Heft „Digitalisierung der Hochschullehre“ (Deimann & van Treeck)

Kurz vor Weihnachten ist bei DUZ Open das Heft „Digitalisierung der Hochschullehre“ (hrsg. von Markus Deimann und Timo van Treeck) erschienen, auf das ich mit diesem Post gerne hinweise (Download .pdf). Meinen eigenen Beitrag habe ich schon vor einiger Zeit verfasst, da er im Grunde auf einen Austausch am Jungen Forum Medien und Hochschulentwicklung an der Universität Hamburg (2017) zurückgeht. So (be)frage ich in meiner Replik den Experimentierraum digitale Hochschullehre dahingehend, wie viel Öffnung hier gut tut. Ausgangspunkt bildet das Projekt „Offene Doktorarbeit“ von Christian Heise.

Quelle: Hofhues, S. (2020). Experimentierraum digitale Hochschullehre: Wie viel Öffnung tut gut? In M. Deimann & T. van Treeck (Hrsg.), Digitalisierung der Hochschullehre. Aspekte und Perspektiven der Transformation (S. 11-23). Berlin: DUZ open.

Erschienen: Lernen im Spannungsfeld von Öffentlichkeit, Öffnung und Offenheit

Zusammen mit Katharina Uhl habe ich vor inzwischen fast zwei Jahren einen Artikel zum „Lernen im Spannungsfeld von Öffentlichkeit, Öffnung und Offenheit“ geschrieben. Der Text greift zentrale Überlegungen aus Augsburger Zeiten auf, wo ich mir allein, aber auch zusammen mit anderen Gedanken über das Lernen im Social Web gemacht habe. Der im Band von Michele Notari und Beat Döbeli Honegger veröffentlichte Artikel fokussiert nun mit der Schule auf eine spezifische Institution und nutzt Wikis als Beispiel für ein digitales Werkzeug, das Lernen in eben diesen Spannungsfeldern ermöglicht. Viele der Überlegungen im Text sind aber sicher übertragbar: auf andere (Bildungs-)Institutionen oder (digitale) Werkzeuge oder auf Lernumgebungen generell, für die interdisziplinäre (Forschungs-)Zugänge von eigenem Wert sein dürften. Wie gut uns die Zusammenschau geglückt ist, bleibt den Lesenden überlassen, die in der digitalen Fassung des Buchs auch gleich kommentieren oder gar kritisieren können. Im öffentlichen Blog, das versteht sich von selbst.

Quelle:
Hofhues, S. & Uhl, K. (2013). Lernen im Spannungsfeld von Öffentlichkeit, Öffnung und Offenheit. Überlegungen am Beispiel des Wiki-Einsatzes in Schulen. In M. Notari & B. Döbeli Honegger (Hrsg.), Der Wiki-Weg des Lernens. Gestaltung und Begleitung von Lernprozessen mit digitalen Kollaborationswerkzeugen (S. 49–60). Bern: hep.

Vortrag: Open Education in der (Hoch-)Schule

Zugegeben, mein Einstieg ins Thema OER erfolgte auch über Ressourcenfragen. Zu Augsburger Zeiten ging es dem w.e.b.Square-Team z.B. darum, studentische Arbeiten im Netz verfügbar oder vielmehr noch: sichtbar zu machen. Es ist nun fünf Jahre her, dass wir w.e.b.Square als offene Bildungsressource auf der GMW-Jahrestagung im Jahr 2008 vorgestellt haben; die Initiative selbst ist noch älter. Schon immer hat mich aber die didaktische Frage „hinter“ den frei und offen zugänglichen Bildungsressourcen interessiert: Wie gestaltet man eigentlich Bildungsräume, in denen nicht nur die Nutzung von OER selbstverständlich ist, sondern auch deren gemeinsame Produktion oder Veränderung (um nur zwei weitere Ziele im Zusammenhang mit OER zu nennen). So habe ich mich sehr gefreut, dass Kerstin Mayrberger und ich auf der diesjährigen OER-Konferenz von Wikimedia Deutschland zusammen über Open Educational Practices/Open Education sprechen durften. Der Impulsbeitrag fand gleich nach der Keynote-Lecture von Philipp Schmidt statt, der uns für unseren Impuls mehrere „Steilvorlagen“ lieferte und durch Hinweise wie „Offen fängt nicht im Netz an“ in eine passende Richtung zeigte. Es sprach bspw. die Grundfeste des Social Web an, die mit bekannten Schlagworten wie (Re-)Use, (Re-)Distribute, Revise und Remix beschrieben werden. Anders als Philipp hatten wir allerdings drei Thesen im Gepäck, anhand derer wir zur Diskussion einluden und damit die partizipative Grundidee von OER aufgreifen wollten (zum Abstract, zu den Folien):

  1. Open Education braucht Grassroot-Initiativen und gute Beispiele dafür, dass eine Open Educational Practice in Lehrveranstaltungen funktioniert.
  2. Offen will jede/r Lehrende und Lernende sein, kann aber nicht unmittelbar mit der Offenheit umgehen.
  3. Open Education heißt nicht Laissez-Faire.

Die Thesen fanden insgesamt sowohl Zustimmung als auch Ablehnung, in jedem Fall wurden sie aber zum Anlass für weitere Gespräche in den Pausen genommen. Schön ist, dass das an den Beitrag angeschlossene Etherpad einen Teil der Diskussion abbildet und eine nach der Session getroffene, persönliche Einschätzung sowie alle Materialien und Tweets enthält. Ob und inwieweit durch unseren Impuls die Sicht auf OER als Lehr-Lernmaterial für pädagogische oder didaktische Zugänge geöffnet wurde, sei dahingestellt. Sicherlich wurden aber Überschneidungen zu bekannten (hoch-)schul- und medienpädagogischen Diskussionen deutlich, die es im Zusammenhang mit OER notwendigerweise zu bearbeiten gilt.

Präsenzimpulse im Web begleiten: zum Paradox der Prüfungen auf der GMW12

Manche Themen ziehen sich so durch und ich erinnere mich gut daran, wie oft wir noch zu Augsburger Zeiten darüber geredet haben, dass Lernchancen mit und durch Tagungen verpuffen: z.B. weil Themen im Vorfeld zu wenig offen gelegt und diskutiert werden oder weil Themen im Nachgang zwar in Dokumenten „verewigt“ werden, die weitere, insbesondere gemeinsame Reflexion aber eher ausbleibt. Insofern freue ich mich, dass Gabi eine alte Diskussion im praktischen Tun aufgreift und Teile ihres GMW-„Vortrags“ vorab im Blog zeigt, diskutiert und mit allen Interessierten reflektiert. Ein solches Vorgehen begrüße ich sehr, zeigt es doch, welchen Beitrag im Grunde jede(r) Vortragende(r) zur öffentlichen Diskussion um bestimmte Themen oder Fragestellungen leisten kann. Die Frage nach den Prüfungen ist dabei eine alte, die sich aber durch verschiedene bildungspolitische und auch technologische Entwicklungen gewissermaßen neu stellt und nach Gabis Ansicht grundlegend hinterfragt (abgeschafft?) werden muss. Ich bin daher gespannt auf die Diskussion im Vorfeld, den Impuls vor Ort und die Nachbereitung im Web – die schließt sich der Übersicht zufolge ebenfalls an und ein paar Fragen zum Paradox der Prüfungen hätte ich schon jetzt.

Gastvortrag: Medieneinsatz beim forschenden Lernen

Eher ungewollt habe ich heute einen virtuellen Gastvortrag im E-­Teaching-­Workshop „Lehre mal anders! Forschendes Lernen – mediengestützt“ der AG E­‐Learning der Universität Potsdam gehalten: Ungewollt nicht in inhaltlicher Sicht, da ich das Thema seit längerem verfolge; ungewollt vielmehr aus gesundheitlichen Gründen, sodass ich einem geplanten Präsenzvortrag in Potsdam kurzfristig nicht nachkommen konnte. Stattdessen habe ich gerne die Möglichkeit genutzt, den Beitrag via Adobe Connect einzubringen, was auch zum Thema passt: Immerhin drehte sich der Vortrag um Chancen und Grenzen des Medieneinsatzes beim forschenden Lernen – und dazu kann ein virtuelles Klassenzimmer (VC) bis auf Weiteres gehören, selbst wenn es als technologische Innovation kaum noch thematisiert wird. Umso spannender ist es, wenn digitale Medien – wie heute geschehen – zum Transportmedium und Inhaltsziel der Veranstaltung avancieren und damit Erwartungen der TeilnehmerInnen zunächst nicht erfüllt werden: hinsichtlich der erhofften Präsenz einer Referentin und der medienvermittelten Kommunikation, mit der sich alle arrangieren mussten. Mit und ohne Bezug zur Kompensation durch den VC konnte ich daher hoffentlich (!) den einen oder anderen Gedankengang bei den TeilnehmerInnen anstoßen. Für alle anderen möchte ich zu guter letzt noch meine Folien zur Verfügung stellen.