Was heißt das eigentlich?

Jetzt liegt er also vor, der Tagungsband zur GMW’12, und alle sind froh darüber. Der Tagungsband lässt sich im Vorfeld der Tagung studieren, interessante Beiträge von weniger interessanten Beiträgen sondieren, ein persönlicher „Plan“ aufstellen, welche Referate man vor Ort besuchen möchte oder nicht, bei welchen Artikeln sich ein persönliches Gespräch über Inhalte lohnen könnte etc. Die Gründe, warum ein Tagungsband im Vorfeld einer Tagung Sinn macht, sind vielfältig und werden vermutlich von jeder Tagungsbesucherin/jedem Tagungsbesucher unterstrichen bzw. noch um weitere Gründe als die o.g. ergänzt (siehe bspw. auch Beats Einwurf).

Nun sehe ich aber einige Konflikte, eine an sich gute Idee auch in Handeln umzusetzen, denn: Der Zeitraum bis zur Tagung ist knapp (weniger als eine Woche) und der Tagungsband ist dick. Auch nehme ich an, dass die meisten Referentinnen und Referenten bereits ihre Vorträge formuliert haben – zumindest dann, wenn sie diese neu machen und nicht zusammen kopieren (vgl. Gabis Beitrag). Ebenfalls frage ich mich, wer es denn tatsächlich macht, sich auf eine Konferenz inhaltlich vorbereiten, wo doch Konferenzen mehr zur Kommunikation und Vernetzung genutzt werden als alles andere.

Insofern frage ich mich, und zwar nicht nur bezogen auf eigene Impulse: Was heißt eine solche Entwicklung eigentlich für Referierende? Können wir davon ausgehen, dass alle Tagungsbesucher/innen sehr gut informiert in die Vorträge gehen? Sind alle über Kernfragen und Inhalte der eingereichten Artikel im Bilde? Was dürfen wir voraussetzen, wo müssen wir auf wesentliche Inhalte des Artikels (noch) eingehen? Etc. Aus meiner Sicht gibt es einigen Diskussionsbedarf, der sich anschließt an eine neue Praxis, die ich für sinnvoll halte, aber noch Formen des Umgangs damit suche.

Präsenzimpulse im Web begleiten: zum Paradox der Prüfungen auf der GMW12

Manche Themen ziehen sich so durch und ich erinnere mich gut daran, wie oft wir noch zu Augsburger Zeiten darüber geredet haben, dass Lernchancen mit und durch Tagungen verpuffen: z.B. weil Themen im Vorfeld zu wenig offen gelegt und diskutiert werden oder weil Themen im Nachgang zwar in Dokumenten „verewigt“ werden, die weitere, insbesondere gemeinsame Reflexion aber eher ausbleibt. Insofern freue ich mich, dass Gabi eine alte Diskussion im praktischen Tun aufgreift und Teile ihres GMW-„Vortrags“ vorab im Blog zeigt, diskutiert und mit allen Interessierten reflektiert. Ein solches Vorgehen begrüße ich sehr, zeigt es doch, welchen Beitrag im Grunde jede(r) Vortragende(r) zur öffentlichen Diskussion um bestimmte Themen oder Fragestellungen leisten kann. Die Frage nach den Prüfungen ist dabei eine alte, die sich aber durch verschiedene bildungspolitische und auch technologische Entwicklungen gewissermaßen neu stellt und nach Gabis Ansicht grundlegend hinterfragt (abgeschafft?) werden muss. Ich bin daher gespannt auf die Diskussion im Vorfeld, den Impuls vor Ort und die Nachbereitung im Web – die schließt sich der Übersicht zufolge ebenfalls an und ein paar Fragen zum Paradox der Prüfungen hätte ich schon jetzt.

GMW’12: Forum Young Scientists

Wer noch nicht die Gelegenheit genutzt hat, sollte spätestens jetzt einen Blick auf die aktuelle Ausschreibung des Doktorierendenforums auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) in Wien werfen. Noch sind es knapp zwei Wochen bis Einreichungsschluss (30.6.2012), sodass auch Kurzentschlossene eine Einreichung schaffen sollten.

Die Einreichung selbst sollte folgende Aspekte enthalten:

„Bitte stellen Sie auf einer Seite das Thema, die Fragestellung und das geplante Forschungsdesign Ihrer Arbeit dar und fügen Sie einen Steckbrief zu Ihrer Person bei. Bitte benennen Sie ein oder zwei konkrete Fragen an die Diskussionsteilnehmer/innen. Geben Sie zu Beginn Ihres Beitrags bitte an, wo bzw. wie Sie institutionell verortet sind, wie lange Sie schon an Ihrem Projekt arbeiten, wie viel Zeit Sie für Ihre Projekt aufbringen können und bis wann die Dissertation fertig gestellt sein soll.“

Ergänzend sind Doktoranden aufgefordert, einen Steckbrief einzureichen, der folgende Aspekte laut Ausschreibung beinhalten sollte:

„Der Steckbrief sollte folgende Angaben erhalten: Name, Vorname; Studienfach, Abschluss, Universität und Jahr; Thema der Dissertation; Aktueller beruflicher Status; Forschungsinteressen; Sonstiges; Kontakt.“

Der gesamte Call for Presentations findet sich zum Download auf der Website der GMW’12. Fragen zur Einreichung können Doktoranden gerne an die Mitglieder der Initiativgruppe „Nachwuchsförderung“ oder direkt an mich richten.