Biathlon auf Schalke

Als ordentlicher Fußballfan weiß ich natürlich, dass die Arena auf Schalke (inzwischen: Veltins-Arena) ein Hexenkessel ist. Die Ränge sind steil, die Stimmung ist höllisch; kein Wunder, dass der eine oder andere Fußballprofi großen Respekt hat, dort zu spielen. Kurios wird es aber, wenn der Rasen nach draußen gefahren wird und stattdessen Schnee im Stadion liegt. Klingt komisch, ist aber so! Denn der gemeine Biathlet braucht das weiße Etwas, immer gegen Jahresende, wenn er wie letzten Samstag in Gelsenkirchen zur World Team Challenge zu Gast ist. Das Event kann dabei locker mit dem Fußball mithalten: Ein buntes Rahmenprogramm sorgt dafür, dass einem trotz Minusgraden weder kalt noch langweilig wird und passend dazu steigt die Stimmung Stunde für Stunde an.

Biathlon auf Schalke

Im Hauptrennen starten dann traditionell die Topathleten der Szene; dieses Mal lieferten sich die Sportler sogar bis zum Ende einen echten Schlagabtausch. Vorne standen schließlich Oksana Khvostenko und Andriy Deryzemlya (Ukraine), gefolgt von Martina Beck und Christoph Sumann (Deutschland/Österreich) auf dem zweiten und Ekaterina Iourieva und Dmitri Iarochenko (Russland) auf dem dritten Platz. Das Duo Wilhelm/Rösch hatte zwischenzeitlich etwas Pech mit dem Schießen, sodass sie nur auf dem „undankbaren“ vierten Platz landeten. Trotzdem ein schönes Ergebnis für die deutschen Starter. Ein Event wäre aber nicht ein Event, wenn nicht das eine oder andere offensichtlich schief ginge. Für mich der größte Lacher: vier Männer bei dem Versuch, eine Werbebande TV-gerecht zu verschieben. Leider war die Erdgas-Werbung so gut gesichert, dass die Fernsehzuschauer ohne den Blick auf die grün-gelbe Stadionzierde auskommen mussten. Schade auch 😉

Fröhliche Weihnachten

Alle Jahre wieder zieht es mich über die Feiertage in die Heimat und ich werde rund zwei Wochen lang kaum online sein. Ich wünsche Euch daher fröhliche Weihnachten, eine erholsame Zeit im Kreise Eurer Familien und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Bis 2009!

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Ökonomische Bildung: ein Tertium comparationis?

Im Kern wird kaum jemand behaupten, dass Ökonomische Bildung unwichtig sei. Schließlich werden immer mehr Prozesse in der Lebens- und Arbeitswelt ökonomisiert und man sollte dabei in der Lage sein, den Überblick zu behalten bzw. sich verantwortlich entscheiden zu können. Problematisch wird es erst, wenn es um die formale Integration von Ökonomischer Bildung in die einzelnen Curricula geht. Hier gibt es nach wie vor eine große Zurückhaltung, bspw. gegenüber einem Fach „Wirtschaft“. Ursachen liegen vor allem in dem Verständnis von Bildung bzw. in der Auslegung des humanistischen Bildungsideals, das in Deutschland nach wie vor große Tradition hat. Ohne an dieser Stelle zu sehr werten zu wollen, möchte ich auf einen Text von Andreas Liening (2004) hinweisen, auf den Frank mich vor ein paar Tagen aufmerksam gemacht hat (danke!). Der Autor zeigt aus meiner Sicht die Bedeutung Ökonomischer Bildung schlüssig auf und formuliert dabei Gedanken, wie man diese als Teil von (humanistischer) Allgemeinbildung verstehen kann. „Wenn die Ökonomische Bildung eines Bürgers theoretisch an der Fähigkeit gemessen werden kann, ob er Verantwortung im Wirtschaftsleben tragen kann, also ökonomisch begründet Entscheidungen treffen, Handlungssituationen mit ökonomischen Konzepten analysieren, sich z.B. konstruktiv an der Weiterentwicklung der Wirtschaftsordnung beteiligen, sich kritisch aufgeschlossen gegenüber der Grundordung der Sozialen Marktwirtschaft zeigen kann etc., dann muss als Konsequenz eine Integration Ökonomischer Bildung in die Allgemeinbildung gefordert werden.“ (ebd., S. 15) Neben der klar positiven Haltung gegenüber Ökonomischer Bildung in den einzelnen Curricula weist Liening darauf hin, dass wissenschaftsanaloges Lernen für ein Fach „Wirtschaft“ nicht ausreiche (ebd, S. 7). Vielmehr zeigt er auf, warum insbesondere Ökonomische Bildung erfahrungsanalog vermittelt werden sollte. Dazu gehören seiner Meinung nach das entdeckende Lernen nach Bruner (1972) und das verstehende Lernen nach Klafki (1989) genauso wie das genetische Lernen (z.B. Wagenschein, 1975). Erfahrungen im Wirtschaftsalltag würden so zum Horinzont, vor dem Wissen auf seine praktische Bedeutsamkeit hin geprüft wird (ebd., S. 10). Er folgert schließlich: „Ökonomische Bildung ist das Tertium comparationis zwischen Wirtschaftswissenschaft und Erfahrung im Wirtschaftsalltag.“ (ebd.) Wenn man den Text so liest und vor allem die Erfahrungen mit dem Wirtschaftsprojekt business@school hinzuzieht, kann man diese Überlegungen guten Gewissens unterstreichen. Allerdings – und da bin ich bei der Relativiertung – sollte man nicht vergessen, dass es neben der Wirtschaft auch andere Fächer/Disziplinen gibt. Will man möglichst breite Lehrpläne beibehalten, besteht die große Herausforderung darin, alle Ansprüche (wie auch immer) „unter einen Hut“ zu bekommen.

Bildungsforschung zum Thema "Reflexives Lernen"

Seit heute ist die neue Ausgabe der Bildungsforschung online. Dieses Mal dreht sich alles um das Thema „Reflexives Lernen“. Ich finde das sehr spannend, denn – das sieht man schon bei den eingereichten Beiträgen – der Kern der Fragestellung ist in höchstem Maße interdisziplinär und relevant. Oder anders ausgedrückt: Reflexion geht uns alle etwas an. So heißt es auch im Editorial, das unter anderem von Gabi und Wolf geschrieben wurde: „Reflexives Lernen als Grundlage Lebenslangen Lernens ist nicht nur aus pädagogischer Sicht interessant, sondern auch aus historischer, philosophischer, psychologischer und praktischer Perspektive. Aus der Sicht der Bildungsforschung sind vor allem auch empirische Ergebnisse zum Lebenslangen Lernen von großem Interesse.“ Zum Glück sind bald Weihnachtsferien, sodass ich sicher zum Lesen der Beiträge kommen werde. Der Augsburger „Dunstkreis“ ist übrigens in der aktuellen Ausgabe äußerst gut vertreten.

Medien- und Kommunikationsbericht 2008: Prognose zur technischen Infrastruktur

Die Bundesregierung hat heute den neuen Medien- und Kommunikationsbericht veröffentlicht. Für mich sind vor allem die Aussagen zur technischen Infrastruktur interessant, denn noch immer sind viele Gegenden in Deutschland nicht mit Breitband (DSL) erschlossen. So habe auch ich gehofft, dass sich das angesichts von „Angies“ Äußerungen im vergangenen Herbst bald ändern würde. Umso erschreckender ist folglich eine im Bericht zu findende Prognose: „Bei den aktuellen Zuwachsraten ist eine endgültige Digitalisierung dieser Verbreitungsebenen nicht vor dem Jahr 2025 zu erwarten.“ (ebd., S. 29) Erschreckend deswegen, weil dadurch zum einen die Kluft zwischen Internetnutzern und Nicht-Nutzern immer größer wird (siehe hierzu auch einen interessanten Beitrag von Nicole Zillien in der M&K); zum anderen weil mir vor Augen geführt wird, dass auch ich die kommenden Heimaturlaube in Rheine weiter mit Modem (erinnert Ihr Euch noch – das mit dem schönen Einwahlton!), bestenfalls mit ISDN verbringen darf. Es gibt zwar bereits die Initiative Zukunft Breitband, allerdings habe ich außer Versprechungen bisher nichts von konkreten Entwicklungen vor Ort mitbekommen. Kein Wunder also, wenn „trotz dieser positiven Bilanz […] immer noch mehr als 700.000 Haushalte keinen und weitere 5 bis 6 Prozent der Haushalte einen qualitativ nur unbefriedigenden Breitbandzugang“ (ebd., S. 32) haben. Ich nutze daher inzwischen mobiles Internet, wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin. Allerdings kann das die DSL-Flatrate und schnelle Geschwindigkeiten längst nicht ersetzen. Achso, beim Privatfernsehen war es übrigens nicht besser: Hätte man nicht die Schüssel erfunden, müssten „Landeier“ wie ich bis heute auf DSDS und Co. verzichten.

w.e.b.Square: Weihnachtsausgabe ist online

Endlich ist es soweit: Die Weihnachtsausgabe von w.e.b.Square ist online. Das neue Themenheft steht dabei unter dem Motto „Jedem das Seine: Der Siegeszug von Social Software und Web 2.0“. Schwerpunktmäßig finden sich in dieser Ausgabe viele Abschlussarbeiten, die im Sommersemester 2008 am imb entstanden sind. Besonders freue ich mich natürlich, dass wir Mandy für das Editorial gewinnen konnten. Im Übrigen sagt sie darin ‚was G’scheits: „Das Reizvolle an dieser Ausgabe ist, dass sich hier die sogenannte Net Generation mit sich selbst auseinandersetzt … und dies jenseits von Buzzwords.“ Wie recht Du hast 😉 Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen.

PS: Weitere Infos gibt es übrigens in der zugehörigen Pressemitteilung.

Einmal MuKler, immer MuKler

In Augsburg tut sich was: Der MuK-Studiengang soll ein Alumni-Netzwerk bekommen. Doch wie soll es aussehen? Unser Begleitstudiumsteam sucht dringend nach Antworten und hier kommen alle aktuellen bzw. ehemaligen MuKler ins Spiel. Füllt einfach die Umfrage aus und lasst uns wissen, wie Ihr Euch ein Alumni-Netzwerk für den MuK vorstellt. Danke für Eure Unterstützung!

Unternehmen "Universität"

Die Ökonomisierung der Bildung lässt mich nicht los. Am Montag hat der dritte und letzte Workshop unserer Reihe „Ist die Ökonomisierung der Bildung ökonomisch?“ mit der Hanns-Seidel-Stiftung stattgefunden, bei dem dieses Mal der Kontext „Hochschule“ beleuchtet wurde (Tamara und Frank berichten bereits). Auch wenn die Diskussionen später nicht so scharf wie erwartet verliefen, haben Prof. Hermann (TU München) und Prof. Mittelstraß (Uni Konstanz) anfangs doch idealtypisch zwei Positionen verkörpert, die ich per se interessant fand. Hermann stand für den Wissenschaftsmanager, der „seine“ Universität durch unternehmerisches Denken an Deutschlands Spitze gebracht hat. Überrascht hat mich seine Haltung gegenüber der Akkreditierungsthematik (nur drei Studiengänge der TU sind akkreditiert!) und gegenüber Drittmitteln (trotz 180 Mio. Euro Drittmitteleinnahmen betont er die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre). Mittelstraß dagegen kritisiert das Ökonomische derart, dass die Ökonomie nicht mehr wie früher dienend, sondern inzwischen herrschend über den Menschen und seine Bedürfnisse ist. In der Folge wird etwa Wissen als Ware begriffen und ein Verwertungsdruck des erworbenen Wissens entsteht. Wie bei den anderen beiden Workshops liegt die Wahrheit vermutlich einmal mehr in der Mitte (auch der Verein „Ökonomie & Bildung“ steht für ein aufgeklärtes Ökonomieverständnis). Bei den Statements und der folgenden Diskussionsrunde sind für mich allerdings drei Fragen offen geblieben:

  1. Leuchttürme vs. Otto-Normal-Universität: Welche Prinzipien sind von der einen auf die andere Hochschule übertragbar?
  2. Partizipation von Studierenden vs. Kundenorientierung: Wie gelingt es, unter Studierenden eine Kultur der Beteiligung zu schaffen?
  3. Gute Lehre vs. derzeitiger Betreuungsschlüssel: Wie kann man die Betreuung von Studierenden verbessern, wenn im Mittelbau kaum Ressourcen zur Verfügung stehen?

Alle Fragen machen natürlich große „Fässer“ auf; allerdings sollte man sie im Auge behalten, wenn man künftig vom Unternehmen „Universität“ spricht. Und wer das Thema vertiefen möchte, sollte sich den gleichnamigen Artikel von Heiner Keupp ansehen. Dort werden die zahlreichen Spannungsfelder, mit denen Universität im 21. Jahrhundert konfrontiert wird, aufgegriffen und kritisch reflektiert. Sehr lesenswert.

Happy Birthday, liebes Blog!

Heute vor einem Jahr habe ich mit dem Bloggen begonnen. Am Anfang war ich noch skeptisch, wie mir das öffentliche Schreiben gefällt. Immerhin wusste ich schon lange um Existenz und Potenziale des Mediums Weblog, was nicht zuletzt mit Sebastian zusammenhängt. Als einer der Weblog-Pioniere in Deutschland hat er früh versucht, das Bloggen in den Hochschulalltag in Augsburg zu integrieren. Ich erinnere mich noch gut an Kommilitonen, die über seine offenen Aufgabenstellungen und das Führen eines öffentlichen (Lern-)Tagebuchs verwundert waren. All das war zu einer Zeit (2003/2004), als Blogs nur Insidern bekannt waren und sich das Internet erst langsam zum Mitmachweb entwickelte. Entsprechend zurückhaltend war auch ich.

In der Zwischenzeit hat sich viel getan, angefangen beim technologischen Wandel bis hin zur persönlichen Situation. Ich erinnere mich deshalb auch sehr gut daran, wie ich letztes Jahr erstmals mein Forschungsvorhaben im Doktorandenkolloquium vorstellte und fragte: Wie kann ich meine Erfahrungen konservieren? Schnell waren wir auch hier beim Thema Lerntagebuch, allerdings mit der Einschränkung, dies unter Umständen in anderer Form (z.B. handschriftlich) und/oder nicht-öffentlich zu betreiben. Das Kolloquium fand am 7. Dezember 2007 statt. Am 8. Dezember hatte ich einen Account bei WordPress und das zugehörige Blog sandrainthesky. Letztlich ging also alles sehr schnell, denn im Prinzip wusste ich ja, was auf mich zukommt (wenn ich es mir recht überlege, hat nur die Namensfindung eine Weile gedauert – alles vergeben!). Nach einem Jahr bin ich nun froh, mit dem Bloggen begonnen zu haben und kann mir momentan auch nicht vorstellen, es wieder aufzugeben.

Weihnachtsshopping: ab jetzt nur noch im Netz

Wer kennt es nicht: Kurz vor Weihnachten rennt alle Welt panisch in die Stadt, um Geschenke für die Lieben zu besorgen. In diesem Jahr hatte ich mir natürlich vorgenommen, die Sache mit den kleinen Aufmerksamkeiten ganz früh anzugehen, um genau diesem Volk nicht zu begegnen. In Teilen hat das auch ganz gut geklappt; nur gestern musste ich kurz in die Stadt, um ein paar Dinge vor Ort anzusehen. Im Nachhinein muss ich sagen: Was für eine blöde Idee! Die Münchner Innenstadt war trotz schlechten Wetters so unglaublich voll, dass

  • man sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln wahnsinnig quetschen musste (weshalb meine Lust am Shoppen schon vor Beginn rapide bergab ging);
  • man sich trotz Regens durch die Menge boxen musste (und ich mir kurz überlegt habe, ob ich nicht lieber so laut schreien sollte, dass alle Menschen freiwillig weggehen);
  • man in Klamottenläden Zeug auf dem Gang anziehen musste (was bei einem Oberteil völlig okay ist, aber spätestens mit einer Hose zum akuten Problem wird);
  • man in dritter Reihe vor den Digitalkameras warten musste (was ärgerlich ist, wenn man sich das Super-Sonder-Angebot nur kurz und vor allem aus der Nähe angucken will).

Ziemlich genervt habe ich mich dann aus der Stadt verabschiedet und mir geschworen, meine Geschenke nur noch im Internet einzukaufen. Spart Zeit und schont die Nerven.