Fachgespräch „Medienpädagogik und Jugendmedienschutz“

Jugendmedienschutz – ein klassisches medienpädagogisches Thema und Anwendungsfeld, das ähnlich wie andere Felder einem absoluten Umbruch unterworfen ist. Auf der einen Seite existieren nach wie vor rechtliche Bedenken und bewahrpädagogische Konzepte im Bereich des JugendmedienSCHUTZES, auf der anderen Seite bestehen euphorische Annahmen hinsichtlich der medialen Vielfalt und erMÖGLICHender Konzepte zur selbstbestimmten Auseinandersetzung mit Medien und Medienwandel. Was das Fachgespräch „Medienpädagogik und Jugendmedienschutz“ vergangenen Montag in Nürnberg allerdings nochmals deutlich machte, war vor allem eins: Die Dichotomie der Beschäftigung – Schutz und Recht hier, Ermöglichung und Projekte dort – entspricht kaum mehr der Gegenwart des Verständnisses von Jugendmedienschutz. Stattdessen gilt es nach Konzepten zu suchen, die bestenfalls die unterschiedlichen Facetten des Anwendungsfelds abdecken (wie unser früheres Projekt Reflect!) oder aber unterschiedliche Erfahrungsgrade, Interessensfelder, Probleme usw. einbeziehen. Und auf einmal ist man beim Thema Jugendmedienschutz mitten in der Diskussion um passende didaktische Formate, die nicht nur Kinder- und Jugendarbeit etwas angeht, sondern unter lebenslanger Perspektive eine Vielzahl von Beteiligten betrifft. Auch differenzieren sich die Rollen insbesondere in der (außer-)schulischen Jugendarbeit mehr und mehr aus, denn: Wer ist pädagogische Fachkraft und vermittelt grundständiges Wissen über Jugendmedienschutz? Wann bzw. zu welchem Zeitpunkt kommen andere vermittelnde Instanzen (u.a. auch Peers) ins Spiel? Fragen über Fragen, die bei o.g. Fachgespräch nur angerissen und keineswegs abschließend und auf Initiative von JFF (Peer3) bzw. BMFSFJ geklärt werden konnten.

CfP: GMW’14

Die Frage nach dem Raum ist eine ältere pädagogische, (bildungs-)soziologische, aber auch architektonische und sie berührt mehr oder weniger explizit die Gestaltung von Lehren und Lernen an der Hochschule. Der Raum-Begriff wurde mit dem Aufkommen digitaler Medien und in der Unterscheidung realer und virtueller Räume allerdings recht strapaziert. Dies führte dazu, dass man sich hochschul- und insbesondere mediendidaktisch von den Dichotomien eher verabschiedete, als diese weiter zu verfolgen. Erst in letzter Zeit nehme ich aber wahr, dass ältere Überlegungen um den (Bildungs-)Raum in hochschul- und mediendidaktischen Diskursen an Stellenwert (zurück-) gewinnen. Umso mehr freue ich mich darüber, dass die kommende Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) an der Pädagogischen Hochschule (PH) Zürich unter dem Motto „Lernräume gestalten“ steht und damit ältere und neuere Diskurse sowie disziplinäre, trans- und interdisziplinäre Zugänge zu Bildung, Medien und Räumen zulässt und fokussiert. Besonders interessant finde ich die „Zwischenräume“, wie es im Call for Papers heißt:

„Bei der Diskussion um Räume geht es auch um Zwischenräume, um Grenzen und deren Überschreitungen, sowie gleichsam um Räume der Unbestimmtheit. Hier geht es z.B. um Fragen nach den Übergängen von Innen nach Außen, von traditionell-konservativ zu innovativ-progressiv, von analog zu digital, von makro zu mikro, von (Hoch-) Schule zu Beruf oder von Schule zu Hochschule usw. Denkbar sind hier beispielsweise Fragen nach den Brüchen in den mediatisierten Lernmustern beim Übergang von Zuhause in die (Hoch-)Schule oder das Hinterfragen tradierter Konferenzformen durch Un-Konferenz-Aktivitäten.“

Hoffentlich nutzen viele diesen spannenden Call for Papers oder bringen sich anderweitig auf der Veranstaltung ein. Als Mitglied des Steering Committees freue mich schon jetzt auf die Einreichungen und das Programm.