfach, Thomas Hausmanninger, zum Verfassen eines Editorials motivieren konnten.

Aus dem Editorial:

Die hier präsentierten Arbeiten sind im Rahmen des Moduls „Medienethik und mediale Populärkultur“ bzw. „Medienphilosophie und Medienethik“ hervorgegangen. In den letzten Jahren habe ich in diesem Modul verstärkt – sozusagen als durchgehende Querschnittsperspektive – die interkulturelle Problematik eingebracht und dies mit Aufmerksamkeit für die intermedialen Dependenzen zu verbinden gesucht. Entsprechend bietet die Auswahl auch einen sowohl interkulturellen als intermedialen Zugriff. Im Fokus stehen angesichts der Aktualität der Comicverfilmungen die Arbeiten, die sich mit Comics und Film und ihren Bezügen befassen.

Auch ist das Cover zu dieser w.e.b.Square-Ausgabe ein ganz besonderes: Erstmals haben wir ein gezeichnetes Bild, das unser Heft schmückt, und künftig eine echte Art Direction, die sich verantwortlich um die Visualisierung unserer Ausgaben kümmert. Als große Freundin von starken Bildern freut mich diese Entwicklung natürlich besonders.

Mit der neuen Ausgabe verabschiedet sich das w.e.b.Square-Team nun in die Weihnachtspause. Wir kommen aber wieder, und zwar traditionell mit der ersten Ausgabe des Jahres zur w.e.b.Square-Tagung. Die Tagung findet dieses Mal am 28. Januar 2011 statt und wird eine studentische Bilanz zu den Entwicklungen der Bologna-Reform ziehen. Interessierte sind wie immer herzlich Willkommen, nähere Informationen gibt es rechtzeitig an dieser Stelle.

Ich persönlich wünsche allen Leserinnen und Lesern meines Blogs wunderbare Weihnachten, ein paar erholsame Tage im Kreise der Familie und einen guten Start ins Jahr 2011.