Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung: Lern- und Bildungsprozesse gestalten und erforschen

Ich freue mich sehr, dass ich auf diesem Weg die (Nachwuchs-)Tagung „Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung: Lern- und Bildungsprozesse gestalten und erforschen“ der Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd), Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW), Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) sowie Fachgruppe E-Learning der Gesellschaft für Informatik (GI) ankündigen darf. Die Nachwuchstagung wird in diesem Jahr organisiert von der AG E-Learning der Universität Potsdam und findet am 7. und 8. Juni 2013 in Potsdam statt. Sie greift Spannungsfelder auf, die schon bei der letzten Tagung in Hamburg aufgezeigt wurden und mit Fragen der Gestaltung und Erforschung von Medien und/oder Hochschule disziplinenübergreifend erneut thematisiert werden. Auch dieses Mal besteht die Möglichkeit zur Einreichung von Präsentationen (zum Call), die fachlich-inhaltlich sowie methodisch unterschiedlich akzentuiert sein dürfen und einem Review unterzogen werden. Im Nachgang zur Tagung können die Beiträge ebenfalls publiziert werden, inkl. eines offenen Peer-Coachings bis zur Einreichung des Texts. Hinweise hierzu erfolgen nach der Einreichung.

Zusammen mit dem gesamten Organisationsteam freue ich mich auf interessante, ausgewogene oder polarisierende, praktische, empirische oder theoretische Beiträge, die das ganze Spektrum der Medien und Hochschulentwicklung aufzeigen.

Studentisches Publizieren: mal drei, durch drei?

Zu Beginn des Wintersemesters hatte ich von meinem Blockseminar an der Universität Augsburg berichtet, das nicht mehr den Titel „w.e.b.Square – wissenschaftliches Publizieren im Netz“ trägt, sondern unter dem Motto „Publish or Perish“ firmiert. Der neue Titel schlägt sich auch in der Konzeption des Angebots nieder, das nämlich nicht mehr ausschließlich auf das wissenschaftliche Publizieren fokussiert ist, sondern Fragen des Veröffentlichens unter drei verschiedenen „Zwängen“ beleuchtet.

Insofern scheint folgerichtig, dass am zweiten Blocktermin am letzten Samstag mit dem journalistischen, dem organisationalen (PR) und dem wissenschaftlichen Publizieren drei Perspektiven auf das Schreiben zusammengeführt und kritisch beleuchtet wurden. Aus meiner Sicht besonders interessant war dabei, alle drei Perspektiven unter dem gemeinsamen Dach Wissenschaft zu diskutieren – gefühlt ein Novum und vielleicht eine notwendige Veränderung infolge des gemeinsamen Zwangs von „Publish or Perish“? Innerhalb des Seminars war auch interessant zu sehen, wie innerhalb der einzelnen Denkweisen Feedback gegeben wird, wenn man z.B. ein Peer Review mit wissenschaftlichen Kriterien durchführt und nicht etwa redaktionell geprägte Rückmeldungen gibt, à la wir brauchen noch einen Artikel zum Thema xy oder nur ein Artikel im Lead ist ein akzeptabler Text. Ich denke, Anschauungsobjekte und Vergleiche zwischen den Sichtweisen auf das Publizieren gibt es genug – und erst im Vergleich wird deutlich, wie unterschiedlich die daraus resultierenden Handlungspraxen sind.

Bis zum abschließenden virtuellen Klassenraum wird es nun darum gehen, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Perspektiven in der Kleingruppe zu explizieren und einer interessierten Studierendenschaft als „klassische“ Zielgruppe von w.e.b.Square zugänglich zu machen. Wie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dabei vermittelt werden, ist noch offen, immerhin sollten sich (Schreib-)Zwänge und Fragen der Sozialisation in Wissenschaft auch methodisch-didaktisch sowie medial im Projekt zeigen. Diskutiert haben wir beispielsweise über Wikis versus herkömmlichen Text, um nur ein Beispiel zur möglichen Umsetzung zu nennen.

Auf die Ergebnisse des Seminars bin ich sehr gespannt – nicht zuletzt deswegen, weil die Veranstaltung mit dem Produzieren und Veröffentlichen von Texten einen medienpädagogischen Bereich betrifft, der mich seit meiner eigenen Zeit an der Universität Augsburg interessiert und auch über die einzelne Lehrveranstaltung hinaus z.B. in eigenen didaktischen Überlegungen oder Projekt-Evaluationen begleitet.

EinBlick: Diplomprüfungen

In der kommenden Woche starte ich mit einigen Diplomprüfungen ins neue Jahr. Diese Prüfungen haben mir im Vorfeld einiges Kopfzerbrechen bereitet, da es die ersten in der Mediendidaktik sind und sie ausgerechnet in meine Vertretungszeit fallen. Und das ist beileibe eine groteske Situation, denn die Prüfungsordnung stammt aus den 1980er Jahren und durch die Umstellung auf das Bachelor-/Master-System gibt es nicht mehr viele Diplom-Studierende in der Erziehungswissenschaft. So habe ich erst einmal herausfinden müssen, welche Erwartungen an eine mündliche Prüfung bestehen und inwiefern sich die Prüfungen in der Mediendidaktik von solchen in der Medienpädagogik abgrenzen (müssen). Auch wollte ich eine gerechte Prüfungssituation schaffen, sodass die Studierenden zu Beginn nun eine selbst aufgestellte These berichten und verteidigen und erst im Anschluss daran auf zwei Themengebiete der Mediendidaktik geprüft werden. Die Gebiete stehen dabei in engem Zusammenhang mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, in der Schule als Bildungsinstitution per se einen größeren Stellenwert einnimmt als etwa Fragen der Fort-/Weiterbildung. Auch hier hatten die Studierenden die Wahl und konnten zwei Gebiete aus vier vorgeschlagenen auswählen. Ich bin gespannt, wie die Prüfungen angesichts der Vorarbeiten verlaufen werden – auch persönlich, denn als Erstprüferin wird es eine ebenso neue Erfahrung für mich.

Update 14.01.2013. Alle Prüfungen sind gut verlaufen und der Planungsaufwand im Vorfeld hat sich gelohnt: Die Studierenden wie auch ich hatten den Eindruck, dass die Vorbereitung machbar und die Prüfung fair war. So war’s gedacht!

Vortrag: „Spannung – Spaß – Spiel?“

Eine der Gesellschaften, mit denen man im medienpraktischen Umfeld Medien häufig zu tun hat, ist die Arbeitsgemeinschaft der Medienzentren an Hochschulen (AMH). Die AMH geht vor allem der Frage nach, wie man Entwicklungen in den Medien auch an Hochschulen Rechnung tragen kann. Dabei werden allerhand Punkte berührt, Ressourcen  und Organisationsmodelle ebenso thematisiert wie die aktive Medienarbeit mit Studierenden. Zu letzterem zählt auch die Konzeption und regelmäßige Durchführung von Campus-TV-Produktionen, die traditionell oft in Medienzentren angesiedelt und  nicht selten in die Lehre integriert sind. So kam es nicht von ungefähr, dass die AMH in der letzten Woche einen Workshop zum Thema „Workshop Campus TV – Ein Phänomen mit vielen Gesichtern“ unter der Leitung des Medienlabors der Universität Augsburg durchgeführt hat.

Ich selbst war im Workshop eingeladen, eine pädagogische Sicht auf Campus TV zu vertreten. Letzteres ist einerseits leicht, stellen Campus-TV-Projekte doch traditionelle Medien-Projekte an Hochschulen dar; anderseits ist es aber auch herausfordernd, gilt es neben der handlungsorientierten Sicht auch andere pädagogische Bereiche anzusprechen, etwa mit den Medienprojekten verbundene Ziele, Unterschiede in den Projektstrukturen, die Rolle des Lehrenden in (eher) offenen Medienprojekten, die Reflexion der medienpraktischen Erfahrungen im Kontext Hochschule u.v.m. Ich habe mich daher dazu entschieden, ein Impulsreferat mit der Überschrift „Spannung – Spaß – Spiel? Pädagogische Betrachtungen studentischer (Medien-)Projekte“ zu halten (zu den Folien). In Analogie zu einem bekannten Süßwarenprodukt habe ich dabei versucht, die Herausforderungen der Konzeption und Umsetzung von Medienprojekten zu differenzieren. Anhand einiger Beispiele, die bewusst über das Campus TV hinausgingen, ist es mir hoffentlich gelungen, drei Aspekte herauszuarbeiten:

  1. Spannung: Vom Projektlernen und der Gestaltung/Produktion von Medien
  2. Spaß: Von Höhen und Tiefen des Projektlernens im Prozess
  3. Spiel? Zu den Grenzen der Offenheit beim Projektlernen an der Hochschule

Die drei Aspekte haben in eine Diskussion übergeleitet, unter anderem zur Crux der notwendigen technischen Fähigkeiten zur Umsetzung und Gestaltung von Medien, die die Wahrnehmung anderer Lernerfolge mitunter in den Hintergrund drängt. Auch wurde eine intensive Diskussion über die Bewertung der Medienprojekte geführt, die allenthalben schwierig ist und infolge der häufigen Verankerung von Medienprojekten in der „normalen“ Lehre ein nicht zu unterschätzendes Problem ist. Zugleich wurden Peer-Modelle zur Betreuung und Bewertung von Medienprojekten angesprochen, die aus medienpraktischer Sicht häufig zur Problemlösung beitragen.

Alles in allem war es ein spannender Workshop, den ich zwar nur für einen Tag verfolgen konnte, der mir aber nochmals intensive Einblicke in die Produktion von Campus TV ermöglicht hat. Zugleich bot der Workshop einen schönen Rahmen zur Stippvisite in Augsburg – verbunden mit dem Wiedersehen vieler ehemaliger Kolleginnen und Kollegen, über das ich mich sehr gefreut habe.

Medienpädagogik „10 Jahre danach“

Über 10 Jahre nach der Einführungsvorlesung in die Medienpädagogik an der Universität Augsburg hat es mich in diesem Jahr erstmals zur Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik nach Hamburg verschlagen. Der Besuch der Tagung traf sich ganz gut mit dem Kick-off unseres Projekts, über den ich am Samstag schon berichtet habe. Zur Sektionstagung bin ich aber aus anderen Gründen gegangen: Vor allem wollte ich wissen, was aktuelle Diskussionen in „der“ Medienpädagogik sind bzw. was Stand der medienpädagogischen Forschung und Praxis ist (siehe dazu auch Mandys Blogpost); gleichzeitig hat mich interessiert, wie „die“ Medienpädagogen sind, würden wir doch gerne mit der Sektion Medienpädagogik eine dritte Fachgesellschaft in das Junge Forum Hochschul- und Mediendidaktik integrieren. Auf diese Weise fielen persönliche Interessen zusammen mit einem breiteren Blick auf Themen und Inhalte, Herangehensweisen und (Rück-)Schlüsse sowie Personen, die sich in vielen Fällen zwischen den Fachgesellschaften ohnehin überschneiden. Es kam daher nicht von ungefähr, dass ich mich in vielen Diskussionen „zuhause“ fühlte, mir zugleich aber Herausforderungen des fachübergreifenden Denkens und Arbeitens in den Sinn kamen. Denn bei breiten Themenspektren wie auf der Herbsttagung lässt sich gut identifizieren, dass Medienpädagogik als Fach(-bereich) aktuell einen Wandel vollzieht, der sich nicht (mehr) in der Ausdifferenzierung von Medienpädagogik in Mediendidaktik und Medienerziehung fassen lässt, sondern vielmehr beeinflusst ist von den disziplinären Perspektiven auf Medien, die sich teils aufeinander zu bewegen, dem Verständnis von Medien, das sich bis auf weiteres zwischen Werkzeug, Inhalt und Raum befindet, und der Rolle von Computer, Internet und digitalen Medien, die (inzwischen) nicht mehr negiert wird/werden kann. Insgesamt hat die Tagung also eindeutig in Richtung eines Zusammenwachsens medienpädagogischer und mediendidaktischer Fragen gezeigt – bei mir im Kopf sowieso, aber vor allem auch perspektivisch über den Tellerrand einer Fachgesellschaft hinaus. Eine schöne Erfahrung „10 Jahre danach“.

Kick-off: Reflect!

Gestern ging es los: Nach Vorbereitungen im Hintergrund fand (endlich!) der Kick-off zu unserem neuen (Medien-)Projekt Reflect! statt. Ich hatte an anderer Stelle im Blog schon einmal über die Projekt-Förderung durch peer³ berichtet. Gestern Abend war ich für den medienpädagogischen Impuls zuständig, d.h. ich habe in aller gebotenen Kürze versucht zu erläutern, welche Herausforderungen und Ideen konzeptuell „hinter“ Reflect! stehen (zu den Folien).

Die Konzeption, Implementierung und Begleitung von Reflect! ist aus verschiedenen Gründen spannend: Das Projekt will Medienkompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen fördern und nutzt mit dem Jugendmedienschutz ein Rahmenthema, wo man neue(re) pädagogisch-didaktische Konzepte der Befähigung sucht und auch braucht, passen doch „klassische“ bewahrpädagogische Herangehensweisen immer weniger zum Charakter „der“ Medien. Gleichzeitig gehen wir, das sind neben mir Anna von der HAW Hamburg und Lisa vom Jugendrotkreuz, davon aus, dass die Zusammenarbeit unterschiedlicher Institutionen/Organisationen für die Lösung aktueller Herausforderungen eine interessante Förderperspektive darstellt. Im Projekt fallen nämlich zwei pädagogische Ansätze zusammen, die durch die Peer Education ihre Brücke finden: das Service Learning mit Medien aus Hochschulsicht und die aktive Medienarbeit aus Sicht der außerschulischen Jugendarbeit (hier: Ehrenamt). Gleichzeitig verdeutlicht auch Reflect!, wie solche Kooperationsideen angebahnt werden, sie basieren nämlich häufig auf bestehenden Kontakten, einem „Spinnen“ über mögliche gemeinsame Ziele und der Konkretisierung noch vager Ideen in Form eines Pilotprojekts. Insofern bin ich auf die Entwicklung(en) bei Reflect! hochgradig gespannt: Wie kollaborieren Studierende und Ehrenamtliche miteinander? Welche Teilprojektideen werden innerhalb von Reflect! verfolgt? Wie stellen sich Jugendliche und junge Erwachsene Jugendmedienschutz vor? Welche Rolle spielen die eingesetzten Peer-Tandems zwischen Studierenden und Ehrenamtlichen für die Förderung und Entwicklung von Medienkompetenzen? Etc. Sicher werden wir nicht alle Fragen durch ein Peer-(Medien-)Projekt abschließend klären können. Sie stehen aber im Raum und knüpfen bei aktuellen Herausforderungen inhaltlich-thematischer Art genauso an wie bei der Suche nach veränderten Herangehensweisen zur Förderung und Entwicklung von Medienkompetenzen.

Erster Schultag

Aus meiner ersten Semesterwoche an der Pädagogischen Hochschule (PH) Heidelberg gäbe es sicher eine ganze Menge zu berichten, denn neue Orte heißen immer auch neue Personen, leicht andere Themen, vielfältige Erwartungen und spezielle Erfordernisse, die sich aus der jeweiligen Hochschule heraus ergeben. Herausgreifen will ich an dieser Stelle aber vorerst nur eine Erfahrung, die sicherlich ein Spezifikum an der PH ist (siehe dazu auch Wolfs Blogbeitrag), aber ohne genuines Lehramtsstudium auffällt und viel Aufmerksamkeit auf sich zieht: die Betreuung und Begleitung von Schulpraktika, in meinem Fall im Fach Deutsch. So gehe ich seit letztem Mittwoch wieder zur Schule, was aus (mindestens!) zwei Gründen interessant ist. Erstens habe ich auf diese Weise die Möglichkeit, mir mit der Schule einen wichtigen Kontext für Mediendidaktiker „von innen“ heraus zu erschließen und unter Umständen auch gestaltend auf Unterricht und (angehende) Lehrpersonen einzuwirken. Zweitens begleite ich in diesem Semester Studierende im Grundschullehramt und angesichts der Zielgruppe Grundschüler/innen ist dies speziell herausfordernd. Denn als Mediendidaktikerin hat man eher mit älteren Lernenden und (im Schulbereich) häufig mit Gymnasien zu tun. Ich bin daher ganz froh, dass ich nicht ins kalte Wasser der Betreuung und Begleitung der Studierenden geworfen wurde, sondern eine sehr erfahrene Kollegin an meiner Seite habe, von der ich sicherlich das eine oder andere bezogen auf das Fachpraktikum Deutsch lernen kann. Auch werde ich in diesem und in den kommenden Semestern unterschiedliche Formate des Schulpraktikums kennenlernen, da mit dem Wechsel auf eine neue Studien- und Prüfungsordnung die Verzahnung von Theorie und Praxis noch stärker gewährleistet werden soll. Hier werde ich sicherlich genauer hinschauen, kann ich doch der Grundidee der Verknüpfung per se einiges abgewinnen. Aber für’s Erste heißt es zu schauen, welche (Medien-)Projekte wir auf die Beine gestellt bekommen: Auf dem Lehrplan steht nämlich Grammatik. 😉

Reflect! Medien gemeinsam nutzen, analysieren und bewerten

Zwischen den Tagungsbesuchen hat uns eine besonders schöne Nachricht erreicht, nämlich die Förderzusage für unser Projekt „Reflect! Medien gemeinsam nutzen, analysieren und bewerten“. Die Förderung geht zurück auf die Ausschreibung peer³ auf Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und wird maßgeblich durchgeführt und begleitet durch das JFF (zur Pressemitteilung). Unser Projektvorhaben ist komplex und angesichts der Fördersumme fast schon überdimensioniert. Da es aber an Bedarfen in zwei Organisationen anknüpft, steht es doch wieder im Verhältnis zum erwarteten Aufwand.

In der Projektskizze heißt es:

„Das Projekt ‚Reflect! Medien gemeinsam nutzen, analysieren und bewerten‘ sucht nach Möglichkeiten, Medienkompetenzen von Jugendlichen mithilfe eines Peer-Coaching-Ansatzes in der außerschulischen Kinder- und Jugendbildung zu fördern. Neben dem gemeinsamen Gebrauch von Medien ist vor allem die strukturierte Analyse sowie die gemeinsame Nutzung und Bewertung von Medien im Sinne des Jugendmedienschutzes wichtig, um alltägliche Routinen im Umgang mit Medien zu hinterfragen und Medien im Sinne des Projektziels zu reflektieren.

‚Reflect!‘ fußt auf einer Kooperation zwischen dem Jugendrotkreuz im DRK Landesverband Hamburg e.V. und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW). Es richtet sich an Jugendliche, die ehrenamtlich beim Jugendrotkreuz tätig sind und regelmäßige Treffen für Jugendgruppen anleiten und begleiten.“

Ich bin schon sehr gespannt auf das Projekt, dessen Initiierung uns ab dem 1.10.2012 für ein halbes Jahr beschäftigen und über dessen Rahmen hinaus eine nachhaltige Implementierung anvisiert wird. Los geht es bereits am kommenden Wochenende mit einem Startcamp in Weimar, und auch die weiteren Meilensteine kommen mit großen Schritten auf uns zu.

Gastvortrag: Medieneinsatz beim forschenden Lernen

Eher ungewollt habe ich heute einen virtuellen Gastvortrag im E-­Teaching-­Workshop „Lehre mal anders! Forschendes Lernen – mediengestützt“ der AG E­‐Learning der Universität Potsdam gehalten: Ungewollt nicht in inhaltlicher Sicht, da ich das Thema seit längerem verfolge; ungewollt vielmehr aus gesundheitlichen Gründen, sodass ich einem geplanten Präsenzvortrag in Potsdam kurzfristig nicht nachkommen konnte. Stattdessen habe ich gerne die Möglichkeit genutzt, den Beitrag via Adobe Connect einzubringen, was auch zum Thema passt: Immerhin drehte sich der Vortrag um Chancen und Grenzen des Medieneinsatzes beim forschenden Lernen – und dazu kann ein virtuelles Klassenzimmer (VC) bis auf Weiteres gehören, selbst wenn es als technologische Innovation kaum noch thematisiert wird. Umso spannender ist es, wenn digitale Medien – wie heute geschehen – zum Transportmedium und Inhaltsziel der Veranstaltung avancieren und damit Erwartungen der TeilnehmerInnen zunächst nicht erfüllt werden: hinsichtlich der erhofften Präsenz einer Referentin und der medienvermittelten Kommunikation, mit der sich alle arrangieren mussten. Mit und ohne Bezug zur Kompensation durch den VC konnte ich daher hoffentlich (!) den einen oder anderen Gedankengang bei den TeilnehmerInnen anstoßen. Für alle anderen möchte ich zu guter letzt noch meine Folien zur Verfügung stellen.


Zu anders, zu öffentlich, zu anstrengend?

Seit gestern Abend mache ich mich auf Ursachenforschung: Ursachen dafür, dass zum virtuellen Kick-off-Termin meines w.e.b.Square-Seminars in Augsburg außer den Begleitstudiumsteilnehmerinnen und Tutorinnen niemand erschienen ist. Das ist mir in all den Jahren der Lehre noch nie passiert. Natürlich gibt es mal Lehrveranstaltungen, die schlechter besucht sind als andere; im Großen und Ganzen sind es aber immer ausreichend Interessenten, um ein (Block-)Seminar auch durchzuführen. Dies galt und gilt selbst für die Lehrveranstaltungen, die didaktisch „anders“ strukturiert sind als klassische Seminare mit Referat und Hausarbeit, die andere Lern- und Kompetenzziele verfolgen, welche entsprechend auch anders geprüft werden. Im Fall von w.e.b.Square ist dies schon seit Jahren eine Kombination aus der Anfertigung eines wissenschaftlichen Artikels, der bei w.e.b.Square – dem gleichnamigen Undergraduate Research Journal – online gestellt und einem offenen Peer Review aus internen und externen Gutachtern unterzogen wird. Dieser Artikel wird in kurzer Zeit eines Semesters erstellt, hat meist etwas mehr theoretisch-konzeptionelle Anteile als empirische und wird – wie im Wissenschaftsbetrieb üblich – auf einer (studentischen) Tagung präsentiert, die vor Ort und im Netz öffentlich zugänglich ist. Das Seminar endet mit einer kritischen Reflexion und Evaluation, die auch schriftlich (kurz) durch die Studierenden festgehalten wird. Mal mehr, mal weniger integriert werden in das Seminar Elemente von Web 2.0, da die gestellten Anforderungen bereits so umfangreich sind, dass jegliche Form von Vernetzung und öffentlicher Reflexion nochmals eigene und anspruchsvolle Anforderungen an die Studierenden stellt. In Summe ist w.e.b.Square also ein anstrengendes Seminar, das will ich nicht verschweigen, und allein die Ergänzung meiner Person um Co-Dozentinnen, Tutorinnen oder Begleitstudiumsteilnehmer zeigt schon seit nunmehr sechs Jahren, dass der Aufwand nicht nur auf Studierendenseite hoch ist, auch die Erwartungen und Anforderungen an die Betreuung und Begleitung der Studierenden sind deutlich größer als bei herkömmlichen Lehrveranstaltungen. Dennoch hat dieses Paket nie „gestört“, im Gegenteil: Es traf den Nerv des MuK-Studiengangs und passte gut zu den Interessen der Studierenden, die vielfach an der Schnittstelle von kommunikations- und bildungswissenschaftlichen Fragestellungen lagen und liegen. Nun wird es dieses Semester kein w.e.b.Square-Seminar geben. Das ist schade, aber nicht zu ändern, da das Projekt zwar lange meins war, aber mit meinem Weggang natürlich in andere Hände gelegt werden musste. Auch kann ich aus der Ferne lediglich vage analysieren, was mögliche Ursachen für fehlendes Interesse an der Lehrveranstaltung sind. Curriculare Veränderungen können eine Ursache sein, werden aber sicher nicht allein dafür verantwortlich sein, dass die Veranstaltung in diesem Semester nicht zustande kommt.