OER and beyond oder: Servus Augschburg!

Kommenden Dienstag bin ich an der Universität Augsburg zu Gast: für die Keynote zum diesjährigen Tag der digitalen Lehre. Mein Vortrag trägt den Titel „OER and beyond: Studium und Lehre in der Digitalität“. Auf den Vortrag freue ich mich aus unterschiedlichen Gründen besonders: So ist es schon eine Weile her, dass ich zuletzt an der UniA war, meiner ‚Alma Mater‘, und vor diesem Hintergrund freue ich mich auch auf viele bekannte Gesichter, in die ich hoffentlich während des Vortrags blicken werde. Für Diskussionen wird im Rahmen der Eröffnung wenig Zeit sein, beim anschließenden Kaffee dann hoffentlich umso mehr. 🙂

Vortragsmanuskript (.pdf) | Folien (.pdf)

Bericht zur Veranstaltung (11.07.2023)

Studentische Partizipation

So früh habe ich vermutlich noch nie einen Call for Papers (mit) auf den Weg gebracht – und nicht zuletzt deswegen hoffe ich darauf, dass die viele Zeit, die nun interessierten Beitragenden zur Verfügung stehen wird, möglichst auch zu vielen Einreichungen führen wird 😆.

ZfHE 19/3 | Studentische Partizipation (hrsg. von Peter Tremp, Mandy Schiefner-Rohs und mir) | Aus dem Themenschwerpunkt:

„In seinen „Empfehlungen für eine zukunftsfähige Ausgestaltung von Studium und Lehre“ plädiert der deutsche Wissenschaftsrat u. a. für „Austausch- und Partizipationsformate für eine aktive Mitgestaltung“ (S. 49). Studierende „sollten als verantwortungsvolle Mitgestalterinnen und Mitgestalter ihrer Lernprozesse in die Planung und Qualitätsbewertung von Studienangeboten eingebunden werden und sich auch aktiv daran beteiligen“ (S. 50). Notwendig dafür sei beispielsweise, strukturelle Hürden für studentisches Engagement abzubauen oder gezielt über die Möglichkeiten und über den Mehrwert des studentischen Engagements zu informieren (S. 51–52). Partizipation, so gesehen, würde sich heute vor allem auf Aspekte der Mitgestaltung von Lehre beziehen. Dies wiederum erinnert vor allem an den lateinischen Begriff der universitas magistrorum et scholarium, an das Bild der Universitas als Gemeinschaft der Lehrenden und Studierenden, also an die vorneuzeitliche, sich selbst verwaltende Gemeinschaft von Lehrenden und Scholaren. Und es erinnert beispielsweise an Diskussionen und Aushandlungsprozesse der Hochschulreformen in den 1960er- bzw. 1970er-Jahren. Und nicht zuletzt präsentiert „Aktive Mitgestaltung“ ein Konzept, das in zentralen Punkten der heute oft bemühten Metapher der „Studierenden als Kund:innen“ und der Lehre als Dienstleistung entgegentritt und in der englischsprachigen Diskussion im Postulat „Students as partners“ zusammengefasst wird. So verstandene Partizipation an Bildung und Hochschule, aber auch am Studium selbst rückt aktuell wieder mehr ins Bewusstsein: Gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen (z. B. die Corona-Krise, Care-/Arbeits-Verpflichtungen) führen beispielsweise vor Augen, dass studentische Partizipation voraussetzungsvoll ist, wenn Interaktionen ausbleiben, wenn Studierende vermehrt zu Hause leben und/oder an Universität und Hochschule auch aus sozioökonomischen Gründen nicht mehr so teilhaben, wie es in einem Konzept akademischer Bildung vorgesehen war bzw. ist.

Angesichts dieser unterschiedlichen Zugänge zum Thema studentischer Partizipation interessieren uns mehrere Fragen, so etwa: Wie konkretisiert sich eine Partnerschaft zwischen Studierenden und Lehrenden, die sich in bildungs- und wissenschaftspolitischen Dokumenten meistens als Zusammenspiel von Dozierenden und Studierenden versteht? Wird Partizipation hier als Beteiligung an Forschungsprojekten oder in der Gestaltung der Hochschule in den damit verbundenen Gremien verbunden? Und insbesondere: Wie gestaltet sich studentische Partizipation in der Lehre? Erste Formen kommen einem rasch in den Sinn: Etwa, wenn Studierende Referate halten und dabei zwischenzeitlich die Rolle als Lehrende einnehmen. Oder wenn Studierende als Tutor:innen tätig sind, wenn Studierende hier und dort auch Lehrinhalte und/oder -methoden wählen können oder in so gesehen formativen Lehrevaluationsformen eingebunden werden. Wie lassen sich solche Partnerschaften aber systematisieren? Welcher Mehrwert (und für wen) ist damit verbunden? Wie wird Beteiligung realisiert und welche Adressierungen und Machtverhältnisse werden implizit verstärkt? Und: Geht es wirklich um Partizipation oder liegen nicht oftmals pseudo-partizipative Bedingungen vor, über die Studierende zwar formal beteiligt, dann aber doch nicht erst genommen werden? Was sagen Studierende selbst dazu und sehen sie Optionen für eine Teilhabe an Hochschulen? [weiterlesen]“

Mit Medienpädagogik in die Zukunft | Call zur Herbsttagung

Vom 20.09.2023 bis 22.09.2023 findet die Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) an der FernUniversität in Hagen statt. Das Tagungsmotto lautet: „Mit Medienpädagogik in die Zukunft. Entwürfe, Begründungen und (inter-)disziplinäre Begegnungen“. Mehr Informationen finden sich auf unserer Tagungswebseite: 

https://www.fernuni-hagen.de/mpaed2023/index.shtml

Wir freuen uns auf Ihre/Eure Einreichungen!

Hagener BIRD-Projekt gestartet

Wir freuen uns sehr darüber, dass wir in den nächsten ungefähr zweieinhalb Jahren mit der Begleitforschung des BIRD-Projekts befasst sind! Was wir genau in diesem mit ca. 1,6 Mio. EUR durch das BMBF geförderte Teil-Projekt erforschen werden, ist in der jüngst veröffentlichten Pressemitteilung genauer beschrieben. So viel sei allerdings verraten: Es geht uns um Blicke auf Machende und Nutzungspraktiken gleichermaßen. Und damit nehmen wir nicht nur den aktuellen Diskurs um die sog. Nationale Bildungsplattform auf – wir richten unseren forschenden Blick auch auf diejenigen, die diese „Vernetzungsinfrastruktur“ (mit-)gestalten. Denn was gestaltet wird, wird im Sinne von Präfigurationen und Einschreibungen in Sozialität auch gemacht – nicht zuletzt mit Blick auf eine heute zu gestaltende Zukunft (mit digitalen Medien). 

Erschienen: Artikel zum Verhältnis von Digitalisierung und Kultureller Bildung

Mit Filiz Aksoy habe ich inmitten der Pandemie einen Artikel zum Verhältnis von Digitalisierung und Kultureller Bildung verfasst. Dieser ist nun im Herausgeber_innenband zur Normativität in der Kulturellen Bildung zusammen mit allerhand weiteren, aus meiner Sicht sehr bereichernden Beiträgen bei kopaed erschienen. Er knüpft an einem anderen Artikel an, den ich für die BKJ zur Zukunft des Digitalen verfasst habe, wobei der Fokus dieses Beitrags sicherlich auf den Normen von Digitalisierung liegt und gleichsam eine Artikelstruktur aufnimmt, die sich die Herausgeber_innen Susanne Keuchel und Jörg Zirfas gewünscht haben. Das machte das Schreiben des Textes in unterschiedlicher Hinsicht spannend, und am Ende gelangten Filiz und ich zu dem Schluss, dass es zur Befassung mit jenen Normen wohl um die (jeweilige) ‚Praxis des Fragestellens‘ gehen dürfte.

Ich wünsche – wie immer – eine angenehme Lektüre und viele Einsichten. Da der Band leider nicht Open Access verfügbar ist, können sich Interessierte gerne auf ResearchGate mit einer entsprechenden Anfrage an mich wenden.

Literatur 
Aksoy, F. & Hofhues, S. (2022). Verhältnisbestimmungen. Digitalisierung und Kulturelle Bildung. In S. Keuchel & J. Zirfas (Hrsg.), Normativität in der Kulturellen Bildung. Schriftenreihe Kulturelle Bildung (S. 169-179). München: kopaed. 

Veranstaltungstipp zum neuen Jahr: Vortrag zu „Studieren in der Digitalität“ an der Universität Hamburg

Gleich im neuen Jahr bin ich in einer Ringvorlesung (Digital University Teaching Literacy (DUTy)) der Universität Hamburg zu Gast. Hiermit mache ich gerne auf meinen zugehörigen Vortrag am 10.1.2023 (16.00-18.00 Uhr) zu „Studieren in der Digitalität“ aufmerksam – der Impuls ist öffentlich und Gäste sind herzlich willkommen.

– verschoben auf den 07.02.2023 | zur Aufzeichnung

Aus meinem Abstract:

Hochschulen als Bildungseinrichtungen richten ihren Blick gewöhnlich auf die spezifische Lehr-Lern-Organisation eines Studiums. Diese Überlegungen fußen auf Soll-Vorstellungen (Normal-)Studierender und schließen auf unterschiedlichen Ebenen Aspekte didaktischer Gestaltung ein. In einer solchen Gemengelage rund um Hochschulsteuerung und -planung gerät allerdings aus dem Blick, dass sich Studierende ihr Studium auch selbst aneignen könn(t)en und als Bildungssubjekte nicht immer so studieren, wie es sich Hochschulen mit ihren Mitgliedern wünschen (würden) oder für sie vorsehen. Auch deswegen rücken im Vortrag zuerst kontingente, d. h. wiederkehrende Lesarten Studierender in den Fokus. Anschließend wird das Studium der je spezifischen Gegenwart zum Thema gemacht – Stichwort: Digitalität. Das Fazit enthält schließlich Hinweise zur Ökonomie des Studierens nicht nur in der Digitalität.

(zur Ringvorlesung einschl. Anmeldung)

Neuerscheinung: „Doing Research – Wissenschaftspraktiken zwischen Positionierung und Suchanfrage“

Die Freude ist groß, wenn ein über die letzten zwei Jahre verfolgtes Herzensprojekt online verfügbar ist. Genauso geht es mir mit dem Herausgeberinnenband „Doing Research – Wissenschaftspraktiken zwischen Positionierung und Suchanfrage“, den ich zusammen mit meiner Kollegin Konstanze Schütze noch zu Kölner Zeiten konzipiert und seither mit Unterstützung sehr vieler Beteiligter im transcript Verlag in der Reihe Science Studies auf den Weg gebracht habe. Für die ganz unterschiedlichen Formen und Formate der Beteiligung gebührt allen erst einmal ein sehr herzlicher Dank!

Der Blick ins insgesamt 447 Seiten starke Buch offenbart zugleich, welches ‚Mammutprojekt‘ wir uns vorgenommen hatten, als wir unsere Einladungen zum Buch und zur Befassung mit Abkürzungen als die „kleinsten Einheiten wissenschaftlicher Aushandlung und Verständigung“ (aus unserem Klappentext) ausgesprochen haben. Das Buch vor dem Hintergrund dieser Einladungen entstehen zu sehen, hat seitdem richtig viel Spaß gemacht – nicht zuletzt weil sich so viele eingeladen fühlten, mit uns bezüglich der jeweils angefragten Abkürzungen ins Um-die-Ecke-Denken und damit ins Doing zu kommen. Die daraus jeweils resultierende Zusammenarbeit war immer anregend und hat das Buch nun zu dem gemacht, was Open Access schon jetzt zu lesen ist.

Und all jene, die Bücher lieber gedruckt haben, kommen in wenigen Wochen auch auf ihre Kosten. So oder so wünsche ich: Viel Freude bei der Lektüre!

Literatur:

Hofhues, S. & Schütze, K. (2023). Doing ResearchWissenschaftspraktiken zwischen Positionierung und Suchanfrage. Reihe Science Studies. Bielefeld: transcript.

We’re hiring!

Im Zusammenhang mit dem neuen, qualitativ ausgerichteten Teilprojekt im Forschungsprojekt „BIRD“ sind Julia Schütz und ich auf der Suche nach wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen, die Interesse an Fragestellungen rund um Medien und Digitalisierung beziehungsweise Digitalität und Bildung haben und idealerweise erste Erfahrungen mit qualitativ-empirischen Untersuchungen oder entsprechend ausgerichteten Projekten in den Erziehungs- und Sozialwissenschaften haben (vorzugsweise, aber nicht zwingend mit der Erhebung mittels Gruppendiskussionen sowie mit der dokumentarischen Methode). Gleichsam freuen wir uns, wenn diese Personen Interesse am interdisziplinären Arbeiten ebenso wie kommunikative Kompetenzen für die Zusammenarbeit mit vergleichsweise vielen Kolleg_innen mitbringen. Mit unseren Teams, dem Institut für Bildungswissenschaft und Medienforschung und der FernUniversität in Hagen wartet ein lebendiges Umfeld auf Interessierte, das auch zum (Weiter-)Verfolgen eigener Forschungsvorhaben und -projekte einlädt. 

Die Stellenausschreibungen mit Hinweisen zu den gesuchten Bewerber_innen-Profilen finden sich unter folgenden Links: https://jobs.fernuni-hagen.de/job/Hagen-wissenschaftliche-Mitarbeiterinnen-%28mwd%29/757735902/ (TV-L 13, 4x) sowie https://jobs.fernuni-hagen.de/job/Hagen-wissenschaftlichen-Mitarbeiterin-%28wmd%29/757738602/ (TV-L 14, 1x)

In diesem Sinne: Wir freuen uns sehr über Weiterleitungen und (Ihre) Bewerbungen bis zum 21.11.2022 (über das Bewerbungsportal der FernUniversität)!

Semesterbeginn | Vorstellung einer neuen Studienstruktur

Viele Universitäten und (Fach-)Hochschulen starten dieser Tage ins neue Semester, so auch alle Lehrenden an der FernUniversität, die in den Master eEducation: Bildung und Medien eingebunden sind. Das allein wäre keine Neuigkeit wert, wenn es nicht das letzte (Winter-)Semester wäre, an dem dieser Studiengang neue Erstsemester begrüßt, denn: 

Im Sommersemester 2023 starten wir mit einer überarbeiteten, neuen Studienstruktur in den Master Bildungswissenschaft mit Schwerpunkt Digitale Medien oder Erwachsenen-/Weiterbildung. Dabei lässt sich die neue Studienstruktur recht einfach so erklären (übernommen aus den hiesigen FAQ): 

  • Die Module A stehen für die verpflichtende Studieneingangsphase. Es gibt 4 A-Module.
  • Die Module B sind dem Schwerpunkt Digitale Medien zugeordnet. Es gibt drei B-Module.
  • Die Module C sind dem Schwerpunkt Erwachsenen-/Weiterbildung zugehörig. Es gibt drei C-Module.
  • Die D-Module sind dem Wahlpflichtbereich ohne ausgewiesenen Schwerpunkt zugeordnet.

Während die Rahmenbedingungen dieser neuen Studienstruktur überwiegend geklärt sind und beispielsweise gestern Abend die (vorerst) letzte Informationsveranstaltung dazu stattgefunden hat, arbeiten alle Kolleg_innen derzeit mit Hochdruck an der Fertigstellung ihrer jeweiligen Lehrangebote und -veranstaltungen. 

Wir selbst sind mit einem Eingangsmodul (auch) für den Studieneinstieg verantwortlich und werden vor diesem Hintergrund vor allem Gegenstände von Bildung und Medien thematisieren und methodische Fragen im Modus forschenden Lernens adressieren. Zudem sind wir (natürlich) im Schwerpunkt digitale Medien aktiv und werden dort künftig eine an einem Semesterthema orientierte Ringvorlesung anbieten, die zur Reflexion über aktuelle Mediendidaktik anregen soll. In diesem Rahmen ist beispielsweise auch ein Reader zu Traditionslinien in der Mediendidaktik entstanden, der hier zum Einsatz kommen wird – ganz im Sinne einer Critical Educational Technology.